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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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sicher verfolgte Veleria einen geheimen Plan. Eigentlich wurde es Zeit, dass Sonja herauszufinden versuchte, was für ein Plan das war – auch wenn niemand ihr etwas verraten wollte.
    Das Wolfsheulen erstarb. Sonja wartete noch eine Weile, aber es blieb still. Dann schlief sie wieder ein.
    Aus irgendeinem Grund waren sie am nächsten Tag alle unausgeschlafen, schlecht gelaunt und reizbar. Die Berge waren langweilig und eintönig, weit und breit waren weder Quan noch Trolle zu sehen, das Wetter war nasskalt, und die ewigen Pfannkuchen hingen ihnen zum Hals heraus. Lorin war schweigsam, Darian arrogant, Sonja mürrisch, Melanie zickig und Elri unausstehlich mit ihren ständigen spöttischen Bemerkungen über Leute, die nicht e inmal ein bisschen Schnee und Kälte aushalten konnten. Es dauerte nicht lange, bis Melanie explodierte.
    »Halt endlich die Klappe!«, schrie sie Elri so laut an, dass es von den Bergen widerhallte und die Pferde erschrocken scheuten. »Wofür hältst du dich eigentlich, du blöde Wilde? Lern du erst mal, dich zu waschen, bevor du uns irgendwas vom freien Leben erzählst!«
    Elri lachte höhnisch. »Hast du mal an dir selbst gerochen? Immerhin weiß ich, wie man hier draußen überlebt – du Baby schreist ja schon nach zwei Meilen, dass du nicht mehr kannst!«
    »Ach ja?«, fauchte Melanie zurück. »Ihr musstet doch uns um Hilfe bitten, weil ihr mit euren eigenen Problemen nicht fertig werdet! Auf eurer ganzen blöden Welt gibt es ja offenbar keinen einzigen Menschen, der irgendwas tun kann, was nicht zwei Zwölfjährige aus einer anderen Welt besser könnten!«
    »Hört auf damit!«, rief Sonja. Nachtfrost hatte die Ohren flach zurückgelegt. »Melanie, das ist unfair!«
    »Wieso unfair? Ist doch wahr! Wozu haben sie uns denn sonst geholt?«
    »Dich haben wir schon mal überhaupt nicht geholt«, sagte Darian wütend. »Du bist nur dabei, weil du dich wichtigtun wolltest und dabei fast alles verdorben hast!«
    »Aber sie ist doch nun mal eine Brückenwächterin!«, versuchte Lorin zu vermitteln. »Elri, sie ist nicht an unser Leben gewöhnt, aber –«
    »Und sie wird sich auch nie daran gewöhnen«, höhnte Elri, »weil sie nämlich was Besseres ist als zwei armselige Ziegenhirten und ein Königssohn! Halt dich da raus, Lorin!«
    »Ich denke gar nicht daran«, sagte er. »Ich habe den Wolf h eute Nacht auch gehört, aber du kannst dich trotzdem zusammenreißen und unsere Gäste höflich behandeln!«
    Überrascht sah Sonja, wie Elri rot wurde, aber sie verteidigte sich wütend. »Gäste, pah! Sonja ist unser Gast, aber die da nicht! Die hat sich bloß aufgedrängt!«
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte Sonja scharf. »Melanie ist meine beste Freundin. Pass auf, was du sagst!«
    »Klar ist sie das – weil sie ja was Besseres ist als so eine verlauste Nomadenbrut!«, zischte Elri. »Ich war ja blöd, irgendwas anderes zu denken!«
    Hört auf , sagte Nachtfrost.
    Niemand außer Sonja hörte ihn. Sie hatten ihre nervösen Pferde mitten auf einem schneeverwehten Geröllfeld angehalten, und ihre Stimmen hallten weit über die stillen Berge.
    »Was redest du da eigentlich für einen Quatsch?«, fragte Darian. »Sonja ist hier, um eine Aufgabe zu erfüllen, und wir sind hier, um ihr dabei zu helfen. Wenn sie fertig ist, reist sie wieder nach Hause in ihre eigene Welt, und wir sehen sie nie wieder. Das ist alles!«
    Elri biss sich auf die Lippe. »Darum geht es überhaupt nicht!«
    »Doch, darum geht es«, sagte Sonja. »Du bist eifersüchtig, weil sie meine beste Freundin ist, stimmt’s? Aber du bist auch –«
    »Überschätz dich da mal nicht«, höhnte Elri. »So wichtig bist du nun auch wieder nicht!«
    Hört auf !
    »Elri!«, rief Lorin, der nun auch zornig wurde. »Sie ist die Einzige, die uns helfen kann!«
    »Klar – unsere Retterin, die sich einfach das Amulett klauen gelassen hat!«
    » Hat klauen lassen«, verbesserte Darian, der als Königssohn offenbar einen Sprachlehrer gehabt hatte.
    Aber das war zu viel. Elri bleckte die Zähne, knurrte wie eine wütende Wölfin, riss ihr Pony herum und galoppierte davon.
    Halt sie auf ! Es war ein Schrei in Sonjas Gedanken, und noch bevor sie reagieren konnte, galoppierte Nachtfrost hinter Elri her. Sonja verlor den Halt, grabschte wild nach seiner Mähne und krallte sich fest.
    Nachtfrost wieherte laut und schrill, und Sonja verstand, dass er dem Pony befahl, anzuhalten. Wurzel wurde langsamer, aber Elri hieb ihm die Fersen in die Flanken und

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