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Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)

Titel: Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine LeClaire
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überlegte und wünschte, sie könnte das Rätsel lösen. Aber in dem Bild, das sich ihr vermittelte, klafften überall große Lücken, so dass es kein Ganzes ergeben wollte. Wer war Black Angel? Was war er gewesen, bevor er sich der Piraterie verschrieb? Ein so eleganter und herrischer Mann konnte unmöglich an Bord eines Schiffes aufgewachsen sein. Er hatte die Manieren eines Gentleman wenn nicht gar dessen Zartgefühl.
    »Eric sagte, der Captain wäre ganz wild darauf gewesen, das andere Piratenschiff anzugreifen. Er glaubt, der Captain weiß etwas über Euch, dass es für ihn lohnend machte, Euch zurückzuholen.« Wieder senkte Beatrice die Stimme zu einem Flüstern. »Er weiß es nicht, oder? Wer Ihr seid?«
    »Nein. Er kann es unmöglich herausgefunden haben. Es sei denn … O nein.« Eisige Angst durchfuhr Rosalind. Sie hatte Vasquez aufgehalten, bevor er ihren Titel herausbrüllen und verraten könnte, dass sie mit Edward Murdock verlobt war, aber sie erinnerte sich auch noch, wie entsetzlich Vasquez Captain Bellamy zu foltern drohte, um ihm zu entlocken, was er wusste. Vielleicht hatte Alexandre Ähnliches mit Captain Harris getan. »Einzig Captain Harris kannte meinen vollen Namen. Black Angel könnte ihn von ihm erfahren haben.«
    »Glaubt Ihr? Dann glaubt Ihr, er weiß es?«
    Rosalind dachte nach und rief sich alles ins Gedächtnis, was Alexandre gesagt hatte – alle die blumigen Entschuldigungen und Schmeicheleien. Warum sollte Alexandre sich derart anstrengen, sie zu gewinnen und von seiner ehrbaren Seite zu überzeugen? Er hätte seinen Charme weiter an der kleinen englischen Milchmagd erproben können, um seine Arroganz zu befriedigen und sich zu amüsieren. Aber wenn er wusste, dass sie dem englischen Hochadel entstammte, wäre es da für Black Angel nicht eine glorreiche Rache gewesen, sie einem Monster wie Vasquez auszuhändigen? Alexandre hatte gesagt, jeder andere Pirat hätte sie Vasquez überlassen und noch darüber gelacht.
    »Nein«, antwortete Rosalind. »Nein, ich bin sicher, dass er es nicht weiß. Er würde mich nicht halb so nett behandeln, wenn er es wüsste.«
    »Dann wird bald alles vorbei sein? Er bringt uns nach Kingston, wo wir an Land gehen und alles wieder gut wird?«
    Trotz ihrer Bedenken lächelte Rosalind. »Ja. Eine kleine Weile noch, dann wird alles wieder gut.«
    Für einen Moment wurde ihr wirklich leichter ums Herz. Vielleicht wurde am Ende tatsächlich alles gut. Sie musste Alexandre nur dazu bringen, sie baldmöglichst im Hafen von Kingston abzusetzen. Ein Blick auf Beatrices blasses Gesicht und die eingefallenen Wangen sollte ihn überzeugen. Eine plötzliche Verzagtheit überschattete Rosalinds Zuversicht. Sie waren immer noch weit weg von zu Hause. Rosalind war keine begnadete Kartenspielerin, auch wenn sie sich im Piquet recht gut hielt, wann immer ihre Mutter sie zu einer Partie überreden konnte. Jetzt aber war sie gefordert, ihre Karten zu zählen, ihre Spielzüge zu planen und inständig zu hoffen, dass es ihr irgendwie gelang, Black Angel höchstpersönlich zu übertrumpfen.
    »Du solltest dich ein wenig ausruhen«, sagte Rosalind. »Hat Doktor Gingras einen geeigneten Platz für dich?«
    »Er sagte, ich sollte hier oben ein wenig die frische Luft genießen. Die Krankenunterkunft ist voller Männer, von denen einige sehr schwer verwundet sind.«
    Rosalind erschrak. Natürlich. So verbissen, wie Vasquez’ Leute gekämpft hatten, musste es ja Verwundete geben. Womöglich sogar Tote. Sie wandte sich ab, bevor Beatrice ihre Betroffenheit bemerkte. Die Schiffsglocke schlug viermal. Rosalind versuchte, die Matrosen zu zählen, als sie über das Hauptdeck und hinauf in die Takelage schwärmten, um ihre Plätze für die zweite Schiffswache einzunehmen. Es waren so viele, dass sich schwer sagen ließ, ob es weniger waren als gestern. Der zweite Maat Remy stand beim Steuermann. Alexandre war nirgends zu entdecken.
    Als sie gerade an ihn dachte, hörte sie seine Stimme über sich. Rosalind sah hinauf. Er hockte weit oben auf dem Hauptmast und rief etwas hinunter. Sein makelloses Französisch hallte durch die warme Luft. Nachdem er eines der Taue festgezurrt hatte, rollte Alexandre sich mit geübter Leichtigkeit vorwärts von der Rahe und landete mit seinen bloßen Füßen auf der Zeising, dem Tauende unter ihm. Er kletterte zurück an Deck. Seine Bewegungen waren von eleganter Lässigkeit, und Rosalind konnte den Blick nicht von den Muskeln an Schultern und Rücken

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