Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
Vom Netzwerk:
hätte und damit der Sinn und Zweck des Landgangs verfehlt gewesen wäre. Aber jetzt waren Rosalind und Beatrice in Vasquez’ Hände gefallen. Daran bestand keinerlei Zweifel. Sie wurden in diesem Moment über die Insel zu irgendeinem Verschlag geschleppt, in dem Vasquez wie ein Aal auf der Lauer lag.
    Alexandre warf einen letzten zornigen Blick auf den Pavillon, ehe er zum Beiboot lief. Dann schwang er sich ins Boot und setzte sich auf die Bank am Bug. Die Ruderer arbeiteten mit aller Kraft, um schnellstmöglich zur Etoile du Matin zu gelangen. Über ihnen braute sich das Unwetter zusammen. Der Wind frischte wieder auf und trieb weitere schwarze Wolken herbei. Sie hatten Glück, wenn sie es in die Strömung außerhalb der Bucht schafften. Als sie sich der Diabolique näherten, formte Alexandre mit den Händen einen Trichter vorm Mund.
    »Etienne!«, rief er. »Etienne, segle auf die andere Seite der Insel! Vasquez hat die Frauen entführt!«
    Etienne Duchard winkte zur Antwort mit seinem roten Taschentuch. Seine Crew machte sich sogleich an die Arbeit. Matrosen schwärmten in die Masten hinauf und tauschten die Segel, um den wechselhaften Wind bestmöglich zu nutzen.
    Kaum dass das Beiboot die Etoile du Matin erreichte, kletterte Alexandre geschwind die Strickleiter hinauf und rief nach Yves. »Bring uns raus! Ich will das Schiff in der Strömung haben, bevor das Gewitter losbricht.«
    Yves sah ihn verwundert an, gab seinem Steuermann aber ein entsprechendes Kommando. » Mon Capitaine , ist etwas passiert? Ich dachte, Ihr wolltet vor Anker bleiben, bis das Unwetter vorbei ist.«
    »Vasquez ist uns gefolgt. Er ist auf der anderen Seite der Insel und hat seine primitiven Schweine zu einem Überraschungsangriff kommandiert.« Alexandre knallte die Faust auf die Reling. »Ich hätte ihn vor Jahren umbringen sollen!«
    Yves runzelte die Stirn. Er blickte sich um und schaute dann hinunter ins Beiboot. »Habt Ihr den Damen befohlen, an Land zu bleiben?«
    »Idiot! Würde ich das hier, auf der Isla la Veche, tun?« Alexandre schüttelte den Kopf. »Vasquez’ Ungeziefer wartete nur auf eine passende Gelegenheit, und sturköpfig wie sie ist, hat Mademoiselle Rosalind sie ihnen auch noch geboten.«
    »Morbleu!« Yves seufzte und legte sich die Hand über die Augen. »Was hat sie diesmal angestellt?«
    »Sie ist weggegangen, wie es aussieht, um Blumen zu pflücken. Wir hörten sie schreien, waren aber nicht mehr rechtzeitig bei ihnen.« Alexandres Wut verrauchte allmählich, und zurück blieb ein brennender Schmerz in seiner Brust. »Beide Frauen sind verschwunden. Wir fanden den Engländer halbtot im Dschungel.« Ein gefährliches Lächeln umspielte seine Lippen. »Ihm verdanken wir, dass wir wissen, wer unser Feind ist. Er hat zwei von ihnen mit nichts als einem Ast getötet.«
    »Ich frage mich, was es mit diesem alten Mann auf sich haben mag«, sagte Yves. »Ich habe noch nie einen Anwalt erlebt, der im Kampf zu etwas taugt.«
    Alexandre nickte. » Vraiment. Aber das muss warten. Wir müssen Vasquez’ Flachboot schnappen, bevor er sich im Sturm einen Vorsprung verschafft.«
    »Oui, mon Capitaine.«
    Eine Viertelstunde später musste Alexandre einsehen, dass er keine Chance gegen den Sturm hatte. Die Böen ließen jedes Mal nach, wenn die Segel bereit waren, den Wind einzufangen. Der Diabolique erging es nicht besser. Sie schaffte es aus der Bucht, aber die anschwellende Sturmfront drückte sie buchstäblich gegen die Inselküste. L’Etoile du Matin schwankte bedenklich auf den unruhigen Wellen. Alexandre hatte ein sehr gutes Gespür für sein Schiff und wusste, dass ihm diese Situation nicht gefiel. Das hier war nicht die See, für die seine Brigantine gemacht war. Vasquez zu jagen mochte ein annehmbarer Grund sein, nicht jedoch dieses wahnwitzige Rückholmanöver für zwei Gefangene, die ihm nichts als Ärger einbrachten.
    Heftige Windböen rüttelten an den Masten. Alexandre hörte einen Schrei und drehte sich um. Zwei seiner Männer kämpften mit dem Klüversegel. Einer von ihnen verlor den Halt, stürzte über den Bugspriet und landete mit einem Klatsch im Wasser. Andere Matrosen weiter vorn warfen ihm ein Tau zu und zogen ihn wieder an Bord. Überall in der Betakelung hielten sich die Männer fest, so gut sie konnten. An dem Abend, der ihnen bevorstand, würde die alte Seemannsregel »eine Hand für das Schiff, eine für dich« wohl reichlich Anwendung finden. Ein Wolkenbruch durchnässte Alexandre binnen Sekunden

Weitere Kostenlose Bücher