Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
Vom Netzwerk:
sich umdrehte und auf das Hauptdeck zuging, ertönte hinter ihr ein gellender Pfiff. Sie blickte sich um und sah den Steuermann mit zwei Fingern im Mund. Alles an Deck verstummte und sämtliche Augen richteten sich auf sie. Rosalind quittierte das Starren mit einem Ausdruck unverhohlener Missachtung, hielt sich besonders gerade und gab sich stolz. Es bestand immerhin noch die entfernte Möglichkeit, dass sie nichts von dem Erfolg wussten, den Alexandres jüngster Verführungsversuch gehabt hatte.
    Remy, der zweite Offizier, fiel plötzlich vor ihr aus der Takelage. Atemlos und die dunklen Locken vom Wind zerzaust, strich Remy sich hastig die dunkelblaue Jacke glatt, wischte sich mit der Hand über den Mund und verbeugte sich.
    » Bonjour, Mademoiselle. Wünscht Ihr irgendetwas?«
    » Mais oui. Ich wünsche eine Antwort. Warum segeln wir von Jamaika und Martinique weg? Wohin hat Euer allmächtiger Capitaine diesmal beschlossen zu reisen?«
    »Wir sind immer noch auf unserem Kurs, Mademoiselle. Soll ich Christophe rufen? Er holt Euch aus der Kombüse, was Ihr möchtet.« Er wandte den Kopf und rief über die Schulter: »Christophe!«
    Der Bootsmann und seine Matrosen trugen den Ruf weiter zur nächsten Luke. Christophe erschien und klopfte sich etwas von der Hose, was wie Mehl aussah. Er nickte Remy kurz zu und verbeugte sich formvollendet vor Rosalind.
    »Bonjour, Mademoiselle« , sagte Christophe. »Der Capitaine bedauert sehr, heute Morgen nicht anwesend sein zu können, aber er hat sich um Geschäftliches zu kümmern.« Er ging an Rosalind vorbei, um ihr die Kajütentür zu öffnen. »Wenn Mademoiselle bitte drinnen warten wollen, dann bringe ich Euch ein Tablett aus der Kombüse. Und während Ihr Euch erfrischt, frage ich den Capitaine , wann Ihr ihn sehen könnt.«
    Rosalind kochte vor Wut und Erniedrigung. Nun denn, Black Angel hatte seine Lust befriedigt und jetzt keine Zeit mehr für sie, bis er wünschte, wieder mit seiner kleinen englischen Puppe zu »spielen«.
    »Lasst nur.« Rosalind ging an Remy vorbei und huschte die Treppe zum Hauptdeck hinunter. »Ich denke, ich werde den Capitaine selbst ansprechen.«
    Remy sprang hinter Rosalind herunter und legte ihr eine Hand auf den Arm – sanft, aber bestimmt. »Mademoiselle, der Capitaine hielt es für das Beste, dass Ihr heute in seiner Kajüte bleibt.«
    »Ach ja?«, erwiderte Rosalind betont unbekümmert. »Und sagte der Capitaine auch, warum er glaubt, dass ich mich ausruhen müsste?«
    Remy sah zu Christophe, der energisch den Kopf schüttelte, um Remy zu bedeuten, dass er nicht mehr sagen dürfe. Also wussten sie es. Rosalind entwand sich Remys Griff.
    » Messieurs , Sie haben die Wahl. Sie können mich zum Capitaine bringen oder ihn zu mir. Sollten Sie versuchen, mich in seine Kajüte zu sperren, müssten Sie mich schon hintragen. Und das wird keine leichte Aufgabe, so viel verspreche ich.«
    »Mademoiselle …«, begann Christophe.
    Rosalind stürmte an den beiden vorbei zur Ladeluke am Achterdeck. Als Remys Hand ihre Schulter streifte, warf sie ihm einen warnenden Blick zu. Dann raffte sie ihre Röcke und stieg die Leiter hinunter. Unten blieb sie stehen, um ihr Kleid und ihr Haar wieder glattzustreichen. Über ihr stritten sich die Männer.
    »Imbécile!« , schimpfte Christophe. »Jetzt haben wir sie verärgert, und dafür schikaniert uns der Capitaine einen ganzen Monat lang!«
    »Und sie glaubt, wir segeln in die falsche Richtung.« Remy fluchte in einem Gemisch aus Französisch, Spanisch und einer anderen, kehligen Sprache. »Musste er sich unbedingt so eine Oberschlaue aussuchen? La Belle Tempétueuse. «
    Rosalind sah wütend nach oben und wünschte, sie könnte die beiden über Bord werfen. »Die stürmische Schöne« hatten sie sie genannt. Wie typisch für die Piraten, auch noch Salz in ihre Wunden zu streuen! Dass Alexandre sich so von ihr distanzieren konnte, indem er seine Männer als Mauer zwischen sich und ihr benutzte … Diese Mauer würde gleich einstürzen. Sie war ein Passagier an Bord des Schiffes, mehr nicht. Ein Passagier, der in Gold bezahlt und sich damit das Recht erkauft hatte, genau zu wissen, wohin sie segelten. Sie eilte vorwärts zwischen den Bergen von Ladung hindurch. Als sie die Luke mittschiffs erreichte, hörte sie Alexandres Stimme.
    »Ist es euch Idioten nicht möglich, eine Engländerin zu beschäftigen, bis ich die Zeit habe, nach ihr zu sehen? Gebt ihr einfach, was sie will. Ich bin gleich da.«
    Rosalind

Weitere Kostenlose Bücher