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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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Bibliothek oder in Fahnlehen-Stadt verbringen, irgendwo müssen wir während der schlimmsten Monate bleiben. Wenn die Schwesternschaft dich zur Bibliothek schickt, dann muss dort etwas sein, was du brauchst, vielleicht Bücher oder Zaubersprüche oder wer weiß was.«
    »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht«, sagte Tris. »Ich brauche noch weit mehr Ausbildung, ehe ich hoffen kann, Arontala zu besiegen. Aber ich habe nicht jahrelang Zeit … bestenfalls bleiben uns Monate.«
    »Und dann muss ja auch noch eine Armee aufgestellt und ausgerüstet werden«, ergänzte Carroway. »Dazu ist die Bibliothek wohl kaum der geeignete Ort. Dazu werden wir Zeit – Monate – in Fahnlehen-Stadt verbringen müssen. Billig wird es auch nicht werden. Es ist gut, dass du die Konten deines Onkels dort hast, und dass er für dich bürgt, schadet auch nicht gerade. Und anschließend müssen wir wieder runter nach Margolan – kein kleines Kunststück.«
    »Und zwar bis zum Hagedornmond nächsten Sommer«, fügte Tris mutlos hinzu. »Großmutters Geist ist mir im Traum erschienen«, erklärte er leise. »Sie hat mit erzählt, dass Arontala vorhat, am Hagedornmond ein magisches Wirken durchzuführen, um den Geist des Obsidiankönigs von dort zu befreien, wohin er am Ende des Großen Krieges verbannt wurde. Wenn er das tut, wenn er noch mächtiger wird …«
    »Dann wird es keinen Weg mehr geben ihn aufzuhalten ohne einen weiteren Großen Krieg, der noch schlimmer als der erste sein wird«, beendete Carroway den Satz für ihn. »Damit bleibt uns nicht allzu viel Zeit, Tris.«
    »Ich weiß. Glaub mir, das weiß ich.«
    Das Wetter wurde kälter; ein grauer, bedeckter Himmel verhieß nichts Gutes für die vor ihnen liegenden Tage. Tris ritt nach vorn, um sich an die Spitze zu setzen; Carroway schloss zu Carina auf und unterhielt sich mit ihr über die Legende von der Bibliothek und was eine Heilerin dort Nützliches finden mochte.
    Tris versuchte, die düstere Stimmung abzuschütteln, die sich seiner mit dem Aufziehen der dunklen Wolken bemächtigt hatte. Er ging in Gedanken noch einmal durch, worüber er gerade mit Carroway gesprochen hatte. Ganz gleich, wie er es anstellte – und selbst ohne den unvorhergesehenen Umweg über die Bibliothek – ihm blieb herzlich wenig Zeit. Ich kann Arontala nicht einfach so gegenübertreten wie den Geistern von Ruune Videya. Arontala ist Vayash Moru – allein die Lady weiß, wie lange er schon ein Magier ist! Bei dem Wenigen, was Großmutter mich gelehrt hat, und dem bisschen Zeit, das mir noch zum Lernen bleibt, wie kann ich da hoffen, einen Magier wie ihn zu besiegen?
    Dennoch hatte der Geist seiner Großmutter ihm von Lektionen erzählt, die ihm wieder einfallen würden, wenn die Zeit reif war. Er konnte sich nicht vorstellen, wie die Zeit jemals reifer sein sollte als jetzt, aber obwohl er versuchte, sich an irgendwelche vergessenen Lektionen zu erinnern, sowohl im Wachzustand als auch in Trance, fiel ihm nichts als die grundlegendsten Wirken ein. Wie kann ich von einer Armee verlangen mir zu folgen, wenn ein Blinder sehen kann, dass ich nicht die geringste Chance habe? Er hatte mehr Fragen als Antworten, und während der Tag sich dahinschleppte und die Wolken dunkler wurden, wurde auch seine Stimmung immer düsterer, bis sie eine geschützte, ebene Stelle erreichten, wo sie ihr Lager für die Nacht aufschlugen.
    Sie lagerten am Straßenrand in der Nähe eines verfallenen Ziehbrunnens, und in dieser Nacht blieben sie dicht beim Feuer und hielten die Augen sowohl nach menschlichen als auch nach magischen Feinden auf. Es hatte aufgehört zu schneien, doch der Wind war bitterkalt; der Boden unter ihnen war bereits gefroren. Der Wirt hatte ihnen einen großzügig bemessenen Vorrat an Brot, Pökelfleisch und Käse und einige Weinschläuche mit auf den Weg gegeben – mehr als genug, um sie mehrere Tage lang zu ernähren.
    »Wo ist jetzt überhaupt diese Bibliothek?«, fragte Vahanian und stocherte mit der Stiefelspitze in den Holzscheiten im Feuer herum.
    Tris beugte sich vor und sah in die Glut. »Ich bin nicht ganz sicher. Der Legende nach befindet sie sich stromaufwärts am Nu, wo die Wasser weinen.«
    »Weinen, so, so«, meinte Vahanian skeptisch. »Fabelhaft. Tolle Richtungsangabe. Noch was, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Wenn die Bibliothek in der Nähe des Flusses liegt, dann müssten wir sie irgendwann erreichen, wenn wir stromaufwärts reisen«, sagte Carina.
    »Na ja, nachdem

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