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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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der Zerbrochenen Stadt suchen …«
    »Aber wir wissen nicht, was das für ein Ort ist«, warf Lorin e in. »Und Rion von den Tesca schlug vor, die Trolle zu fragen, ob sie wissen, wo wir diese Stadt finden können. Und er sagte, dass die Trolle wahrscheinlich hier oben in den Bergen leben.«
    »Huh«, sagte Sluh. »Die Zerbrochene Stadt? Die Quan? Huh.« Er drehte sich zu Nachtfrost um, der aus einem Korb einen großen Salatkopf geklaut hatte und darauf herumkaute. »Deshalb bist du bei ihnen, Taithar?«
    Nachtfrost betrachtete ihn gleichmütig und schnaubte.
    »Weißt du denn etwas über die Zerbrochene Stadt, Sluh?«, fragte Sonja aufgeregt.
    Der Gnom kratzte sich am Schädel. »Wissen, nun, nein. Ich weiß, dass es sie gibt. Viele alte Geschichten in der Erde, viel Leid, viel Trauer. Das ist alles sehr lange her. Lyecenthe, so heißt sie, die Stadt, die ihr sucht.«
    »Lyecenthe«, wiederholte Sonja. Was für ein seltsames Wort! Es klang fremd und vertraut zugleich, wie eine lange verschüttete Erinnerung an einen Traum. Und es machte ihr ein wenig Angst.
    »Bedeutet das etwas?«, fragte Melanie. »Ich meine, kann man diesen Namen übersetzen?«
    »Hm«, machte Sluh, »nun, ja, es heißt so viel wie Ewiger Bund.«
    »Bund?« Zunächst sagte Sonja dieses Wort überhaupt nichts. Das Einzige, was ihr einfiel, war »ein Bund Petersilie«, aber dann begriff sie doch. »Oh, so etwas wie Verbindung?«
    Sluh nickte.
    »Hübscher Name«, fand Elri. »Und wo liegt nun diese Stadt? Wie kommen wir hin?«
    »Das weiß ich nicht. Dafür müsst ihr wirklich die Trolle fragen.«
    » Wo finden wir denn einen Troll?«, fragte Sonja halb ängstlich und halb hoffnungsvoll. Sie hatte jetzt so viel über Trolle gehört, dass sie ihr wie gewaltige mythische Wesen von unermesslicher Macht erschienen … und vermutlich waren sie das auch.
    »Huh«, sagte der Gnom. »Du bist in einem Berg, oder? Alles Stein. Sozusagen alles Troll. Du musst nur darum bitten, dass er mit dir spricht. Und gut zuhören. Aber nicht hier, hier ist es zu laut.« Er hüpfte von der Bank. »Kommt mit! Ich führe euch.«
    »Wir sind in einem Troll?«, fragte Melanie entgeistert.
    Sluh lachte keckernd und hüpfte davon. »Kommt, kommt!«
    Sie folgten ihm in einen Tunnel, der hier und da notdürftig von einer Fackel beleuchtet wurde. Es war dunkel, feucht und kalt. Das Geschrei und Gelächter der feiernden Gnome blieb hinter ihnen zurück und verstummte schließlich ganz. Sonja hielt sich dicht neben Nachtfrost, streichelte ab und zu sein linkes Vorderbein und fragte sich, was für seltsame Wesen sie wohl noch treffen würde. Ihr Einhorn, das magischste Wesen von allen, erschien ihr geradezu beunruhigend normal. Waren sie wirklich in einem Troll? War hier jeder Berg ein Troll? Oder schlossen sich Trolle zu Bergen zusammen? Oder war der Berg doch eher eine Behausung?
    Das alles , sagte Nachtfrost; er klang belustigt.
    »Aber wie groß ist denn ein Troll?«, flüsterte Sonja. »Der, den ich damals gesehen habe, war nur ein paar Meter!«
    Trolle sind keine Steine , sie sind Steingeister. Du kannst einen Troll in einem Kieselstein finden oder in einem Berg, es ist kein Unterschied.
    »Doch«, murmelte sie. »Vor einem Troll in Kieselsteingröße hätte ich weniger Angst.«
    W arum? Er hat nicht weniger Macht als ein Bergtroll. Und er kann jederzeit zu einem Bergtroll werden.
    »Toll, danke. Jetzt fühle ich mich gleich viel sicherer.«
    Er schnaubte nur.
    Plötzlich blieb Sluh stehen und drehte sich zu ihnen um. »Hier ist es gut«, quäkte er. »Hier könnt ihr zuhören.«
    Hier? Sie schauten sich um. Der Tunnel sah genauso aus wie vorher: roh aus dem Fels herausgehauen. Im Licht einer Fackel, die an die Wand geschmiedet war, glänzte schwarzer Stein, durchzogen von grauen Schlieren. Keiner der zerklüfteten Vorsprünge sah aus wie etwas, mit dem man reden konnte.
    »Ich höre gar nichts«, sagte Melanie nach etwa zehn Sekunden Stille.
    »Ich nehme an, er hat noch nicht bemerkt, dass wir da sind«, sagte Darian. »Trolle denken anders als wir – viel langsamer.«
    »Aber wir laufen doch schon Ewigkeiten hier herum!«
    Lorin lachte. »Ewigkeiten? Wenn du mal so alt bist wie die Welt, weißt du, was eine Ewigkeit ist!«
    »Dann warten wir eben«, sagte Elri, die immer praktisch dachte. »Ich bin sowieso müde, ihr nicht? Wir können ein bisschen schlafen.«
    Das klang sehr verlockend. »Aber wir haben keine Decken«, sagte Sonja.
    »Keine Sorge, ich hole sie.« Sie

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