Im Bann Des Jaegers
Rose eine Hand auf die Schulter, und in ihrem Inneren breitete sich Wärme aus.
»Alles, was wir tun, ist gefährlich«, sagte Mack mit ruhiger Stimme und ignorierte die unverhohlene Drohung. »Teleportation ist nicht exakt, aber für unsere Aufgabe genügt es. Rhee, wenn dir eine andere Methode lieber ist, finden wir eine Lösung.«
Rhianna reckte ihr Kinn in die Luft und sah nicht etwa Mack an, sondern richtete ihre großen, glänzenden Augen auf Javier. »Ich habe kein Problem damit, Boss.«
Javier sah sie nicht an. »Ich kann dir nur raten, kein Problem damit zu haben.«
Mack wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Zeichnungen zu und ignorierte die kleine Nebenhandlung. Rose sah sich die Gesichter der anderen an. Keiner von Javiers Team schien besorgt zu sein. Von den Rettungsfallschirmspringern konnte man das nicht behaupten. Sie schienen sich unbehaglich zu fühlen. Rose hatte Gänsehaut, als sie sich vorbeugte, um die Pläne zu studieren.
»Seine restlichen Soldaten sind hier in diesem Gebäude untergebracht.« Joe schob die erste Grundrisszeichnung zur Seite und zog eine zweite näher zu sich. »Zwei Stockwerke, und sie haben einen Fluchttunnel, der auf den Fluchttunnel aus dem Haupthaus trifft und zu diesem Ausgang hier führt.« Dann schob er auch den zweiten Grundriss zur Seite, um eine sorgfältig mit der Hand gezeichnete Karte hervorzuziehen.
»Also müssen diese Wachen auch erst aus dem Weg geräumt werden, ehe wir das Haus betreten.«
Joe nickte. »Die Tunnel werden nicht bewacht. Wir sind durch sie sowohl bis zum Haupthaus als auch bis zu den Wachunterkünften gelaufen. Die Türen, die in die Gebäude führen, sind nicht abgeschlossen und werden auch nicht bewacht. Lopez ist nachlässig geworden, was seine Sicherheit angeht. Er ist es gewohnt, dass alle seine Vergeltungsmaßnahmen fürchten – sogar die Regierung. Der Tunnel ins Haupthaus führt in den Kontrollraum. Der Kontrollraum ist kugelsicher. Wenn ihr durch diese Tür den Raum betretet, seid ihr extrem angreifbar. Beide Männer, die sich dort aufhalten, sind bis an die Zähne bewaffnet, und sie werden nicht schlafen.«
Javier zuckte die Achseln, als seien Männer, die bis an die Zähne bewaffnet waren, nicht von Bedeutung.
»Niemand wird getötet, Javier. Ihr müsst reingehen und sie außer Gefecht setzen, ohne von ihnen gesehen zu werden. Sie dürfen noch nicht einmal wissen, dass etwas nicht stimmt«, sagte Mack. »Das ist von entscheidender Bedeutung für den Plan.«
»Keine Sorge, Boss«, sagte Javier und zwinkerte Lucas zu. Lucas grinste ihn an.
Sie erinnerten Rose an zwei verschmitzte Jungen, die ein verbotenes Spiel vorhatten und es spielen wollten, obwohl sie wussten, dass es unerlaubt war.
»Ihr habt euch einen teuflisch schlechten Zeitpunkt ausgesucht, um euch an Lopez ranzumachen«, sagte Joe. »An diesem Wochenende hat das große Familientreffen stattgefunden … «
Kane grinste ihn an. »Das wissen wir. Wir fanden, das sei der perfekte Zeitpunkt, um ihnen einen Besuch abzustatten.«
Malichai schüttelte den Kopf. »Ihr seid alle ein bisschen übergeschnappt. Er hat Unmengen von Verwandten. Im Moment halten sich seine beiden Brüder samt ihren Ehefrauen, Kindern und Leibwächtern im Haus auf. Ein Großvater. Cesars zwei Töchter, ihre Ehemänner und Kinder und sein Sohn mit Frau und Tochter. Sie alle haben ihre persönlichen Leibwächter. Und sie sind alle an dem Familienbetrieb beteiligt. Unterschätzt seine Frau nicht. Sie sieht zwar reizend aus, aber um ihre Position zu behalten, würde sie euch so schnell abknallen wie er.«
»Genau darauf haben wir es abgesehen«, sagte Kane. »Auf einen echten Rundumschlag.«
»Ihr habt darauf gewartet«, stellte Joe fest.
»Wir haben Ohren im Kartell, und wir wussten, dass das Familientreffen stattfindet«, gab Mack zu.
Malichai wirbelte zu ihm herum. »Ihr habt jemanden im Kartell sitzen?«
»Sie arbeiten sich hoch, um an Informationen zu kommen, nichts weiter«, tat Mack es ab.
»Wir versuchen jetzt schon seit drei Jahren, in den inneren Kreis vorzudringen«, erklärte Joe. »Sie werden zunehmend gewalttätiger. Anfangs haben sie nur gegeneinander Krieg geführt, und wenige Zivilisten sind ins Kreuzfeuer geraten, aber seit El Presidente ihnen den Krieg erklärt hat, hat Lopez die Polizei und das Militär aufs Korn genommen und in der letzten Zeit auch Politiker. Geköpfte Leichen werden auf die Straße geworfen, in Polizeirevieren kommt es zu Morden. Entführungen und
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