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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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glaube?“, protestierte sie.
    „Woher ich das weiß? Dann passen Sie mal auf!“ All der Ärger und die Frustration, die sich seit einer Woche in ihm angestaut hatten, suchten ein Ventil. Abrupt lenkte er den Wagen an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
    Das Stück Straße war ausgerechnet eines von jenen, die nicht beleuchtet waren, und sofort umfing tiefe Dunkelheit die beiden im Auto. Es war die Art Dunkelheit, die man meinte, fühlen zu können. Fleur erschauerte. Obwohl sie sich anstrengte, konnte sie nichts sehen, nur das Geräusch von Antonios heftigem Atem war zu hören. Und sie konnte die Wut spüren, die in großen Wellen von ihm ausging.
    „Sie halten mich für einen egoistischen, verantwortungslosen Kerl, der plötzlich beschlossen hat, Vater zu spielen.“
    Sie zuckte zusammen. Das war zwar genau das, was sie dachte, aber es schien ihr unklug, ihn noch weiter zu provozieren. Sie schwieg lieber. Wer wusste denn schon, ob er an seinen freien Tagen nicht dem Hobby als Psychopath frönte?
    Eines allerdings konnte sie mit Bestimmtheit sagen – er war nicht der eiskalte, beherrschte Mann, als der er in den Hochglanzmagazinen beschrieben wurde. Mittlerweile bezweifelte sie, ob diese Schreiberlinge ihn jemals persönlich getroffen hatten, denn sonst müsste ihnen aufgefallen sein, wie hitzig und leidenschaftlich er war. Ihr war es vom ersten Augenblick an klar gewesen.
    „Ihr Schweigen spricht Bände.“
    Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, sie konnte seine Konturen erkennen. Er wirkte auf sie groß und bedrohlich. „Sie machen mir Angst.“
    Die Stille, die auf ihr geflüstertes Geständnis folgte, lag schwer und drückend in dem beengten Raum. Dann hörte sie ein leises Klicken, und schwaches Licht erleuchtete das Innere des Wagens. Ein herzhafter Seufzer der Erleichterung schlüpfte ihr über die Lippen.
    Antonio fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Sie sind leicht zu erschrecken.“
    Es war sicherlich nicht seine Schuld, dass sein Gesicht in dem fahlen Licht hart und düster aussah, aber es war seine Schuld, dass er sie so geängstigt hatte. „Nein, durchaus nicht.“
    Fast ließ sich jetzt so etwas wie Reue auf seiner Miene erkennen, als er den Kopf zurücklehnte. „Entschuldigung.“
    Das war sicher ein Wort, das er nicht häufig benutzte. Fleur wandte ihm das Gesicht zu. Er sah zum Fenster hinaus.
    „Ich wusste nichts von ihrer Existenz. Bis letzte Woche wusste ich nicht einmal, dass es eine Tamara gibt. Ich erfuhr nie, dass Miranda schwanger war. Meine Tochter und ich sind wie zwei Fremde.“
    Er blickte zu ihr hin. Sie hatte die mandelförmigen Augen weit aufgerissen. Still fluchte er in sich hinein. Was war es an dieser Frau, dass sie seine Zunge so lösen konnte?
    „Fremde?“, wiederholte sie.
    Er nickte und rief sich die erste Begegnung mit Tamara in Erinnerung zurück. In dem Moment, als sie den Bentley verlassen hatte, war seine legendäre Objektivität dahin gewesen.
    Sie ist von mir …
    Vater sein mochte mehr beinhalten, als nur seinen Chromosomensatz weiterzugeben, aber in jenem Moment hatte Antonio das Band sofort gespürt.
    Die Hoffnung jedoch, dass es Tamara ebenso erging, war sehr bald zerschellt. Charles Finch, Tamaras sogenanntem Vater, hatte es offensichtlich nicht gereicht, sie loszuwerden, sondern er hatte dem Mädchen auch noch ein Rührstück vorspielen müssen. Ein Stück, in dem Antonio eindeutig der Schurke war, der die Kleine dem einzigen Heim entriss, das sie kannte, und einem Vater, der behauptete, alles zu tun, um sie zurückzuholen. Dementsprechend funkelte der Hass in ihren Augen, jedes Mal, wenn sie ihn ansah.
    „Deswegen also …“
    Die Bilder der Vergangenheit wichen und machten der Gegenwart Platz. Fleur saß neben ihm und schüttelte langsam den Kopf.
    „Deshalb also behauptete sie, Sie seien nicht ihr Vater.“ Als Antonio nur stumm nickte, fuhr sie fort: „Ihr Vater, ich meine, der andere … Ist der auch …?“
    „Nein, er lebt.“ Der knappen Antwort folgte ein erregter Wortschwall in Spanisch.
    Fleur verstand zwar kein Wort, war sich aber ziemlich sicher, dass dieser Ausbruch nicht von Sympathie für den anderen Mann zeugte. „Ich nehme an, unter den gegebenen Umständen ist es nur verständlich, dass Sie ihn nicht sonderlich mögen, aber im Grunde können Sie es dem armen Mann nicht verübeln, oder? Ich meine, ich weiß zwar nicht, was genau sich da abgespielt hat, aber …“
    „Genau, Sie wissen es nicht.“
    „Aber

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