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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gegenüberliegenden Seite, waren weit von ihm entfernt und viel schwieriger zu erreichen. Sowie sie begannen, Fremde zu wittern, würden sie anschlagen, wenn es ihm nicht gelang, ihnen Befehle zu erteilen. Es war von größter Bedeutung, die Herrschaft über sie zu erringen. Es verlangte ihm viel ab, die beiden zu erreichen, die am weitesten entfernt waren. Beide Hunde leisteten seiner Manipulation Widerstand. Er kämpfte um die Vorherrschaft, mittlerweile erbarmungslos, da ihm bewusst war, dass ihnen die Zeit davonlief. Sie mussten vor dem Morgengrauen alles abgewickelt haben und verschwunden sein.
    Phase eins abgeschlossen. Javier. Lucas. Ihr könnt anfangen. Viel Glück.
    Beide Männer schlichen in den Tunnel und bewegten sich geduckt schnell voran. Sie rannten fast durch den schmalen, unbeleuchteten Tunnel mit der niedrigen Decke. Es war sehr dunkel, beinah schwarz, doch beide besaßen ein ausgezeichnetes Nachtsehvermögen. Sie zögerten nicht, als sie die Gabelung erreichten, an der der Tunnel zu den Unterkünften der Soldaten abzweigte, sondern setzten ihren Weg durch den Hauptgang fort, bis sie die Tür erreichten.
    Dort verständigten sie sich mit Handzeichen, stellten sich zu beiden Seiten der Tür auf und lauschten, ob sich drinnen etwas bewegte. Ein Stuhl quietschte. Papiere raschelten. Lucas deutete links neben sich. Javier nickte. Er legte seine Hand behutsam auf die Tür, um zu verhindern, dass sie einen Laut von sich gab, als Lucas die Düse eines Schlauchs unter der Tür hindurchschob, nicht ganz bis auf die andere Seite. Das genügte, um den Raum mit Gas zu füllen. Beide setzten Masken auf. Dahinter steckte der Gedanke, das Gas so langsam in den Raum einzulassen, dass keiner der beiden Männer ein Problem wahrnahm. Die Formel, die sie benutzten, war eine von Jacobs Erfindungen. Sie hatten ihm schon vor langer Zeit den Spitznamen »verrückter Wissenschaftler« gegeben, weil er ständig mit Chemikalien in seinem Labor zugange war. Er versorgte sie mit allem möglichen fantasievollen Krimskams, den sie benutzen konnten, wenn sie Dinge in die Luft sprengten, aber er hatte sich auch dieses geruchlose Gas einfallen lassen, dass sie benötigten, damit die beiden Männer einschliefen. Das Gas durfte nicht schnell wirken, sondern nur ganz allmählich, damit sie gähnten und schläfrig wurden, aber nicht argwöhnisch. Die langsame Wirkung verschlang kostbare Zeit.
    Javier zählte die Minuten. Die Zeit verging im Schneckentempo. Diese Form von Kampf erforderte Nerven aus Stahl. Er wartete stumm. Lucas bewegte nicht mal einen Muskel. Beide waren es gewohnt, in den Schatten der Nacht zu leben, und Lautlosigkeit war eine Voraussetzung dafür. Etwas Schweres schlug auf den Boden. Ein Ächzen war zu hören, und dann herrschte Stille. Noch eine Minute, und der Stuhl quietschte und rollte und schlug dumpf gegen die Wand.
    Javier reckte seine Daumen in die Luft, wartete aber noch drei Minuten, bevor er die Gaszufuhr zu dem Raum abstellte. Behutsam öffneten sie die Tür. Ein Mann lag nicht weit von Dutzenden von Monitoren auf dem Boden. Eine Wand schmückte ein Waffenarsenal, das jede Form von Waffe enthielt, die benötigt werden könnte, um die Lopez-Festung zu verteidigen. Ein zweiter Mann war auf seinem Stuhl zusammengesackt, der gegen die Wand gerollt war. Sie berührten keinen der beiden Männer, als sie sich über den Schreibtisch beugten, um auf die Bildschirme zu schauen.
    Phase zwei abgeschlossen. Wir haben die Kontrolle übernommen , meldete Javier.
    Mack sah Ethan an. Du bist dran. Diese Wächter auf den Türmen. Sie dürfen dich nicht sehen, und es darf auch keiner mitbekommen, dass die Wächter auf den Türmen ausgeschaltet werden.
    Wird gemacht, Boss.
    Ethan kroch auf dem Bauch durch das Gras. Jetzt stand ihnen die längste Wartezeit bevor. Er musste an allen acht Türmen hochklettern, an einem nach dem anderen, und den Wächter außer Gefecht setzen, ohne bemerkt zu werden. Die Türme stiegen senkrecht an und boten keinen echten Halt für Finger oder Zehen, und daher konnte ihm nicht einmal Gideon helfen, der im Klettern gleich nach ihm das größte Geschick besaß.
    Ethan kam aus der Deckung heraus und trat den Weg zum ersten Turm an. Er kroch auf offenem Gelände über die Erde und das Gras und verschmolz optisch – wie alle Schattengänger – mit dem Untergrund. Der Turm ragte steil auf, und Ethan spannte seine Finger und schlüpfte aus seinen Schuhen, um auch die Zehen benutzen zu können. Dem

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