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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Teil der vergangenen zehn Jahr damit vergeudet hat, Seide und Brandy auf dem Fluss zu schmuggeln. Ich schätze, er hat einfach aufgegeben.«
    »Wenn er so gut ist, wie du sagst, und Lunte riecht, dann sollten wir ihn vielleicht ernst nehmen.« Tris hob die Hand, bevor Harrtuck widersprechen konnte. »Ich bin einer Meinung mit dir, dass wir bei der Karawane bleiben sollten, wenigstens bis wir den Wald hinter uns haben. Aber wir sollten jedenfalls auf der Hut sein.«
    Harrtuck kaute auf den Lippen herum und nickte dann. »Aye, kann nichts schaden, mit einem offenen Auge zu schlafen. Ich werde mit Ban und Carroway reden.«
    »Und mit Cam«, fügte Tris nach kurzem Überlegen hinzu. »Ich werde das eigenartige Gefühl nicht los, dass er und Carina irgendwie in diese Sache verstrickt sind.«
    »Wir wollen zur Lady beten, dass Jonmarc einfach nur übervorsichtig ist. Der Wald ist kein Ort für Schwierigkeiten.«
    Tris steuerte die Zeltöffnung an. »Wo willst du hin?«, fragte Harrtuck.
    »Ein paar Pferde beschlagen«, antwortete Tris ohne sich umzudrehen, »nur für alle Fälle.«
    Tris fand Vahanian bei der Arbeit in dem behelfsmäßigen Stall vor, wo er ihren Pferden neue Eisen anlegte, das Sattelzeug überprüfte und die Vorräte auffüllte, ohne sein Schwert oder seine Armbrust auch nur einen Moment lang aus den Augen zu lassen. Falls den anderen Stallarbeitern ihr plötzliches Interesse auffiel, so sagten sie nichts und überließen sie dem, was sie taten. Mehrere Stunden lang arbeiteten Tris und Vahanian schweigend, legten am späten Vormittag eine Essenspause ein und holten auf den Heuballen etwas verlorenen Schlaf auf. Erst als die länger werdenden Schatten den herannahenden Abend ankündigten und die Stallarbeiter ihren Betten zustrebten, sagte Vahanian etwas über einen knappen Befehl oder eine präzise Anweisung hinaus.
    »So«, begann er, ohne von dem Huf aufzublicken, den er gerade inspizierte, »ich nehme an, Harrtuck hat dir von Chauvrenne erzählt.« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, und nach einem kurzen Zögern nickte Tris. Vahanian stieß einen leisen Fluch aus. »Offenbar habe ich nicht fest genug zugeschlagen.«
    »Du hast so fest zugeschlagen, dass es einen Maulesel gefällt hätte!«
    »Dann müsste es ungefähr richtig gewesen sein.«
    »Da gibt es noch eine Sache, die ich gerne wüsste«, sagte Tris, während er einem Pferd ein neues Eisen anpasste.
    »Und das wäre?«
    »Dein Freund, der Vayash Moru, sagt, ich solle mich nicht nach Dhasson wagen. Was passiert dann also, wenn wir die Grenze zu Fahnlehen überschreiten?«
    Vahanian war einen Augenblick lang still und antwortete dann ohne aufzublicken. »Du schickst deinem Onkel eine Nachricht, und ich werde bezahlt.«
    »Und dann?«
    Erneut entstand eine Verlegenheitspause, die nur vom Geräusch der Hammerschläge unterbrochen wurde, mit denen Vahanian das Hufeisen befestigte. »Hör zu, Tris, ich weiß, was du willst. Du willst, dass ich mich für den großen Feldzug verpflichte. Tja, meine Feldzugtage sind Vergangenheit. Mit dem, was du mir zahlen wirst, kann ich das alleinige Einfuhrrecht für Seidenstoffe nach Nargi erwerben. Damit werde ich meine Gewinne verdoppeln und kann mich als reicher Mann zur Ruhe setzen. Zum Fluss gehen, mir ein Boot besorgen, zur Abwechslung mal ein bisschen legalen Handel betreiben, nicht mehr zusammengeschlagen werden – so stelle ich mir meine Zukunft vor.«
    »›Aufgeben‹ hast du vergessen«, ergänzte Tris seine Aufzählung. Einen winzigen Moment lang, bevor Vahanians Gesicht wieder die vertrauten, maskenhaften Züge annahm, glaubte Tris etwas mehr darin aufblitzen zu sehen, doch schon wurden die Augen des Kämpfers wieder hart.
    »Jau«, antwortete Vahanian lässig. »Ich schätze, so kann man es nennen. Harrtuck tut es jedenfalls; mir ist es egal.«
    »Harrtuck sagt, das war nicht immer so.«
    »Ich bin darüber hinweg.«
    »Bist du das? Kannst du das?«, behielt Tris den Finger auf der Wunde, während er den Huf des Pferdes zu Boden ließ und sich an die Stallwand lehnte.
    »Mir ging es ganz gut, bis Harrtuck mich angeheuert hat, um deinen königlichen Arsch zu retten«, erwiderte Vahanian scharf. »Und ich habe nicht vor, mich umbringen zu lassen, indem ich gegen etwas kämpfe, was unmöglich zu besiegen ist.«
    »Jemand muss es versuchen. Denn er will alles, alle Sieben Königreiche. Du glaubst doch nicht etwa, dass Arontala sich mit Margolan zufriedengeben wird? Wohin wirst du dann

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