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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nochmal, Rose. Dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um dich plötzlich wie eine Frau zu benehmen. Setz deinen Arsch in Richtung Straße in Bewegung und tu, was ich sage. Wenn man Telepathie einsetzte, um jemanden anzuschreien, blieb die gewünschte Wirkung offenbar aus. Einschüchterungsversuche und Befehle von oben, deren Verweigerung standrechtliche Konsequenzen nach sich zog, schienen dadurch einiges einzubüßen, denn er konnte deutlich erkennen, dass Rose keine Spur von Vernunft annahm.
    Du wirst leider einsehen müssen, dass du keine Befehlsgewalt über mich hast. Sieh lieber zu, dass du deinen eigenen Arsch in Richtung Straße in Bewegung setzt. Ich opfere nicht dein Leben für meines, wenn ich weiß, dass wir es beide schaffen können, hier rauszukommen. Bloß weil du für ein paar Minuten die Führung an mich abtreten musst, ist dir das Risiko zu hoch, und das ist einfach nur dumm von dir.
    Kane sah sie mit seiner finstersten, grimmigsten Miene an. Jeder Mann, den er kannte, schreckte vor diesem Blick zurück, doch sie stand einfach nur da, reichte ihm kaum bis zum Brustbein und sah aus wie ein kleines Püppchen. Er fluchte tonlos. Dafür haben wir jetzt keine Zeit.
    Nein, die haben wir nicht. Daher schlage ich vor, dass du dich in Bewegung setzt.
    Sie war die größte Nervensäge, die ihm jemals begegnet war. Sie hatten wirklich keine Zeit, sich zu streiten, und ihr sturer Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie dort stehen bleiben würde, bis die Hölle zufror. Einer von ihnen musste vernünftig sein.
    Fluchend schob sich Kane über die Dachkante, hielt sich in den dunkelsten Bereichen und rammte die Sterne tief in die Hauswand, damit sie es beim Abstieg leichter hatte. Bei jeder Ritze, die er für seine Finger und für seine Zehen fand, fluchte er – und in dem alten Gebäude gab es viele Ritzen. Es gab einen Grund dafür, dass Männer nicht mit Frauen in den Kampf zogen. Rose war ein hervorragendes Beispiel. Teuflisch stur und unlogisch – total unlogisch. Es war das letzte Mal, dass sie sich weigern würde, auf ihn zu hören. Und es war auch das letzte Mal, dass sie sich in den Kampf stürzte, darauf konnte sie Giftnehmen.
    Sowie er auf dem Boden stand, drehte er sich um und legte seine Hände um ihre Körpermitte, um sie herunterzuheben. Sofort erkannte er, wie weit ihre Schwangerschaft schon fortgeschritten war. Aus irgendwelchen Gründen schien ihr Bauch nicht annähernd so dick zu sein, bis er ihn berührte. Dann hatte er allerdings das Gefühl, sie hätte einen Wasserball unter ihrem Hemd. Er stellte sie behutsam auf dem Boden ab und zog sie an sich. Einen Moment lang hielt er sie einfach nur fest. Er wusste nicht, ob sie den Trost brauchte oder ob er es war, aber sie wich nicht zurück, sondern schlang ihm einen Arm um die Taille und lehnte ihren Kopf an seine Brust.
    Wir werden es schaffen, Rose , versicherte er ihr. Zieh dein Ding durch, und lass uns von hier verschwinden.
    Rose richtete sich mit einem kurzen Nicken auf. Du wirst gebeugter gehen müssen. Lass dich zusammensacken, um dich etwas kleiner zu machen, und bleib dicht neben mir. Du brauchst nur meine Anweisungen zu befolgen. Ich kriege uns durch diese Menschenmenge.
    Kane schluckte seine Proteste hinunter. Er hatte sie mehr als einmal aufgefordert, Vertrauen in ihn zu setzen. Warum war es bloß so verdammt schwer, einer Frau die Führung zu überlassen? Himmel nochmal. Er hatte sie an einem Ort geschwängert, an dem sie keine andere Wahl gehabt hatte, und er hatte gewusst, dass Whitney ihr das Baby wegnehmen und es für seine Experimente benutzen würde, die darauf abzielten, den perfekten Supersoldaten zu erschaffen. Sie hatte ihm ihr Vertrauen geschenkt, als er es nicht verdient hatte. Er war ihr etwas schuldig. Er holte tief Atem und nickte, krümmte sich leicht, stellte sich dicht neben sie und legte ihr einen Arm um die Taille.
    Sie traten auf die Straße hinaus und mischten sich unter die Menschenmenge. Rose ging so zögerlich, als fiele ihr jeder Schritt schwer. Er bemühte sich, die Flecken auf ihrer Kleidung nicht zu sehen, doch selbst im Dunkeln konnte er die Blutspritzer erkennen. Die Beleuchtung war schlecht, aber sowie jemand sie genauer ansah, konnten ihm die Flecken nicht entgehen. Familien klammerten sich mit furchtsamen Gesichtern aneinander, während bewaffnete Männer ihre Wohnungen durchsuchten. Er und Rose bewegten sich unendlich langsam durch das Gedränge. Sein Herz pochte heftig, und er wich allen Blicken

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