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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dir vielleicht besser aufsparen, bis wir tatsächlich davongekommen sind.« Sie riss das Lenkrad wieder herum. »Kannst du jemanden sehen?«
    »Nur ab und zu in einiger Entfernung. Sie sind uns nicht dicht auf den Fersen.«
    »Ich fahre ohne Scheinwerfer. Ich glaube nicht, dass sie uns sehen werden, wenn wir in diesen Pfad einbiegen, aber wenn sie umkehren und den Weg zurückverfolgen, werden sie die Reifenspuren finden.«
    Bevor Kane fragen konnte, wovon sie sprach – er sah keinen Pfad – , hatte sie das Steuer wieder herumgerissen, diesmal so heftig, dass er quer über den Rücksitz flog. Der Wagen schlitterte, scherte hinten schlingernd aus, und Sand stob in die Luft. Sie nahm den Fuß nicht vom Gas, sondern fuhr sogar noch schneller. Kane hob vorsichtig den Kopf, um aus dem Heck zu sehen. Die Frau würde ihn noch verlieren, wenn sie so weitermachte. Er wäre fast durch die hintere Fensteröffnung geflogen.
    »Klettere wieder nach vorn. Wir werden rausspringen müssen.«
    Sie sagte das so ruhig, dass er fast nicht verstanden hätte, wovon die Rede war. Dann riss er den Kopf herum. »Verdammt nochmal, hast du den Verstand verloren, Rose? Du bist schwanger. Du kannst nicht aus einem fahrenden Wagen springen.«
    »Nun, entweder wir springen, oder wir stürzen mit ihm in die Schlucht. Ich ziehe den Sand vor. Los, Soldat. Du hast etwa fünfzehn Sekunden.«
    Sie machte keine Scherze. Die Frau war wahnsinnig. Sie riss bereits die Fahrertür auf und sprang, bevor er sie aufhalten konnte. Kane trat die hintere Tür auf der Beifahrerseite auf und schwang sich hinaus. Er trat fest auf und rollte weiter, und seine Lunge brannte. Der Sand verstopfte ihm den Mund, und er spuckte aus und blickte zum Nachthimmel auf und fragte sich, was zum Teufel ihm gerade widerfahren war.
    Die Limousine fuhr weiter, raste über einen letzten Felsvorsprung und stürzte in die tiefe Schlucht, die durch die Sturzfluten von Jahrhunderten in den Stein gegraben worden war. Er hörte das Krachen, als sie von den Felsen abprallte und über das Gestrüpp holperte, aber eigentümlicherweise waren die Geräusche irgendwie gedämpft. Er rollte sich herum, zog sich auf die Knie und sah sich panisch nach Rose um. Sie lag neun Meter von ihm entfernt, zusammengekrümmt wie ein Fötus, die Knie an die Brust gezogen, die Arme fest um ihre Knie geschlungen. Ihr Anblick gab seinem Herzen einen heftigen Ruck.
    Er rannte zu ihr und kauerte sich neben sie. »Rose?«
    Er hätte geschworen, dass er jeden einzelnen seiner Herzschläge hören konnte. Sie stöhnte leise. Langsam drehte sie sich auf den Rücken. Blut verschmierte ihr Gesicht, das der Sand bei ihrem Aufprall auf den Boden aufgeschürft hatte. Offenbar hatte sie anstelle ihres Gesichts ihren Bauch schützend bedeckt. Ihr Atem ging laut und abgehackt, da sie um Luft rang.
    »Rühr dich nicht, Rose.« Seine Stimme klang erstickt. Ohne die Sinnestäuschungen, die sie zu ihrer Tarnung hervorrufen konnte, sah sie aus wie eine zerbrochene Puppe, die zerschmettert im Sand lag. Sein erster Instinkt war, sie in seine Arme zu ziehen und sie einfach nur an seiner Brust zu wiegen, wo sie in Sicherheit sein würde, aber dafür war es zu spät.
    »Lass mir einen Moment Zeit«, keuchte sie.
    Ihrem Gesicht war kein Schmerz anzusehen, doch er fand ihn in ihren Augen. Und Furcht. Sie hatte große Angst. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht zurück. »Fürchte dich nicht, Rose. Ich werde nicht zulassen, dass dir oder dem Baby etwas passiert.«
    Sie schluckte schwer. »Darauf verlasse ich mich.«
    Er konnte fühlen, dass die Anspannung aus ihr wich. Voller Dankbarkeit dafür, dass sie ihm ein wenig zu vertrauen begann, schlang er seinen Arm um ihre Schultern und wollte ihr helfen, sich aufzusetzen.
    Sie brachte ein mattes Lächeln zustande. »Ich glaube, diesen Teil des Plans hätte ich etwas gründlicher zu Ende denken sollen.« Sie sah sich um. »Wir müssen uns in Bewegung setzen. Ich hoffe, wir können unsere Spuren im Sand verwischen, damit sie glauben, wir wären gemeinsam mit dem Wagen in die Schlucht gestürzt.«
    Kane sah sich um. Um sie herum erstreckte sich meilenweit Sand. »Das könnte böse enden, Rose. Je weiter wir uns von der Stadt entfernen, desto mehr erhöht sich das Risiko, dass wir auf offenem Gelände geschnappt werden.«
    »Nicht, wenn wir wissen, wohin wir gehen.«
    Er seufzte und streckte die Arme aus, um ihr auf die Füße zu helfen. Sie wankte und klammerte sich an ihn. Dieser kleine Hinweis

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