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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Angst. Ihr Anblick war ihm unerträglich, wenn ihre Kleidung und ihr Haar mit Blut bespritzt waren. Sie war cool geblieben, das musste er ihr lassen. Was sie getan hatte, war irrsinnig, aber cool.
    Er beeilte sich nicht. Eile konnte tödlich sein. Es spielte keine Rolle, wie schlimm ihre Lage war und wie dringend sie von hier verschwinden mussten; jetzt zählte nur, dass er die Entfernung zwischen sich und dem Mann zurücklegte, der dem Rest der Welt mitteilen konnte, wo sie sich aufhielten. Er bahnte sich zentimeterweise seinen Weg und achtete darauf, sich vollkommen lautlos voranzubewegen. Der Wächter atmete schwer. Unter ihnen hallten Rufe und Schritte durch die Dunkelheit. Lichter blitzten auf, als Männer hektisch die Höfe und die Wohnungen durchsuchten.
    Kane robbte geduldig näher, atmete nur schwach und ließ den Feind keinen Moment lang aus den Augen. Das Herz hämmerte heftig in seiner Brust. Er konnte sich keinen Fehler erlauben, nicht wenn Rose und sein Kind auf dem Dach waren. Sie durfte dem Feind nicht in die Hände fallen. Der Wächter rührte sich, und Kane erstarrte. Der Mann beugte sich noch weiter über die Dachkante, um die Straße unten abzusuchen und das hektische Treiben zu beobachten. Kane rückte näher. Jetzt konnte er den Wächter berühren, doch die Schnellfeuerwaffe hing über die Dachkante. Wenn die Waffe runterfiel, wüssten die Angehörigen des Kartells, die auf der Suche nach ihnen waren, dass sie sich auf dem Dach befanden. Je mehr Zeit verging, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass sie entkommen konnten.
    Kane konnte Schreie hören, als Unschuldige aus ihren Wohnungen gezerrt wurden, damit die Räume durchsucht werden konnten. Die Suche von Tür zu Tür verlief laut und unangenehm, denn die Männer waren wütend, weil sie ihre Geiseln verloren hatten. Inzwischen mussten sie die Leichen ihrer abgestochenen Freunde gefunden haben. Gideon war verschwunden wie ein Schatten, war von einem Dach zum anderen bis an den Rand der Wüste geklettert, und dort war er hinuntergestiegen und zum Hubschrauber gerannt, um ihn zu erwischen. Kane und Rose waren allein zurückgeblieben, und unter ihnen lag eine Straße voller zorniger Feinde.
    Der Wächter murmelte etwas vor sich hin, sank auf seine Fersen zurück und kramte seine Zigaretten heraus. Das Schnellfeuergewehr lag auf seinem Schoß, als er ein Streichholz anzündete. Kane warf sich sofort auf ihn, schlang einen Arm um den Hals des Wachpostens und legte ihm seine andere Hand auf den Hinterkopf. Er übte Druck aus und brach ihm mit seiner enormen Kraft das Genick. Beinah sanft ließ er den Leichnam auf das Dach sinken und drückte die brennende Zigarette aus. Während er so langsam, wie er gekommen war, über das Dach zurückkroch, hatte er jede Menge Zeit, sich zu vergewissern, dass der Wachposten allein gewesen war.
    Rose. Kane rief sie zu sich. Lass uns von hier verschwinden.
    Sie blieb stumm und kam an seine Seite, ohne zu zögern. Er packte sie am Handgelenk. Wir werden runterklettern müssen. Sowie wir am Boden sind, hältst du dich im Schatten und läufst zu diesem Lastwagen am Ende der Straße. Das ist nicht gerade der beste Plan, aber einen besseren haben wir nicht. Du übernimmst die Führung. Sie fiel weniger auf als er. Sie würden nicht nach einer Frau suchen.
    Für ihn bestand kein Zweifel daran, dass man ihn gefangen nehmen oder töten würde. Aber er konnte Rose in Sicherheit bringen, wenn sie tat, was er sagte.
    Rose schlüpfte an ihm vorbei, um auf die Straße hinunterzublicken. Scharen von Menschen drängten sich dort unten; manche weinten, andere waren stumm, und die meisten klammerten sich furchtsam aneinander.
    Du wirst dich nicht für mich opfern.
    Keine Diskussion, Rose. Du trägst unser Kind unter deinem Herzen. Machst du dir überhaupt eine Vorstellung davon, was mit dir geschieht, wenn sie dich gefangen nehmen? Steig runter und lauf zu dem verfluchten Lastwagen. Ich weiß, dass du einen Wagen kurzschließen kannst.
    Sie sog die Luft scharf ein und zwang ihn, auf sie hinunterzublicken und ihr in die funkelnden Augen zu sehen. Ich kann unsere äußere Erscheinung verändern. Es hält zwar nicht lange vor, aber es wird genügen, um uns beide durch die Straße zu dem Lastwagen zu bringen.
    Das ist zu riskant. Er lehnte ihr Angebot augenblicklich ab. Setz dich in Bewegung.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, sah sie ihn weiterhin mit ihren großen dunklen Augen und unverändertem Gesichtsausdruck fest an.
    Verflucht

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