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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Sie war etwa so vorhersagbar wie der Wind. Lass das. Ich stehe kurz vor einem Herzinfarkt.
    Sie machte nicht den Fehler, sich seiner Anweisung zu widersetzen, doch sie ließ sich reichlich Zeit damit, wieder dahin zu gehen, wo es für jeden der beiden Männer schwierig sein würde, sie zu schnappen, ohne sich ungeschützt über gut vier Meter offenes Gelände zu bewegen. Rose warf einen letzten argwöhnischen Blick um sich, bevor sie ins Haus kam, die Tür zumachte und sie hinter sich abschloss.
    Kane rührte sich nicht von der Stelle und behielt die beiden Männer draußen im Auge. Carlson brauchte etliche Minuten, bevor er die kleinste Bewegung wagte. Er kroch langsam über den Sand und die Erde zu Fargo zurück. Kane stieß seinen angehaltenen Atem aus. Wenn Fargo tatsächlich in die Stadt fahren würde, dann würde er es erst tun, nachdem er Whitney Meldung erstattet hatte, was er täglich um dieselbe Zeit tat. Kane hatte viel Zeit darauf verwandt, die beiden zu beobachten, und es war deutlich zu erkennen, dass Whitney ihnen wenig zeitlichen Spielraum ließ. Kane hatte noch zwei Stunden bis zu Fargos Aufbruch, der Carlson die Gelegenheit geben würde, sich an Rose heranzumachen – und er war verflucht sicher, dass der Mann sie nicht ungenutzt verstreichen lassen würde.
    Carlson und Fargo kauerten jetzt nebeneinander und schienen sich zu streiten, und dann machten sie sich auf den Rückweg zu ihrem Lager. Kane beobachtete sie noch eine Weile und wälzte in Gedanken das ethische Problem. Wenn Fargo sich eine Frau schnappen wollte und er ihm folgte und es verhinderte, würde er Sebastian und Rose einem Angriff aussetzen. Er rieb sein Kinn an seinem Handrücken.
    »Stimmt etwas nicht, Kane?«, fragte Rose.
    Was zum Teufel sollte er dazu sagen? Er musste eine Entscheidung treffen, und es war eine verdammt unangenehme Situation. Er hatte natürlich gar keine Wahl, aber trotzdem würde ihn der Gedanke an diese fremde Frau und alles, was ihr zustieß, für alle Zeiten belasten. Es sei denn … Er konnte sich jetzt sofort auf die Jagd machen und beide Männer töten, und dann könnten er und Rose, auf sich selbst gestellt und ohne die Unterstützung seines Teams, von hier fliehen.
    »Glaubst du, das Baby ist schon so kräftig, dass wir die Flucht wagen können, Rose?«
    Sie blieb stumm. Er drehte seinen Kopf um und sah sie an. »Sag es mir ehrlich.«
    »Ich weiß es nicht. Es war eine Frühgeburt, und er war sehr klein. Ich glaube, im Krankenhaus hätten sie ihn in einen Inkubator gesteckt. Aber seine Lunge arbeitet normal, und er trinkt. Er sieht aus, als hätte er ein bisschen zugenommen. Mir wäre es lieber, ihm noch ein paar Tage Zeit zu geben, aber wenn wir fliehen müssten … « Sie beendete ihren Satz nicht. »Warum fragst du?«
    Er wandte den Blick ab, rieb sich die pochenden Schläfen und reichte ihr dann das Gewehr. Er würde es ihr später sagen, wenn er rausgehen und überprüfen musste, ob Fargo wirklich versuchen würde, eine Frau aus der Stadt zu holen. Vielleicht war das ja nur hohles Gerede. Rose nahm ihm stumm das Gewehr ab, stellte es zur Seite und streckte ihre Arme nach dem Baby aus.
    »Jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein, Rose.« Er ging zum Angriff über, um sie abzulenken. »Du weißt verdammt gut, dass du Carlson regelrecht dazu herausgefordert hast, sich auf dich zu stürzen.« Er war eindeutig wütend auf sie. Was zum Teufel hatte sie sich dabei gedacht? Je länger er darüber nachdachte, desto zorniger wurde er.
    »Dein Daddy ist ein solcher Jammerlappen«, sagte Rose und drückte Sebastian an sich. »Ich wüsste nicht, warum immer nur du den ganzen Spaß haben solltest, Kane. Der Mann hat mir nicht die geringste Achtung erwiesen. Ich wollte dafür sorgen, dass er einen Herzinfarkt bekommt, nicht du.«
    »Tu das nicht nochmal.« Kane sah sie mit seinem finstersten Blick an, um sie einzuschüchtern. Ihm war schon aufgefallen, dass das bei ihr nicht unbedingt funktionierte, aber da jetzt sämtliche Schwangerschaftshormone aus ihrem Körper herausgespült waren, erkannte sie vielleicht endlich, dass er ein gefährlicher Mann war, mit dem nicht zu spaßen war.
    Sie bedachte ihn mit einem geheimnisvollen Lächeln. Es verwirrte ihn, dass sie so auf seine Befehle reagierte.
    Er schlüpfte von dem Sims und baute sich vor ihr auf. »Du hättest eine teuflische Spionin abgegeben.« Als ihr Lächeln daraufhin strahlender wurde, funkelte er sie erbost an. »Das war kein Kompliment,

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