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Im Bann des Mondes

Im Bann des Mondes

Titel: Im Bann des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Callihan
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einen schwarzen Wolfskopf dar, um den in schwarzen Lettern die Worte DEI DONO SUM QUOD SUM standen. Sie kramte alte Erinnerungen an ihren Lateinunterricht hervor.
    »Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin«, wisperte sie. Er hatte die Worte im Garten seines Bruders gerufen, und sie musste darüber lächeln, wie passend dieses Motto war. Die Tätowierung schien sich zu bewegen, wenn er atmete.
    Ihr Mund wurde trocken, und ihre Finger ballten sich zur Faust. Sie würde die Tätowierung nicht berühren.
    Aber gütiger Himmel … das Laken lag viel zu tief auf seiner Taille bei der schmalen Linie aus dunkelbraunen Haaren, die bei jedem Atemzug etwas mehr zum Vorschein kamen. Die Muskeln unter seinem Bauchnabel lagen flach wie eine Rüstung zwischen den schmalen Hüften. Die Haut war so straff gespannt, dass die Adern etwas erhaben darauf verliefen. Eine von ihnen verschwand schlängelnd unter dem Rand des Lakens.
    Plötzlich wallte Hitze in ihr auf, und sie biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte dieser Ader mit der Zunge folgen und das Laken wegziehen, um die ziemlich große Wölbung darunter zu enthüllen. Die köstlichen Bilder fanden ein jähes Ende, als er plötzlich zischend Luft holte, die Augen aufriss und seine Hand nach vorn schoss, um ihr Handgelenk zu packen. Sie schrie leise auf, als er sie in seine Richtung zerrte.
    Daisy fiel auf seine Brust und prustete erschrocken.
    Northrup blinzelte kurz, und sofort wurde sein Blick klar. Er ließ sie los. »Geht’s dir gut?« Seine Stimme klang rau wie Sandpapier, aber kräftig.
    Sie nickte steif, weil sie den Schreck über seine ruckartige Bewegung noch nicht ganz überwunden hatte. »Und dir?«
    Er runzelte die Stirn, als würde er eine Bestandsaufnahme hinsichtlich seines Zustandes machen, während sein Blick über ihr Gesicht glitt. »Ich habe das Gefühl, als wäre Hackfleisch aus mir gemacht worden.«
    »Welch anschauliche Beschreibung«, krächzte sie, und weil sie sich vor Müdigkeit kaum noch aufrecht halten konnte, ließ sie den Kopf auf seine Schulter sinken. Northrup fühlte sich warm und stabil an.
    Seine Brust bebte unter ihr, als er leise lachte. »So schlimm?«
    Ihr tiefer, bebender Atemzug war die einzige Antwort, die sie ihm darauf geben konnte. Er roch einfach zu gut. Nach Salbe und Northrup. Auf der Suche nach seinem ganz eigenen Duft vergrub sie die Nase tiefer in seiner Haut.
    Seine Finger kämmten durch ihr Haar und entwirrten die zerzausten Locken, die ihr offen um die Schultern wallten. Ein sanftes Streicheln, das Wohlgefühl vermitteln sollte. »Er hat dir wehgetan. Dafür wird er bezahlen.«
    Ihre Wange bewegte sich an seiner Haut, als sie schluckte. »Es ist vorbei.«
    Northrup gab einen Laut von sich, der ihr signalisierte, dass er nicht mit ihr übereinstimmte, hörte aber nicht auf, sie weiter zu erforschen. »Du hast dich gut gehalten, Daisy-Liebes. Du bist ruhig geblieben und zurückhaltend … größtenteils zumindest.«
    Daisy piekte ihm in die Seite, und er schrie auf. »Natürlich bin ich das«, sagte sie.
    Sein Körper bewegte sich, als er den Kopf schüttelte. »Ich hätte nicht mit ihnen kämpfen sollen, als sie kamen, um uns zu holen.« Vorsichtig berührte er ihre Wange. »Dadurch wusste Conall, dass er dich gegen mich benutzen konnte.«
    »Angesichts der Situation hast du das Beste daraus gemacht, und jetzt will ich nichts mehr davon hören.« Ihr Atem brachte die Haare auf seiner Brust zum Zittern, und seine Nippel wurden hart. Ihr Finger näherte sich der kleinen Erhebung. »Wer ist Lena?«
    Unter ihrer Hand spürte sie das Klopfen seines Herzens. »Eine ehemalige Verbündete.« Er sprach ruhig und bedächtig. »Es sieht so aus, als hätte ich keine mehr.«
    Du hast mich
. Beinahe hätte sie es ausgesprochen, als sie spürte, wie er sich bewegte, und hätte schwören können, dass er lächelte. Seine Stimme wurde leiser, ein eindeutiger Anflug von Erheiterung lag darin. »Habe ich da gerade einen Anflug von Eifersucht in deiner Stimme vernommen, Daisy-Meg?«
    Ja
. »Du hast Neugier vernommen, du eingebildeter Kerl.«
    Er ächzte. »Natürlich. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Madam.« Er wirkte kein bisschen einsichtig.
    Sie entspannte ihre Hand, und ihre Finger streckten sich einen Hauch, sodass die äußerste Spitze ihres Fingernagels den flachen Rand seines Warzenhofs berührte. Northrup hielt den Atem an, und ihre Muskeln zogen sich zusammen, während ihr ganz warm wurde. Sie wollte ihn streicheln, die Kraft

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