Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
wenden, die sich rhythmisch spannten und dehnten. Ihre Hände kribbelten bei der Erinnerung daran, wie sie über die festen Rippen und Schulterblätter strichen. Rosalind wusste nur zu gut, wie stark er war, stark genug, um sie festzuhalten, während er sie … auf sehr unanständige Weise küsste. Ein Rest jener wilden, flammenden Freude erfüllte noch ihren Körper, und der Anblick Alexandres mit bloßem Oberkörper half nicht, die Hitze zu mildern, die in ihr aufzulodern drohte. Er landete leichtfüßig auf dem Deck und präsentierte ihr seine entblößte Brust, dann lachte er über etwas, was einer der Piraten sagte, so dass seine weißen Zähne in der Sonne blinkten. Alexandre war entspannt, ganz Herr seines Schiffes. Der Sieg hatte seine düstere Stimmung vertrieben und seinen natürlichen Charme hervorgezaubert. Ja, er war zweifellos ein sehr charmanter Mann, wenn er wollte.
Rosalind wandte sich wieder Beatrice zu und nahm ihre Hände. »Komm, Beatrice. Wir sollten nach unten gehen. Die Tropensonne ist zu grell für uns.«
Beatrice stand auf, und Rosalind führte sie zur Luke, die hinter Alexandre war. Er sah die beiden Frauen kommen und beobachtete sie gelassen. Rosalinds Herz begann zu pochen, sie errötete. Alexandre lächelte. Der Schurke! Er wusste genau, welche Wirkung er auf sie hatte. Er streckte die Schultern durch, als wollte er sie lockern, dabei ging es ihm einzig darum, Rosalind noch mehr zu verunsichern. Sie blickte starr geradeaus, als sie an ihm vorbeiging.
»Einen Moment, Mademoiselle.«
Rosalind ging weiter, Beatrice sanft vor sich herschiebend. Da legte sich Alexandres Hand um ihren Ellbogen.
»Solche Eile, Mademoiselle? Man könnte beinahe glauben, Ihr wollt nicht mit mir sprechen.« Alexandre sah zu Beatrice und fuhr auf Englisch fort: »Alles in Ordnung, Kleine? Geht es dir wieder besser?«
Beatrice lief dunkelrot an und sah auf ihre Hände. »Ja, Captain. Vielen Dank.«
»Wie bald werden wir in Kingston ankommen, Captain?«, fragte Rosalind, ebenfalls auf Englisch. »Wie Ihr seht, braucht Beatrice bessere medizinische Versorgung, um sich von dieser Strapaze zu erholen.«
»Im Augenblick dürften wir etwa zwei Tage von Kingston entfernt sein.«
»Wunderbar! Wann werden wir dort anlegen?«
Alexandre zog die Augenbrauen zusammen. »Wir legen weder dort noch in einem anderen großen Hafen an. Auf meinem Kopf ruht ein hoher Preis, wie Ihr Euch gewiss vorstellen könnt.«
»Und wie soll Beatrice dann die Fürsorge erhalten, die sie so dringend braucht? Captain, Ihr müsst wirklich …«
Alexandre hielt eine Hand in die Höhe. »Doktor Gingras ist einer der besten Ärzte in der Karibik. Er sagte, die Kleine braucht frische Luft und gutes Essen. Beides steht ihr hier zur Verfügung.«
»Aber Ihr plant doch gewiss, uns irgendwann an Land zu bringen, Captain.«
» Irgendwann , ja. Bis dahin erlaubt mir das Vergnügen Eurer Gesellschaft. Es kommt nicht häufig vor, dass ich so unterhaltsame Passagiere an Bord habe.«
Seine spöttische Galanterie verärgerte Rosalind. »Aha. Wir sind also Gefangene Eures Willens, wenn schon nicht Eurer Ketten.«
Alexandre schien kurz davor, ernstlich erbost zu sein. »Ich bitte Euch, Mademoiselle. Ihr seid meine Gäste.« Er zog sie von Beatrice weg. »Und nun, Kleines, solltest du dich ausruhen, bis das Abendessen serviert wird.« Mit Blick auf den Horizont fügte er hinzu: »Den Wolken nach zu urteilen, werden wir einen ausgesprochen schönen Sonnenuntergang bekommen.«
Beatrice sah ängstlich zu Rosalind. »Bitte, Captain, darf Rosalind mit mir kommen? Eric ist sehr freundlich, aber ich würde die Gesellschaft einer Dame vorziehen.«
»Die Gesellschaft dieser Dame ziehe ich ebenfalls vor, Kleines. Du siehst sie beim Abendessen wieder.« Alexandre sprach freundlich, aber bestimmt.
Folgsam ging Beatrice zur Luke. Zwei Piraten erschienen neben ihr, die sich wie bärtige Zofen ihrer annahmen. Eric ging voraus in die Luke hinunter und reichte Beatrice die Hände, um ihr hinabzuhelfen.
»Euer Befehl, mon Capitaine ?«, fragte Rosalind.
Alexandre nickte. »Wir wollen nicht, dass das junge Mädchen zu Schaden kommt. Sie ist schwach und krank, deshalb darf sie nicht allein gelassen werden.«
Er führte Rosalind zu seinem Privatbereich auf dem Achterdeck. Die sinkende Sonne badete ihn in ihrem magischen Licht und ließ seine bronzene Haut schimmern. Er schien noch stärker und mächtiger als sonst. Rosalind wich zurück, bis sie mit den Schultern an
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