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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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lange stumm da.
    Schließlich brach Tris das lastende Schweigen. »Du weißt, dass ich ihn werde töten müssen.«
    »Ich weiß.«
    Tris nahm ihre Hand. »Hör mir zu!«, sagte er. »Falls ich Margolan einmal regiere, wird Isencroft niemals mit Gewalt zu etwas gezwungen werden, das schwöre ich dir!«
    »Ich danke dir«, antwortete sie so leise, dass ihre Worte fast vom Wind fortgeweht wurden. Sie drückte seine Hand, bevor sie die ihre wegzog. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel das bedeutet.«
    Wieder saßen sie eine Weile stumm nebeneinander. »Wohin wirst du gehen, wenn die Zeit gekommen ist, von hier aufzubrechen?«
    »Zuerst nach Fahnlehen-Stadt; dort hat Onkel Harrol Konten, die wir brauchen, um Vahanian zu bezahlen. Und dann ist da noch Berry: Ich hatte gehofft, Carina könnte einen sicheren Platz bei den Heilern für sie finden. Anschließend stellen wir eine Armee auf und planen den Überfall auf Jared.«
    »Du wirst zuerst Jareds Magier töten müssen, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, räumte Tris ein. »Aber ich habe zur Lady bei den Seelen meiner Familie geschworen, dass ich es tun werde, und ich werde alles versuchen, um diesen Schwur zu halten.«
    Kiaras Lächeln war bittersüß. »Dann wirst du auch eine Möglichkeit finden.«
    »Eine ganz schöne Aufgabe für einen Prinzen, der niemals König werden wollte, findest du nicht?«, grübelte er laut. »Ich schätze, diejenigen haben recht, die sagen, die Lady bestimmt unseren Weg.«
    »Das haben sie«, pflichtete Kiara ihm bei und erzählte ihm von ihrer Vision auf dem Schlachtfeld. »Seit damals weiß ich, dass es etwas gibt, was Sie für mich vorgesehen hat.« Sie zuckte die Schultern. »Nur weiß ich immer noch nicht, was es ist«, gestand sie. »Vielleicht hat Sie mir deshalb die Reise gegeben.«
    Sie fuhren zusammen, als sie Schritte auf dem dürren Laub hörten; als sie sich umdrehten, sahen sie Vahanian auf sich zukommen. »Hier steckt ihr!«, sagte er und stemmte die Arme in die Hüften wie ein Schulmeister. »Sie haben die gesamte Bibliothek auf den Kopf gestellt, um euch zu finden! Es ist Trainingszeit.«
    Als das Training beendet war, bestätigten Tris’ schmerzende Muskeln seinen Verdacht, dass Vahanian es diesmal besonders aufreibend gestaltet hatte. Als er den Fechtboden verließ, begierig darauf, sich wieder an seine Studien zu begeben, wurde er von dem Duft nach Eintopf und frisch gebackenem Brot begrüßt – Beweis dafür, dass Royster schon mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt war. Tris schnappte sich ein Tablett mit Brot, Obst, Trockenfleisch und Käse und dazu einen Krug mit Wasser und stieg dann die Stufen zum Turm hoch, um seinen Unterricht mit Devin und Taru wieder aufzunehmen. Sie waren immer noch bei der Arbeit, als Stunden später Berry hochkam und ihn daran erinnerte, dass es Zeit für das zweite Waffentraining des Tages und anschließend fürs Abendessen war.
    Bis Tris und die Übrigen mit der Arbeit auf dem Fechtboden fertig waren, hatten Royster und die anderen Hüter sich schon im Speisesaal versammelt. Die Gruppe hatte sich schon an unsichtbare Hände gewöhnt, die den Tisch deckten: Kessens Geist, der Royster mit den Mahlzeiten half. Während des gesamten Essens lieferten die beiden sich ein neckisches Geplänkel – für die Zuschauer eine recht einseitige Angelegenheit, die mit einem zerspringenden Becher endete, als eine von Roysters spitzen Bemerkungen das Gespenst die Beherrschung verlieren ließ.
    »Ich wünschte, ich könnte Kessen die ganze Zeit sehen«, meinte Berry und griff nach einer weiteren Scheibe Brot. »Ich bin noch nie Gespenstern begegnet außer den bösartigen bei den Sklavenjägern.«
    »Royster«, fragte Mikhail, »gibt es Bücher über die Bestien, die ich bisher noch nicht gefunden habe? Abgesehen vom Niederbrennen der Welt scheint es nichts darüber zu geben, wie man sie vertreiben kann.«
    Royster trank sein Bier aus. »Tja, der einzige Weg, sie loszuwerden, ist den Magier zu vernichten, der sie geschickt hat«, sagte der alte Bibliothekar nachdenklich. »Das letzte Mal, vor zehn Jahren, war es genauso.«
    »Vor zehn Jahren?«, fragte Vahanian und beugte sich mit plötzlichem Interesse vor. »Wo?«
    »Oben im Norden, entlang der Grenze zwischen Isencroft und Margolan, gerade unterhalb des Meeres. Entsetzliche Kreaturen wurden dort oben losgelassen.«
    »Was wisst Ihr darüber?«, bedrängte Vahanian ihn.
    »Habe schon jahrelang nicht mehr daran gedacht.

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