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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Schoten eines gewissen »Oimuwara«, von dem niemand sagen wollte, was es war. Das Einzige, was in keiner Speise vorkam, war Fleisch. Offenbar lebten die Gnome streng vegetarisch.
    Einer der Gnome setzte sich zu ihnen. Sonja konnte die Wesen nicht auseinanderhalten – sie waren alle etwa gleich groß, trugen zerlumpte braune oder schwarze Hemden, hatten struppige braune Haare, zerknautschte Greisengesichter, gelbe Augen und breite Münder mit spitzen Zähnen. Sonja konnte nicht einmal sagen, ob dieser Gnom nun männlich oder weiblich war. Vielleicht keins von beiden?
    »Danke für deine Hilfe«, schnarrte der Gnom mit seiner quäkenden Stimme. »Wir hatten Angst und waren schwach. Aber der Spürer war schwächer!«
    »Seltsam, oder?«, fragte Darian. »Der Mann ist in ganz Parva gefürchtet, er hat sich mit Dämonen verbündet und befiehlt über ein Heer von tausend oder mehr Kämpfern! Warum war er allein hier? Und warum hat er so schnell aufgegeben und ist geflohen?«
    Sonja schaute ihn erschrocken an. Darüber hatte sie gar nicht nachgedacht. »Glaubst du, er kommt mit seinem Heer zurück?«
    »Wir können nicht gegen Dämonen kämpfen«, quäkte der Gnom. »Wir können nur Pflanzen wachsen lassen.«
    »Warum war er hier?«, wiederholte Darian. »Und warum allein?«
    »Solange die Gnome ihm gehorchten, war er ja nicht allein«, meinte Elri. »Er hat ja nicht damit gerechnet, dass s ie sich befreien. Und er war hier, weil …« Sie zog die Stirn kraus. »Weil … ja, warum?«
    »Weil er Kundschafter nach Osten geschickt hatte und hören wollte, was sie zu berichten haben«, warf der Gnom ein. »Und während er auf sie wartete, seid ihr über die Berge gekommen.«
    »Und da hat er sich natürlich gedacht, er kann Sonja fangen und ihr das Amulett abnehmen«, sagte Melanie. »Hat er denn nun erfahren, was diese Kundschafter zu sagen hatten?«
    »Nein, sie sind ja noch nicht da.« Der Gnom bleckte die scharfen Zähne. »Nun weiß der Spürer nicht, was im Osten los ist.«
    »Weißt du es denn?«, fragte Lorin.
    »Ich? Nein. Ich war versklavt, ich konnte nicht aus diesem Berg raus.«
    »Du, Gnom …« Darian schaute den Gnom an. »Wie konnte er euch überhaupt versklaven? Mit welcher Waffe konnte er euch bekämpfen?«
    »Ich heiße nicht ›Gnom‹, sondern Sluh«, sagte der Gnom würdevoll. »Mit gewöhnlichen Waffen hätte er uns nicht besiegen können. Eisen rostet, wenn es uns trifft, Feuer füttert uns mit Asche, Wasser macht uns schnell und geschmeidig, Wind trägt uns, wohin wir wollen, und Stein verbündet sich mit uns – aber der Spürer hat etwas anderes getan. Er hat den Nebeldämon befreit, und der hat uns vergiftet. Pflanzen sind verdorrt, Tiere sind gestorben. Da sind wir geflohen und haben uns hier in den Bergen versteckt. Aber er hat uns gefunden und zwang uns, Dinge zu tun, die wir nicht tun wollten.«
    »Aber jetzt ist er doch abgehauen«, sagte Elri. »Jetzt könnt ihr wieder ins Land hinaus!«
    » Aber was, wenn er zurückkommt?«, fragte Darian. »Sluh, du sagst, ihr könnt nicht kämpfen, aber ich glaube, wir müssen kämpfen, um den Spürer loszuwerden und die Nebeldämonen zurückzutreiben. Ihr habt doch von Sonjas Reisen gehört, oder? Sie ist die Seelentauscherin, sie spricht mit den Alten Völkern und ruft sie in den Kampf. Wir müssen uns zusammenschließen!«
    Sluh drehte den Kopf und musterte Sonja. Sie erwiderte den Blick ein wenig nervös. Nicht, weil sie noch irgendwelche Probleme damit hatte, sich mit gelbäugigen Erdgeistern zu unterhalten, sondern weil sie sich so erbärmlich unzulänglich fühlte.
    »Ich hatte das Wolfskopfamulett«, sagte sie kläglich. »Aber dann ist es mir geklaut worden, und ich glaube nicht, dass ich noch irgendwen in den Kampf rufen darf.«
    »Aber ich darf das«, sagte Darian entschlossen. »Das hier ist kein Menschen- oder Tesca-Kampf, Sluh. Er betrifft alle Völker. Alleine schaffen wir es nicht!«
    »Und es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, zu kämpfen«, sagte Lorin.
    Sluh nagte an einer Brotkante und überlegte. Endlich quäkte er: »Selbst wenn wir euch helfen, könnt ihr ohne das Wolfskopfamulett gar nichts ausrichten.«
    »Deshalb sind wir ja hier«, sagte Melanie rasch. »Wir suchen die Trolle. Weißt du, wo sie sind?«
    »Huh?« Sluhs Augenbrauen zuckten. »Was haben die Trolle damit zu tun?«
    »Das ist so«, sagte Sonja. »Das Amulett wurde mir von ein paar Vogeldämonen geklaut. Sie heißen Quan, und jemand sagte uns, wir müssten sie in

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