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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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alles zum Wachsen bringt. Normalerweise findet man sie überall da, wo etwas wächst. Der Spürer muss es geschafft haben, sie einzuschüchtern, sodass sie ihm gehorchten und hier in den kahlen Bergen in der Höhle blieben, und deshalb hat dieser Winter so lange gedauert. Aber jetzt –« Er schaute zu den tanzenden und hüpfenden Gnomen hin. »Ich glaube nicht, dass sie sich jetzt noch aufhalten lassen werden. Der Winter ist vorbei.«
    »Kinder der Erde«, dachte Sonja und verstand erst jetzt, was es bedeutete. Sie schaute zu den Gnomen hin, die überall herumrannten, in Windeseile lange Tische und Bänke in der Höhle aufstellten und – woher auch immer – Unmengen von Essen heranschafften. Ihre lautstarke Fröhlichkeit wirkte fast lächerlich, aber Sonja spürte eine unbändige, unkontrollierbare Kraft dahinter, beinahe so beängstigend wie der eisige Hass zuvor, sie war wie eine Flut, die einen Damm durchbrochen hatte und sich jetzt schäumend ins Tal ergoss.
    »Es bedeutet übrigens noch etwas«, sagte Darian, der ne b en ihr stand. »Die Erdgnome sind fast so alt wie die Trolle und leben immer in ihrer Nähe. Wenn irgendwer uns helfen kann, einen Troll zu finden, dann sie. Oder vielleicht wissen sie sogar selbst, wo die Zerbrochene Stadt ist. Sie kommen ja überall hin.« Er überlegte und zupfte einen der vorbeilaufenden Gnome am Ärmel. »Warte mal bitte –«
    Der Gnom riss sich los. »Ich kann nicht mehr warten!«, schrie er mit quäkender Stimme und stürzte sich in die feiernde Menge.
    Lorin lachte. »Ebensogut könntest du eine Pflanze bitten, mal kurz mit dem Wachsen aufzuhören.«
    »Dann befehle ich es eben«, sagte Darian schroff.
    »Würde ich nicht tun. Nachdem sie gerade den Spürer losgeworden sind, hören sie Befehle bestimmt nicht gern.«
    Sonja bewunderte ihn maßlos. Woher wusste er das nur alles? Und woher nahm er im richtigen Moment immer das richtige Wort? Schon länger hegte sie den Verdacht, dass Lorin schlauer war als sie alle. Und trotzdem drängelte er sich nie vor, gab nie an, war immer freundlich … sie mochte ihn richtig gern.
    Darian runzelte die Stirn. »Na schön, du hast wohl recht. Dann müssen wir eben warten, bis sie mit dem Feiern fertig sind.«
    »Oder wir feiern einfach mit und fragen sie dann«, schlug Melanie vor.
    Darian warf ihr einen Blick zu und grinste. »Klingt gut.«
    Die schwarze Wölfin, die neben Lorin gesessen hatte, verwandelte sich in Elri. »Klingt sogar sehr gut«, sagte sie grinsend. »Wetten, dass ich die meisten Krapwurzeln schaffe?«
    »O nein«, stöhnte Darian, aber er lachte dabei. »Ich bin der Prinz! Ich esse die meisten!«
    U nd schon rannten sie alle los, mischten sich zwischen die Gnome und holten sich so viel zu essen, wie sie nur konnten. Sonja sah, wie Melanie zu Elri hinging und etwas sagte. Sie war ein wenig besorgt, aber Elri nickte, antwortete – und dann lachte sie und zog Melanie kurz an sich. Glücklich und erleichtert stibitzte Sonja sich ein Stück Brot und tunkte es in eine Schüssel mit süß duftendem Brei. Einer der Gnome grinste sie breit an, und sie grinste zurück. Es war richtig schön, für eine Weile alle Angst und Sorge zu vergessen.
    Darian schlängelte sich mit einer Schale voller Suppe zu ihr hindurch, und sie zogen sich an einen der Tische an der Wand zurück, wo es etwas ruhiger war. Nachtfrost trottete zu ihnen hin, und ein paar Gnome rannten einfach unter seinem Bauch hindurch. Kurze Zeit später tauchten auch Melanie, Elri und Lorin auf.
    »Gut, dass Nachtfrost so groß ist, oder wir hätten euch nie gefunden«, stöhnte Melanie und ließ sich neben Sonja auf die Bank fallen. »Wie kann es nur so viele laute Gnome geben?«
    »Stell dir einfach vor, du wärst auf dem Schulhof.«
    »Nee, lass mal.« Melanie grinste. »Da sind mir irgendwelche Frühlingsgeister immer noch lieber. Was ist das für eine Suppe, Darian? Darf ich mal kosten? Ich tausche gegen diese komische blaue Frucht hier.«
    Darian schob ihr die Schale hin. »Die komische blaue Frucht ist eine Nilasu, und das hier nennt sich Wuk. Es wird aus Botac und Cashini gekocht und –«
    »Danke! Außer und habe ich überhaupt nichts verstanden!«
    Sie lachten. Sonja und Melanie probierten alles, was irgendwie essbar war. Manches erinnerte sie an Obst und G emüse zu Hause, zum Beispiel die Nilasu, die nach einer Mischung aus Himbeere und Zitrone schmeckte, aber einen leicht salzigen Nachgeschmack hatte. Anderes war völlig fremd, wie die säuerlichen

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