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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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unterirdischen Haus näherte, setzte er Telepathie ein. Rose! Antworte mir sofort. Ist alles in Ordnung mit dir? Bist du angegriffen worden?
    Die Wartezeit, ehe er fühlte, wie sie sich in seinem Geist regte, erschien ihm endlos. Sein Mund wurde trocken, und sein Herz pochte nicht etwa vom Laufen heftig, sondern aus einer sehr realen Furcht heraus. Kam er zu spät? Hatte bereits jemand das Haus angegriffen?
    Hier ist alles ruhig, Kane. Was ist passiert?
    In der Küche habe ich für Sebastian einen Babysitz gebastelt. Besser können wir ihn im Moment nicht schützen. Hast du die Vorräte in den Humvee gepackt, wie ich es dir gesagt hatte?
    Selbstverständlich. Sie war offenbar in Bewegung. Er konnte es an ihrer Stimme hören und auch daran, dass sie abgelenkt war.
    Rose zog ihre Jacke an und legte einen Gürtel mit Waffen und Munition an, band sich das Baby auf den Bauch und schnappte sich ihre Waffe. Ich bin vollständig angezogen und habe das Baby. Ich gehe jetzt in die Küche.
    Kane umkreiste das Haus und setzte seinen Weg zum Hintereingang fort, wo der Tunnel herauskam. Ich sehe nach, ob hinter dem Haus niemand ist, schieß nicht auf mich. Schnall das Baby auf seinem Sitz an, und leg die Waffen so hin, dass ich leicht drankommen kann. Du fährst. Wir werden mit einem Affenzahn aus dem Tunnel rasen und schleunigst abhauen, weg von der Stadt, zurück in Richtung Grenze.
    Ist es dir gelungen, die Frau zu befreien?
    Er hätte wissen müssen, dass sie ihn das fragen würde. Sie war eine Gefangene gewesen, und wenn er Whitneys Vorschlag, ihn mit ihr als ein Paar anzulegen, nicht angenommen hätte, hätten sie ihr früher oder später jemanden aufgezwungen. Sie wollte nicht, dass eine andere Frau in der Gewalt eines brutalen Mannes litt. Er konnte es ihr nicht vorwerfen, aber im Moment musste er an Rose und Sebastian denken.
    Nein, Fargo hatte einen zu großen Vorsprung.
    Er konnte sie in seinem Kopf fühlen, still und nachdenklich. Wenn Fargo die Stadt erreicht hat und höchstwahrscheinlich in eine Bar gegangen ist, um zu trinken, dann hätte er sich dort die Frau geschnappt. Aber wie wollte er sie zu seinem Lager zurückbringen?
    Ja, klar. So war sie, seine Frau. Durch und durch intelligent. Fargo würde die Frau bestimmt nicht meilenweit über die Hügel schleifen. Er würde ein Fahrzeug haben, ein Fahrzeug, das für sie versteckt worden war, damit sie es zur Verfügung hatten, wenn sie in die Stadt fahren mussten, um Vorräte zu kaufen. Diego Jimenez hatte es genauso gemacht – er hatte seinen Lastwagen in einer Garage bereitstehen gehabt.
    Kane antwortete ihr auf die einzige Art und Weise, die er kannte: Er sagte ihr die Wahrheit. Ich glaube, Whitney hat mindestens einen Mann dazu abkommandiert, Fargo und Carlson zu überwachen. Er hat fest damit gerechnet, dass sie an ihrer Aufgabe scheitern. Er hat sie mit all ihren Schwächen geködert. Schnaps. Weiber. Du warst auch ein Köder. Genau das tut Whitney, Rose – und zwar zu seiner eigenen Belustigung. Er findet die Schwächen eines Mannes heraus und konzentriert sich auf sie, um zu sehen, ob er ihn in Situationen bringen kann, die ihn dazu zwingen, seinen Schwächen entweder zu erliegen oder sie zu überwinden.
    Rose schnappte hörbar nach Luft. Kane. Bezieht sich das auch auf uns beide? Spielt er ein raffiniertes Spiel mit uns? Er hat die ganze Zeit über gewusst, wo ich war. Er muss gewusst haben, dass ich schwanger war. Mit dem Kind, das er wollte. Wäre er das Risiko eingegangen, das Baby zu verlieren, bevor er es in die Finger bekommt? Einfach nur, um zu sehen, ob ich ihm wahrhaftig entkommen könnte?
    Kane war nun oben auf dem Hang. Zu beiden Seiten des Tunnels stieg das Gelände leicht an und verbarg erfolgreich die Tatsache, dass sich dort eine Öffnung befand. Der Humvee konnte etliche Meilen weit dem Pfad zwischen den beiden Hügeln folgen und würde nicht zu sehen sein, solange keine Augen vom Himmel herabblickten. Jemand würde die Kuppe der Hügel erreichen müssen, um sie zu sehen, und dort würde sich derjenige als Silhouette gegen den Himmel abzeichnen. Selbst jemand, der ausgestreckt dalag, würde zu sehen sein.
    Diego Jimenez hatte sein Haus und seine Fluchtroute gründlich durchdacht. Er hatte Rose das Haus und den Lastwagen gezeigt, aber weder die Waffen noch den Tunnel oder den Humvee. Warum? Diese Frage nagte an Kane. Sie hatte ihn von Anfang an beschäftigt. Warum hätte Jimenez Rose Informationen vorenthalten sollen, wenn er Rose auf diesem

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