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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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schicken, um Rose zu holen.
    Kane kümmerte sich wie immer als Erstes um sein Gewehr und ließ dann einen künstlichen Windhauch seine Spuren verwehen, während er sich auf den Weg zur Stadt machte. Sowie er die nähere Umgebung des Lagers verlassen hatte, bereiteten ihm seine Spuren keine Sorgen mehr. Er begann zu laufen und schlug wieder das gleichmäßige Tempo an, das ihn rasch voranbrachte. Fargo hatte einen beträchtlichen Vorsprung und würde schnell ans Werk gehen, da er eine Frau kidnappen wollte, solange es noch dunkel war. Und er wollte das Lager mit ihr erreicht haben, bevor jemand ihr Verschwinden bemerkte.
    Es bereitete Kane Sorgen, Rose und das Baby so lange allein zu lassen, denn es würde ihn einige Zeit kosten, die Meilen bis zur Stadt zurückzulegen. Der Sand schien sich endlos vor ihm zu erstrecken. Er hatte einen guten Orientierungssinn, aber ohne die Sterne hätte es ihm Schwierigkeiten bereiten können, die Stadt zu finden. Er ging davon aus, dass er Fargo überholen würde. Seine ganze Einheit bestand aus außergewöhnlich guten Läufern, sogar im Kampfanzug mit allem Drum und Dran. Kaum jemand konnte mit ihnen Schritt halten. Er hätte Fargo längst eingeholt haben sollen.
    Für den Umstand, dass er den Mann nie vor sich sah, gab es nur zwei Erklärungen: Fargo hatte einen anderen Weg gewählt, oder eine seiner Gaben war seine Geschwindigkeit. Whitney hatte ihre körperlichen Fähigkeiten verbessert, indem er an ihrer DNA herumgespielt hatte – etwas, was nie ein Bestandteil des ursprünglichen Vertrages über die Steigerung ihrer übersinnlichen Anlagen gewesen war. Hatte er mit seinen Soldaten dasselbe getan, obwohl er wusste, dass sie grobe psychische Mängel aufwiesen?
    Kane fluchte leise und schwenkte von seinem Weg ab, um eine dunkle Stelle mit mehr Sand und Erde zu finden, wo er sich hinkauern konnte, um in Ruhe nachzudenken. Wenn Fargo bereits in der Stadt war, wäre es eine Dummheit, ihm dorthin zu folgen. In der Wüste indes gab es zu viele Möglichkeiten, wie der Mann an ihm vorbeischlüpfen könnte. Kane fluchte wieder, während er sich nach Anzeichen dafür umsah, dass jemand diesen Weg in die Stadt eingeschlagen hatte. Es war der direkteste Weg, und er konnte sich nicht vorstellen, dass Fargo einen Grund hatte, einen anderen Weg zu nehmen.
    Falls es Fargo gelang, unbemerkt an ihm vorbei zum Lager zurückzukehren, würde er Carlson und die toten Kojoten finden. »Verflucht nochmal!«, sagte Kane laut vor sich hin. Wenn er getan hätte, was er für das Beste hielt, und bei Rose und dem Baby geblieben wäre, um dort abzuwarten, bis Carlson aktiv wurde, hätte er gewusst, dass sie in Sicherheit war. So, wie die Dinge standen, war es aussichtslos, Fargo in der riesigen Wüste zu suchen.
    Ihm blieb jetzt nur noch eines übrig: Er musste zum Lager zurückkehren und hoffen, dass er vor Fargo zurückkam. Warum zum Teufel hatte er sich wider besseres Wissen von Rose überreden lassen? Resolut machte er kehrt und begann über die Sanddünen zu traben. Er würde das Lager überwachen müssen. Um die bedauernswerte Frau, mit der Fargo zurückkehrte, würde er sich später kümmern müssen; daran ließ sich nichts ändern. Er konnte nicht verhindern, dass Fargo sie an sich brachte, aber der Mann würde keine Gelegenheit haben, sie zu missbrauchen, es sei denn, er nahm sich auf dem Rückweg Zeit dafür. Und würde er sie zwingen, durch die Wüste zu laufen?
    Kane blieb abrupt stehen. Das täte Fargo ganz bestimmt nicht. Er musste irgendwo ein Fahrzeug haben, was hieß … Er stöhnte und rieb sich mit einer Hand das Gesicht. Was zum Teufel war los mit ihm? Natürlich hatten sie jemanden in der Stadt. Whitney hätte mindestens einen, möglicherweise aber auch zwei Männer zu ihrer Rückendeckung geschickt – und zu ihrer Überwachung. Er erwartete , dass sie Mist bauen würden. Er dokumentierte alles in seiner Mikrowelt der Experimente mit dem menschlichen Geist. Wer wachte über die Bewacher?
    »Was für ein saublöder Fehler«, zischte er durch zusammengebissene Zähne und rannte zu Rose zurück.
    Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass es ihn erschöpfen würde, meilenweit zu rennen. Seine Lunge und sein Herz waren dafür geschaffen. Er legte die Strecke schnell zurück, da er sich die Mühe sparte, nach Fargo Ausschau zu halten. Sie steckten in Schwierigkeiten, daran bestand kein Zweifel, und seine einzige Sorge war, aus der Falle herauszukommen, in der sie saßen.
    Als er sich dem

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