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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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Alexandres Stimmung. Er stand am Bug seines Schiffes und starrte angestrengt in die Dunkelheit. Kalter Dunst durchnässte ihm das Hemd, das schon klamm an seiner Haut haftete. Der Wind heulte in den Segeln, und die dichten Wolken, die den Mond bedeckten, versprachen noch mehr Regen. Seit vier Stunden jagte Alexandre La Fortuna und hatte sie immer noch nicht eingeholt. L’Etoile du Matin war so schnell, wie es eine Brigantine sein konnte, doch mit dem Gegenwind und der vollen Ladung von der Bird of Paradise an Bord konnte sie nicht mit La Fortuna mithalten. Alexandre hieb wütend mit der Faust auf die Reling und verfluchte das Schicksal, das Vasquez zu bevorzugen schien.
    Yves kam zu ihm. »Wenn wir ihn nicht erwischen, bevor er an den Riffen vorbei ist, müssen wir ihn ziehenlassen.«
    »Wir erwischen ihn. Gott und der Teufel können nicht beide gegen mich sein. Einer von beiden wird uns helfen.«
    »Was ist, wenn wir dabei in Sichtweite der Marinepatrouillen kommen? Nur das Kopfgeld, das auf uns ausgesetzt ist, könnte sie davon abhalten, uns auf der Stelle zu versenken.«
    Alexandre blickte finster vor sich hin. »Du redest zu viel, mon ami . Trimm die Segel.«
    »Wie Ihr wünscht. Die Diabolique wäre besser gewesen, um ihn zu jagen.«
    »Was die Geschwindigkeit angeht, oui , aber nicht, um diesen üblen Abschaum auf den Meeresgrund zu versenken.«
    Alexandre starrte weiter in die Nacht hinaus. Er hätte längst etwas dagegen unternehmen sollen, dass Vasquez sich in der Karibik herumtrieb. Das Schwein drangsalierte englische und französische Schiffe mit einer Inkompetenz, dass man sich unweigerlich fragte, warum seine eigene Crew ihn noch nicht zu den Haien geworfen hatte. Alexandre verfluchte sein Verlangen nach Rosalind, das ihn ungeduldig gemacht hatte. Wäre er bei klarem Kopf gewesen, hätte er Vasquez zufriedenstellen können, indem er ihm den Engländer aushändigte und die beiden Frauen für sich behielt. Damit jedoch hätte er Rosalind bewiesen, dass er das Monster war, für das sie ihn hielt.
    Neben seiner unbändigen Wut hatte er vor allem eine furchtbare Vorahnung. So viel er auch darum gäbe, Rosalind ihren süßen kleinen Hintern zu versohlen, bis sie um Gnade bettelte, es wäre ihm weit lieber, wenn er sie in seine Bettdecken gehüllt sähe. Und diese unerwünschten Regungen von Fürsorglichkeit zerrten an seinen Nerven. Welchem Wahn war er verfallen, dass er bereitwillig eine Schlacht mit einem Zwanzig-Kanonen-Schoner riskierte, um eine Engländerin zu retten, die ihm nichts als Scherereien machte? Die Engländer waren seine Erzfeinde, immer schon gewesen, seit jenem Tag, als die englischen Freibeuter sich erdreisteten, die Eugenie anzugreifen. Schlechtes Wetter und der Teufel selbst hatten dafür gesorgt, dass sie damals die Schlacht gewannen. Alexandre fluchte, als die Erinnerung zurückkehrte, die ihn auf ewig mit Schmerz erfüllen würde. Lieutenant Sans Souci, ein perfektes Beispiel dafür, warum Gott die Bestialität verbot, hatte das Ruder ergriffen und eine kleine Auseinandersetzung in eine von vornherein verlorene Schlacht verwandelt. Zur Hölle mit ihm! Aber dank der hervorragenden Beziehungen seiner Familie saß er heute in Paris und schlürfte Wein mit der Crème de la crème der Gesellschaft, während Alexandre sich inmitten des Abschaums dieser Erde viel zu weit weg von zu Hause versteckte.
    Er wandte sich von der Reling ab und hielt die Hände über die Ohren. Die Schreie verfolgten ihn bis heute, die Schreie der Seeleute, die starben, weil er nicht die Courage gehabt hatte, Sans Souci zu töten, als die Gelegenheit da war. Achtzig Mann ließen ihr Leben, die Eugenie war zu Kleinholz zerlegt, und alles, weil er einen Augenblick zu lang gezögert hatte. Er hob das Gesicht in den nun einsetzenden Regen und hoffte, er möge den Schmerz lindern, der sich wie ein Messer in sein Herz bohrte. Heute zögerte er nicht mehr. Nicht mehr, wenn der Anblick eines englischen Schiffes dafür sorgte, dass jene Schreie durch seinen Kopf hallten. Der Klang von Kanonenfeuer konnte sie übertönen, wenngleich bloß für eine kurze Weile. Und dann musste er ein neues Ziel finden und wieder von vorn anfangen.
    »Mon Capitaine?« Yves stand da und beobachtete ihn sorgenvoll.
    Alexandre versuchte, möglichst ruhig zu sprechen und sich seine kochende Wut nicht anmerken zu lassen. »Was gibt’s?«
    »Die Diabolique hat so viel aufgeboten, wie sie kann. Wir brauchen Rückenwind, sonst …«
    »Der Wind wird

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