Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
Verlust tobt …« Vasquez schüttelte langsam den Kopf. »Das ist zu viel. Ich habe auf diesen Tag gewartet, von ihm geträumt, ja, sogar für ihn gebetet. Endlich ist er da.«
Er zog das Messer aus der Tischplatte, betrachtete es und strich mit der flachen Klinge Rosalinds nackten Arm hinauf und hinunter. Sie hielt ganz still und verweigerte ihm die Befriedigung, ihre Todesfurcht zu zeigen.
»Welche Farbe hat dein Blut, chérie ?«
»W-wie bitte?«
»Ich fragte, welche Farbe dein Blut hat.«
»Rot, mon Capitaine . Wie das aller Menschen.«
» Mais non . Mein Blut ist rot. Das Blut meiner Männer ist rot. Ich habe genug von beiden gesehen, um es zu wissen. Aber die Engländer, und die Franzosen, hol sie der Teufel …« Vasquez ließ sein Messer fallen, griff nach dem Krug, trank einen großen Schluck und donnerte das Gefäß wieder auf den Tisch. »Ihr Blut ist feiner, reiner und wertvoller als das meiner Leute.«
Er schleuderte den Krug beiseite, packte das Messer und drückte es auf Rosalinds Arm, wenn auch nicht so fest, dass er sie schnitt. Tränen liefen ihr über die Wangen, Tränen der Angst und Verzweiflung.
»Werde ich dein Blut sehen, chérie ? Oder ist mir der arrogante Bastard auch bei diesem Schatz zuvorgekommen?«
Rosalind schüttelte verwirrt den Kopf. » Non, mon Capitaine. Er hat mich nie verletzt.«
»Ich meinte diesen Schatz!« Seine Hand glitt ihren Bauch hinab. Rosalind presste die Schenkel zusammen und befreite sich von ihm. Vasquez zielte mit dem Messer auf sie.
»Komm hierher!« Langsam stand er auf, und seine Züge verfinsterten sich. »Also? Hatte er dich oder nicht?«
Rosalind stand ihm gegenüber und rang nach Luft. Sie wusste nicht, was klüger war: zu leugnen, dass Alexandre sie vergewaltigt hatte oder zu behaupten, dass sie keine Jungfrau mehr war. Mit blutunterlaufenen Augen starrte er sie an und schien nur darauf zu warten, dass sie ihn belog. Da Rosalind ihrer Stimme nicht traute, schüttelte sie nur stumm den Kopf.
»Noch Jungfrau? Verdammt.« Vasquez stieß einen ganzen Schwall spanischer Flüche aus. »Sei froh, dass ich das Geld brauche, chérie , sonst würdest du längst auf dem Rücken liegen.«
»Ihr meint, Ihr werdet nicht …«
Er warf sein Messer in die Ecke, trat hinter sie und zog ihre Hüften an seine. Dann rieb er sich an ihr und lachte ihr dabei ins Ohr.
»Ich kann dich benutzen, wie ich will, und dich trotzdem Jungfrau bleiben lassen. Die Freudenhäuser zahlen sogar mehr für ein Mädchen, das ein paar Kniffe beherrscht.« Er legte beide Hände auf ihre Brüste und drückte sie zusammen, dass sich die Perlen schmerzhaft in ihre Haut bohrten. »Vielleicht bekomme ich genug für deine Schwester, um dich eine Weile zu behalten. Das würde dir doch gefallen, oder?« Er drückte noch fester, und Rosalind schrie vor Schmerz auf. »Sag, dass es dir gefallen würde!«
»Oui, mon Capitaine« , antwortete sie in einem erstickten Flüstern.
» L’Ange Noir hat dich vor mir versteckt.« Vasquez hauchte die Worte in ihr Ohr. »Das heißt, du bist ihm etwas wert, und ich frage mich, wie viel.« Er riss sie herum und drückte sie gegen die Spundwand. Dann musterte er sie mit zusammengekniffenen Augen. »Wer bist du, kleine Engländerin?«
»Rosalind Brooks. Ich … ich bin eine Lehrerin.«
Vasquez betrachtete sie eine Weile, dann grinste er. »Lüg mich nicht an«, raunte er und strich ihr mit dem Finger über den Hals. »Du willst doch hübsch bleiben, oder etwa nicht?«
Rosalind hatte Mühe, ihre Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen. »Ich bin Rosalind Brooks. Ich unterrichte Englisch in Jamaika.«
Lachend schüttelte Vasquez den Kopf. »Egal, kleine Rosa. L’Ange Noir kommt dich holen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, denn er wird nicht damit leben können, dass ich ihm eine Frau weggeschnappt habe.« Er sah in die Ferne und grinste hämisch. »Er kommt. Und dann töte ich ihn.«
Vasquez hob Rosalinds ruiniertes Kleid auf. »Aber zuerst werde ich ihm beibringen, dass er ein Narr war, mich zu belügen. Er wird das hier an meinem Hauptmast flattern sehen.« Er griff nach der Perlenkette und wickelte sie um seine Faust, bis Rosalind keine Luft mehr bekam. »Meine neue rote Flagge, getränkt mit deinem hübschen englischen Blut!«
Rosalind schrie und kämpfte gegen die würgenden Perlen. Das Rauschen in ihren Ohren wurde zu einer donnernden Dunkelheit, die sie verschluckte.
Kapitel 9
D as beständig schlechter werdende Wetter passte zu
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