Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
ging um einen großen Kistenstapel herum. Da stand Alexandre, den Rücken zu ihr gewandt, die Hände in die Hüften gestemmt und wies seine Männer zurecht.
»Was ich will, mon Capitaine «, sagte sie, »ist mit Euch sprechen. Jetzt gleich, s’il vous plaît .«
Alexandre senkte den Kopf, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und zischte seinen Männern etwas zu. Sie huschten davon. Dann seufzte Alexandre und drehte sich zu ihr um. Er sah schmutzig und müde aus, die Hände und das Hemd streifig. Sein Haar war zerzaust und das Band darin heruntergerutscht, so dass sich ein paar widerspenstige Strähnen aus dem Zopf gelöst hatten. Aus unerfindlichen Gründen rührte es Rosalind, ihn so zu sehen – kein bisschen großartiger als seine Männer. Er war hier unten in der Luke gewesen, hatte Kisten und Fässer gestapelt und mit den anderen zusammengearbeitet. Folglich war er kein eitler Narr, der auf seinem Achterdeck posierte, während die Matrosen die schwere Arbeit allein verrichteten.
»Bonjour, mon Capitaine.« Rosalind blieb förmlich und distanziert. »Warum segeln wir in diese Richtung? Mit jeder Stunde entfernen wir uns weiter und weiter von Jamaika und Martinique.«
Alexandre legte seine Hände auf ihre Schultern, neigte den Kopf leicht zur Seite und betrachtete sie lächelnd. »Wie geht es Euch, ma belle ? Es tut mir leid, dass ich nicht bei Euch sein konnte, als Ihr aufwachtet.«
Die Wärme in seinem Blick, die leise, tiefe Stimme, das Liebevolle in seinem Verhalten insgesamt … Rosalind mühte sich, eine gewisse Distanziertheit zu wahren, aber ihr rebellischer Körper sehnte sich danach, seine Arme um sich zu spüren.
»Bitte antwortet mir, mon Capitaine . Wir müssen schnellstmöglich nach Kingston. Ihr wisst, wie dringlich es ist.«
»Ich würde gern erst Eure Antwort hören, ma belle .« Er hielt sie auf Armeslänge von sich und betrachtete ihr Kleid. »Gestern wart Ihr eine tropische Blüte. Heute seid Ihr eine Ozeanelfe, angesichts deren Schönheit die meisten wunderschönen Meerjungfrauen vor Neid erblassen.«
Rosalind ignorierte seine Schmeicheleien. »Mir geht es gut, mon Capitaine . So. Werdet Ihr mir jetzt sagen, warum Ihr diesen Kurs festgelegt habt?«
»Werdet Ihr aufhören, Euch wie irgendjemandes jungfräuliche Tante zu benehmen und mir eine ehrliche Antwort geben?« Alexandre schloss sie in seine Arme, küsste sie sanft auf die Schläfe und rieb seine Wange an ihrem Haar. »Ihr seid jetzt eine richtige Frau, ma belle . Das ist eine große Veränderung, die ein wenig beängstigend sein kann.«
Es irritierte Rosalind noch mehr, dass er sie so leicht durchschaute. Doch obwohl sie zu gern Trost in seiner Umarmung gesucht hätte, blieb sie distanziert.
»Macht Ihr es Euch zur Gewohnheit, Jungfrauen zu deflorieren, mon Capitaine , dass Ihr derart gut wisst, wie sie sich am nächsten Tag fühlen müssen?«
Rosalind hatte erwartet, dass Alexandre die Stirn runzelte, verärgert reagierte und sich an ihrem Ton oder ihrem Verhalten störte. Stattdessen lächelte er.
» Non , so ist es nicht. Ich meide Jungfrauen sogar, wenn es irgend geht, denn ich habe für Unwissenheit nicht viel übrig, weder auf meinem Schiff noch in meinem Bett.«
Ehe Rosalind darauf etwas erwidern konnte, brachte Alexandre sie mit einem Kuss zum Schweigen. Rosalind erbebte unter der süßen Zärtlichkeit, und gleichsam von selbst glitten ihre Hände über Alexandres Brust und in seinen Nacken, wo sie das Zopfband lösten, um ganz in sein Haar eintauchen zu können. Es fiel wie Seide über seine Schultern.
Alexandre hob den Kopf und grinste. »Ich mache gelegentlich Ausnahmen.«
»Aus welchen Gründen?«
»Schönheit, Leidenschaft, Courage, eine natürliche Fähigkeit, solche Genüsse auszukosten und offenen Herzens zu geben.«
Alexandre beugte sich vor, um ihren Hals zu küssen und dann ihr Dekolleté. Sein Haar fiel nach vorn über ihre Schultern, und Rosalind spürte, wie jene gefährliche Freude erneut in ihr aufstieg, ihr den Verstand vernebelte und den Atem raubte. Am liebsten wollte sie ihm das Hemd herunterreißen und seinen entblößten Oberkörper mit Küssen übersäen. Allein die Erinnerung daran, wie es sich angefühlt hatte, ihn in sich aufzunehmen, überwältigte Rosalind. Ihre Haut brannte, ihre Brüste kribbelten und jene andere, neu entdeckte Stelle pochte, dass Rosalinds Puls zu rasen begann.
Alexandre hob sie hoch und setzte sie auf einen Kistenstapel. Unzählige Küsse regneten auf ihren
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