Im Bann des Mondes
Wirbelsäule, wo die verspannten Muskeln Knoten gebildet hatten. Northrup gab einen ganz leisen, kehligen Laut von sich. Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie sich nach oben vorarbeitete und dabei über den Satin seiner Weste strich. Sie schob sein dichtes Haar nach vorn und enthüllte seinen Nacken. Die breiten Muskelstränge an seinem Hals verkrampften sich und wurden dann unter dem festen Druck ihrer Finger wieder weich.
Schweigend arbeitete sie weiter und lockerte die schmerzhafte Anspannung seiner Schultern. Allmählich gab Northrup leise wohlige Seufzer von sich, unter die sich immer wieder ein leichtes Ächzen mischte, wenn sie eine schmerzende Stelle traf. Jedes Mal lösten diese Laute einen süßen Schmerz bei Daisy aus. Es war keine gute Idee gewesen, ihn zu berühren. Ihr Kleid war jetzt viel zu eng … schwer und erstickend angesichts der Wärme, die von ihrem Körper ausging. Das Verlangen, sich einfach an ihn zu schmiegen, machte sie ganz benommen und brachte ihre Arme zum Zittern. Sie kam aus dem Rhythmus und hielt inne, wobei ihre Hände auf seinen festen Schultern liegen blieben, während sie versuchte, ihre ungleichmäßige Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie konnte sich genauso wenig bewegen, wie er in der Lage war zu sprechen.
In ihm ging eine kaum wahrnehmbare Veränderung vor, die vielleicht eine Warnung war … oder eine Verheißung. Sanft nahm er ihre Hand und zog sie zu sich nach vorn. Ihre stockenden Atemzüge hallten in ihren Ohren wider, als er ihre Handfläche langsam nach oben drehte und vorsichtig umfasste. Alle Empfindungen in ihrer Hand konzentrierten sich auf seine Fingerspitze, die die Kratzer und Schnitte nachfuhr, die sie sich bei ihrer wilden Flucht auf dem Friedhof zugezogen hatte. Es war eine wundervoll angenehme und gleichzeitig forschende Berührung, als würde ein Gelehrter einen antiken Text entziffern.
Beinahe wäre sie zusammengezuckt, als seine Stimme das Schweigen brach. »Wisse, meine Daisy. Ich schwöre beim Grab meines Vaters, Alasdair George Ranulf, und beim Blute des Clan Ranulf, das in meinen Adern fließt, dass ich dir nie wieder wehtun werde.« Sein warmer Atem berührte ihre Handfläche, als er sie an den Mund hob. »Ich werde für deine Sicherheit sorgen, bis diese Sache erledigt ist … oder bei dem Versuch sterben. Das schwöre ich dir.«
Er drückte einen Kuss in die Mitte ihrer Handfläche, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Northrup stöhnte leise, und seine Zähne nagten leicht an der empfindlichen Haut, ehe seine Zunge vorschnellte und sie leckte. Keuchend sank sie gegen ihn. Ihr Busen drückte sich fest gegen seinen Rücken. Weiche Lippen glitten über ihren Finger, und erwartungsvolle Erregung ließ sie schneller atmen, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. An der Spitze ihres Fingers verharrte er einen schmerzhaft quälenden Moment lang, ehe er ihn in seinen warmen, nassen Mund nahm und daran saugte.
»Oh Gott …« Ihre freie Hand umklammerte seinen Arm, und die angespannte Glut in ihrem Bauch nahm fast schmerzhafte Ausmaße an. Seine Zunge schlang sich um ihren Finger, während er weiter kräftig daran saugte. Sie stieß einen erstickten Schrei aus. Weder konnte sie einen klaren Gedanken fassen, noch hatte sie die Willenskraft, sich von ihm zu lösen. Ihr Kopf sank auf seine kräftige Schulter. Noch einmal liebkosten seine Lippen ihren Finger, ehe er ihn entließ und ihre Knöchel an seinen Mund drückte.
Einen Moment lang hatten beide nur die Kraft zu atmen. Dann brach Northrups raue Stimme das Schweigen. »Ich kann nicht denken.«
Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf den kühlen Stoff seines Hemds an ihrer heißen Wange. »Warum nicht?«
»Mein Kopf ist ganz voll.«
Ihre freie Hand –matt und schwer – strich über seinen Arm, und Northrup zitterte leicht.
»Womit?«, wisperte sie.
»Mit dir. Die ganze Zeit. Nur du.« Er seufzte. »Daisy hat dort oben Einzug gehalten.« Doch es war sein Herz, an das er ihre Hand drückte, damit sie spürte, wie heftig es schlug. »Meine Gedanken kreisen nur darum, wie ich dich beschützen soll. Wie ich dich aus allem heraushalten kann. Wie ich dich … halten kann.«
Sein Griff wurde etwas fester. »Es ist Wahnsinn. Ich will …« Ihm stockte der Atem, als sie sich vorbeugte und ihre Lippen an seinen Nacken drückte.
»Was willst du?«
Ehe er etwas sagen konnte, stellten sich ihm die Nackenhaare auf und er löste sich von ihr, um aufzustehen. Es war die
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