Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
Vom Netzwerk:
wieder zurück zu der Stelle, mit den roten Blüten.«
    »Einmal rum und ein Viertel der Strecke zurück«, murmelte Rosalind wieder und wieder wie eine Zauberformel vor sich hin. Sie gelangten zu dem Flecken, den sie für den richtigen hielten, doch nichts sah hier vertraut aus. »Beatrice, hörst du ein Wellenrauschen?«
    »Nein, gar nichts!« Von der anderen Seite des Strauches klang Beatrices Stimme seltsam gedämpft. »Rosalind, wo seid Ihr? Wir müssen zurückfinden!«
    Irgendwo in der Nähe rief eine Männerstimme. Rosalind horchte mit geschlossenen Augen, aber sie konnte weder die Worte verstehen noch erkennen, aus welcher Richtung sie kamen.
    »Ruf, Beatrice«, sagte sie. »Ich werde mit Freuden den Zorn des Captains auf mich ziehen, solange wir aus diesem Dschungel herauskommen!«
    Gemeinsam riefen sie so laut, dass die bunten Vögel in den Bäumen über ihnen erschrocken aufstoben. Rosalind hob die Hand, und beide verstummten. Aus der Ferne hörten sie männliche Stimmen, die verärgert durcheinanderriefen. Aus der anderen Richtung, anscheinend näher, vernahm Rosalind wieder die einzelne Stimme.
    »Noch einmal, Beatrice! Ich glaube, sie hören uns.«
    Rosalind rief auf Englisch und Französisch um Hilfe. Beatrice schrie ebenfalls und imitierte Rosalinds französische Rufe mit so entschlossener Miene, dass Rosalind für einen kurzen Augenblick ihre Angst vergaß und lachen musste.
    »Dies dürfte wohl einer der weniger ruhmreichen Momente Englands sein.«
    Beatrice lächelte unglücklich. »Was nun?«
    »Wir warten. Jemand hat uns gehört, so viel wissen wir schon mal.« Rosalind lehnte sich an den knorrigen Stamm eines nahen Baumes. »Ich bin sicher, dass der Captain seine Männer alles gründlich absuchen lässt.«
    Ein Knacken im Unterholz ließ Beatrice verschreckt an Rosalinds Seite eilen. Rosalind tätschelte ihr beruhigend die Hand, positionierte sich aber sicherheitshalber zwischen Beatrice und dem, was dieses Geräusch verursacht haben mochte. Ob Mensch oder Tier, es bewegte sich ohne Zögern in ihre Richtung.
    »Mon Capitaine?« , fragte Rosalind. »Seid Ihr das?«
    Für eine Weile blieb alles unheimlich still. Dann explodierten die Büsche um Rosalind und Beatrice buchstäblich vor lauter dunkelhäutigen, bärtigen Männern in den farbenfrohen Lumpen von Piraten. Zu ihrem Entsetzen stellte Rosalind fest, dass es sich nicht um Männer aus Alexandres Mannschaft handelte. Bei aller Extravaganz waren die Männer der Etoile du Matin sauber, ordentlich und vorzeigbar. Diese hingegen sahen eher wie räudige Köter aus, die sich um einen einzelnen Knochen scharten. Einer von ihnen, ein großer, hagerer Pirat, trat vor und bellte Rosalind in einer Sprache an, die sie nicht verstand. Sie konnte nur den Kopf schütteln und hilflos mit den Schultern zucken.
    »Inglés?« , fragte er barsch. Rosalind nickte. »Du kommst mit uns. Sofort.«
    »Wohin? Wer seid ihr?«
    Der Pirat packte sie am Arm und riss sie zu sich. »Geh oder du wirst getragen!«
    Das ungeduldige Funkeln in seinen Schurkenaugen sagte Rosalind, dass es nicht als Angebot, sondern als Drohung gemeint war.
    »Nur über meine Leiche!« Mr. MacCaulay kam mit einem Ast aus dem Dickicht, der beinahe so dick war wie sein Unterarm. Sein plötzliches Erscheinen ließ die Piraten überrascht erstarren, und es gelang ihm, einige von ihnen mit dem Ast niederzustrecken. Dann stellte er sich zwischen Rosalind und den Piraten, der die Befehle erteilte.
    »Lauft!« , rief Mr. MacCaulay, während die vier verbliebenen Piraten zurückwichen. »Laufen Sie um Ihr Leben, meine Damen, bis Sie den Strand erreichen!«
    Zwei der Piraten sprangen auf Rosalind zu. Die entriss Beatrice den Schal und schleuderte ihn ihnen entgegen. Als sie mit ihren Schwertern darauf einstachen, ergoss sich eine Blütenpracht aus dem dichten Stoff, die sie für einen Augenblick blendete. Rosalind nahm Beatrices Hand und zog sie mit sich durch das Dickicht, das allmählich durchlässiger wurde. Hinter ihnen donnerte ein Pistolenknall durch die Luft. Rosalind rannte weiter, obwohl ihr fast übel wurde bei dem Gedanken, dass Mr. MacCaulay tot oder sterbend im Dschungel liegen könnte.
    Beatrice entwand sich Rosalinds Griff und blieb stehen. Rosalind drehte sich zu ihr um. Beatrices Kleid hatte sich in einem Dornbusch verfangen, aus dem sie es zu befreien versuchte.
    »Reiß, Beatrice. Los!«
    »Nein! Meine Mutter hat dieses Kleid für Lucinda, Abigail, Mary und mich gemacht!«
    Rosalind

Weitere Kostenlose Bücher