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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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guten Preis.«
    Rosalind schloss die Augen vor dem Ungeheuer. Das hier war es, was sie von Alexandre erwartet hatte. Der jedoch hatte sich auf ihre Bedingungen eingelassen und war bemüht gewesen, sich wie ein Gentleman zu verhalten. Vasquez indes würde nicht einmal so tun als ob.
    »El Capitán!« Einer der Piraten vom Batteriedeck trat vor, aus dessen Mund sich ein ganzer Schwall Spanisch ergoss. Er hätte ein jüngerer Bruder von Vasquez sein können, grimmig und verderbt in einem schmutzigen, ehedem weißen Hemd und einer engen schwarzen Hose. Andere Piraten in der Nähe nickten und stellten sich zu ihm. Von unter Deck kamen noch mehr herbei und gesellten sich hinzu, bis sie alle einen lärmenden Haufen bildeten.
    Vasquez lachte. »Soll ich dir sagen, was sie wollen, chérie ? Sie wollen dich.«
    Rosalind schluckte gegen den Druck ihres Zopfes auf ihrer Kehle an. Sie senkte den Blick vor der geifernden Meute.
    »Meine Männer bestehen darauf, dass ich dich ihnen überlasse. Ich habe ihnen gesagt, es wäre viel klüger, dich zu verkaufen und den Erlös zu teilen. Sie glauben aber nicht, dass du genug Gold bringst, dass es den Verzicht lohnte.«
    Vasquez wickelte den Zopf wieder von Rosalinds Hals, löste das Band und wand ihre Haare auf. Dabei zog und zerrte er daran, dass es wehtat. Schließlich hatte er ihre klammen Locken befreit, die im Wind flatterten. Dann packte er sie und riss sie herum, um sie seiner Mannschaft zu zeigen.
    »Es liegt bei dir, chérie «, zischte er ihr ins Ohr. »Du musst ihnen zeigen, wie viel du wert bist. Nur du kannst sie überzeugen, was für einen hohen Preis du uns bringst.«
    »Und wie soll ich das tun, mon Capitaine ?« Rosalind sprach kühl und gelassen, ohne auch nur durch ein Wimpernzucken zu erkennen zu geben, wie unendlich verzweifelt sie war.
    Vasquez antwortete, indem er die Finger in die Schultern ihres Kleides krallte und den Taft am Rücken bis zur Taille hinab auseinanderriss. Dann zog er mit einem Schwung das Oberteil hinunter und hob ihre Arme zu beiden Seiten hoch. Rosalind wollte sich seinen Händen entwinden und schüttelte den Kopf, damit ihr das Haar über die Brüste fiel. Die Piraten johlten zustimmend, pfiffen und klatschten in die Hände. Vasquez rief ihnen etwas zu. Sie antworteten mit Kopfnicken und noch mehr Grölen.
    »Gut gemacht, chérie . Wir sind uns alle einig.« Er leckte an ihrem Ohr, und sein fauliger Atem schlug ihr entgegen. »Denk dran: Wenn ich nicht wäre, würden sie über dich herfallen wie die Schmeißfliegen über einen Misthaufen. Ich bezweifle, dass du lange genug überleben würdest, um mehr als ein Dutzend von ihnen zu beglücken.«
    Er schob Rosalind vor sich her die Treppe hinunter und stieß sie durch eine Tür. Sie stolperte in die Kajüte und sank auf den Boden, das Haar über die entblößten Brüste gerafft und die Arme fest verschränkt. In der Kajüte stank es entsetzlich nach ungewaschenem Fleisch und verrottendem Essen. Kakerlaken huschten zwischen den Überresten einer Mahlzeit auf einem kleinen Tisch in der Ecke herum. Eine Hängematte war zwischen den Spundwänden an Steuerbord gespannt, in der ein unordentlicher Haufen von schmutzigen Decken lag.
    Der große hagere Pirat trug Beatrice wie einen Sack Getreide auf der Schulter herein. Er raunte Vasquez eine Frage zu. Der nickte stumm zur Hängematte hin, in die der Pirat Beatrice fallen ließ. Das Mädchen gab keinen Laut von sich, und die Arme hingen schlaff zu den Seiten hinab. Rosalind betete, Beatrice möge bloß ohnmächtig sein, statt in ein tödliches Koma gefallen. Sie wagte nicht, Vasquez’ Aufmerksamkeit auf das hilflose Mädchen zu lenken, indem sie irgendetwas tat.
    Vasquez nahm ein Messer aus dem Durcheinander auf dem Tisch. Dann stellte er sich vor Rosalind und tippte ihr mit der flachen Klinge auf die Nase.
    »Du wirst feststellen, dass ich ein strenger Gebieter bin, chérie .« Er drehte sich um, wühlte in einer Kiste, die aufrecht an der Spundwand stand, und schleuderte ein dickes rotes Stoffbündel aufs Bett. »Zieh das an.«
    Rosalind zögerte. Vasquez’ Hand knallte an ihren Hinterkopf.
    »Mach schon, du dämliche Schlampe!«
    Rosalind hatte Mühe aufzustehen. Sterne tanzten vor ihren Augen, als sie einen Zipfel des Stoffes hochhob. Es handelte sich um Seide in einem so dunklen Rot, dass Rosalind an Granat denken musste – und an Blut. Der Stoff war über und über mit winzigen Blumen in Gold und Silber bestickt. Alte Flecken und abgestandener

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