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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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sich nicht alles in Rauch aufgelöst hat, als wir aufgewacht sind, von daher bin ich recht zufrieden.«
    »Du hast eine merkwürdige Art, ein Gasthaus zu bewerten«, meinte Vahanian und drehte sich wieder zum Feuer hin.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich jemals wieder irgendetwas für merkwürdig halten werde«, sagte Carroway mit Überzeugung. »Aber wenn wir erst einmal sicher sind – wann immer das auch sein wird – werde ich mir die Höfe und vornehmen Häuser aussuchen können, vor denen ich mit diesen Geschichten auftrete.« Sein Grinsen wurde breiter. »Ich danke dir, Tris.«
    Tris verdrehte die Augen. »Nicht der Rede wert.« Er trank den letzten Rest Tee und legte sich wieder vorsichtig hin. Zu seiner Überraschung merkte er, dass er Hunger hatte. »Wenn dieser Ort so fabelhaftes Essen hat, wo bekomme ich dann welches her?«
    Carroway sprang auf und vollführte eine übertriebene Verbeugung. »Du musst nur fragen! Ich lasse euch beide allein, damit ihr die Strecke nach Norden planen könnt, und schaue mal in der Küche nach, was meine Freundin Shaia für heute Abend im Kochtopf hat«, sagte er mit einem verschwörerischen Blinzeln.
    »Dann könntest du gleich auch noch dafür sorgen, dass sie das Bier weniger stark verdünnt als gestern Abend«, rief Vahanian über die Schulter, als der Barde zur Tür ging.
    »Wie Ihr wünscht!«, sagte Carroway, schlüpfte hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Nachdem Carroway gegangen war, herrschte eine peinliche Stille im Zimmer. Tris lag da und starrte auf die Risse in der Decke, während Vahanian regungslos in seinem Sessel beim Feuer saß. Endlich ergriff der Söldner das Wort. »Was ist auf der Lichtung passiert? Hast du sie gerufen?«
    Tris zögerte einen Moment, bevor er antwortete. »Ja.«
    Wieder trat Schweigen ein, das vom Knacken und Knistern der brennenden Holzscheite untermalt wurde. »Und als sie kamen, hast du sie kontrolliert?«
    Diesmal zögerte Tris länger. »Anfangs«, antwortete er wahrheitsgemäß. »Später, denke ich, nicht mehr.«
    Vahanian drehte sich in seinem Sessel um und sah Tris an. »›Denke ich‹?«, wiederholte er ungläubig. »Diese Dämonen wollten jedes lebende Wesen töten, und du bist dir nicht sicher, ob sie auf dich gehört haben?«
    Tris schluckte. »Es waren keine Dämonen.«
    »Sie sahen wie Dämonen aus.«
    »Es waren aber keine. Zum einen wird kein Lichtmagier einen Dämon rufen.«
    »Wenigstens nicht absichtlich.«
    »Und zum anderen wüsste ich nicht wie, selbst wenn ich es wollte«, fuhr Tris fort, ohne sich durch Vahanians Kommentar beirren zu lassen.
    »Was du also eigentlich sagen willst, ist, dass diese Kreaturen deines Wissens keine Dämonen waren und du ziemlich sicher bist, dass du sie unter Kontrolle hattest, zumindest eine Zeit lang.«
    Tris seufzte. »Ich schätze, das ist richtig. Aber so wie du es formulierst klingt es schlimmer.«
    »Du hast ja auch nicht gesehen, was du gerufen hast!«
    »Nein«, räumte Tris ein. »Aber wir sind frei.«
    Vahanian leerte seinen Krug. »Das sind wir«, erwiderte er. »Und was mich betrifft, so können wir nicht schnell genug nach Fahnlehen-Stadt kommen.«
*
    Es war mehrere Stunden später, als Vahanian mit den Pferden und den Vorbereitungen für ihre Abreise am Morgen fertig war. Carroway hatte ihnen wie versprochen ein üppiges Abendessen besorgt. Jeder schien die Strapazen der vergangenen Tage zu spüren. Berry hatte sich tapfer gehalten, war aber irgendwann doch vor dem Kamin auf Carinas Umhang eingeschlafen. Nachdem die das Feuer mit Asche belegt hatten, wollte Carina noch ein Pulver aus ihrer Satteltasche holen, um Tris’ Kopfschmerzen zu lindern, und übel gelaunt erklärte Vahanian sich bereit, sie zu den Ställen zu begleiten.
    »Du könntest ruhig etwas langsamer gehen«, beschwerte sich Carina, die sich beeilen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Ihr geliehener Umhang hüllte sie fast völlig ein, und sie musste ihn hochhalten, damit der Saum nicht auf dem Boden schleifte.
    »Hey, du bist es doch schließlich, die irgendeinen verdammten Trank haben wollte«, nörgelte Vahanian und machte nur ein bisschen langsamer. »Warum bittest du nicht einfach deine Göttin, die Flasche für dich zu füllen?«
    Carina bedachte ihn mit einem mürrischen Blick. »Ich dachte, das hätte ich dir schon erklärt. Ich bin keine Klerikerin.«
    »Ach ja, richtig«, erwiderte Vahanian sarkastisch. »Du ziehst den armen Schweinen ja einfach nur den Knüppel über den Kopf, anstatt

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