Im Bann des Prinzen
Mensch.
Verzweifelt zog sie ihn an sich, kurz davor, noch einmal den Gipfel zu erstürmen.
„Lass los, und ich fange dich auf“, flüsterte er ihr ins Ohr.
Zum ersten Mal seit Langem gelang es ihr, einem Mann wieder volles Vertrauen zu schenken.
Diese Erkenntnis breitete sich in ihr aus und durchstieß alle Barrieren, bis Shannon noch einmal in unbekannte Höhen katapultiert wurde. Im selben Moment spannte Tony sich an, und mit einem heiseren Schrei fand auch er Erlösung.
Tränen brannten in Shannons Augen, als sie hinauf zu dem regennassen Glasgewölbe blickte und Tony fest in die Arme schloss. Sie fühlte sich so entblößt und verletzlich und wusste, sie konnte sich nicht länger verstecken. Sie hatte Tony ihren Körper anvertraut. Jetzt war es an der Zeit, ihm auch ihre Geheimnisse anzuvertrauen.
12. KAPITEL
Tony beobachtete Shannon, die mit seinem iPhone Kolby anrief. Wenn mit ihrem Sohn alles in Ordnung war, so hatte sie ihm versichert, würde sie gern noch länger im Gewächshaus bleiben.
Regentropfen liefen das Glasdach hinunter, doch schon kamen die ersten Sonnenstrahlen wieder hinter den Wolken hervor.
Tony war glücklich. Shannon teilte nicht nur wieder sein Bett, sondern auch sein Leben, und er hatte vor, alles zu tun, damit es so blieb. Sie passten einfach zusammen, und die Verbundenheit zu ihr war einmalig. Er bewunderte die Art und Weise, wie sie letztlich völlig gelassen mit seiner bizarren Familiensituation und dem damit einhergehenden Reichtum umgegangen war … Endlich hatte er eine Frau gefunden, der er vertrauen konnte. Seine Rückkehr auf die Insel hatte sich letztlich doch als ein Glücksfall erwiesen, da ihm klar geworden war, wie unbeeindruckt Shannon von all dem blieb. In einem Kompass wäre sie der Magnet, das Stabilität gebende Zentrum.
Und er schuldete ihr so viel, viel mehr, als er ihr bisher hatte zurückgeben können. Er hatte Shannons Leben in ein Chaos verwandelt. Jetzt lag es an ihm, das wieder in Ordnung zu bringen. Hier, allein mit ihr, konnte er sich endlich der Wahrheit stellen.
Sie würden heiraten.
Nachdem er die Entscheidung gefällt hatte, verspürte er eine so große innere Ruhe, dass er sich wunderte, warum er nicht schon längst darauf gekommen war. Er hegte tiefe Gefühle für Shannon, und er wusste, dass auch er ihr etwas bedeutete. Und wenn sie heirateten, wäre ein Teil ihrer Probleme gelöst.
Ein Plan nahm in seinem Kopf Gestalt an. Heute Abend würde er mit Shannon zur Kapelle gehen, Kerzen anzünden und ihr einen Heiratsantrag machen, solange das wunderbare Liebesspiel, das sie eben hier genossen hatten, noch frisch in ihrer Erinnerung war.
Jetzt musste er sich nur noch überlegen, wie er sie am besten davon überzeugen konnte, Ja zu sagen.
Shannon drücke auf den Knopf, um die Verbindung zu unterbrechen. „Das Kindermädchen sagt, Kolby ist gerade erst aufgewacht, und sie gibt ihm jetzt eine Kleinigkeit zu essen.“ Sie reichte ihm das Telefon und machte es sich auf der Chaiselongue gemütlich. „Ich weiß, ich bin manchmal zu überfürsorglich, aber ich mache mir halt immer Sorgen, wenn ich nicht bei ihm bin.“
„Würde mir genauso gehen, wenn es mein Sohn wäre“, erwiderte er. Ihr erstaunter Gesichtsausdruck ließ ihn fortfahren: „Wieso schaust du so geschockt?“
„Entschuldige.“ Sie strich über seinen nackten Oberkörper. „Es ist offensichtlich, dass ihr beiden noch keine gemeinsame Wellenlänge gefunden habt.“
Etwas, was er dringend beheben musste, wenn er Teil von Shannons Leben sein wollte. „Ich würde weder dich noch ihn jemals so enttäuschen, wie es sein Vater getan hat.“
Sie zuckte zusammen, und Tony spürte, dass Shannon sich wieder von ihm zurückzog. Das durfte er nicht zulassen.
„Hey, Shannon verschließ dich nicht vor mir.“ Er streichelte ihren nackten Oberschenkel. „Ich habe dich schon mal gefragt, ob dein Mann dich geschlagen hat, und du hast Nein gesagt. War das gelogen?“
Abrupt setzte sie sich auf und hob ihren Bikini vom Boden auf. „Wir sollten uns erst anziehen, dann können wir reden.“ Sie schlüpfte in das Bikinihöschen und ließ sich dann unendlich viel Zeit, um das Oberteil umzubinden.
Tony zog seine Shorts an und wartete geduldig.
Schließlich hob sie den Kopf. „Ich habe die Wahrheit gesagt. Nolan hat nie die Hand gegen mich erhoben. Aber es gibt Dinge, die ich dir erklären muss, damit du verstehst, warum es für mich so schwierig ist, Hilfe anzunehmen.“ Entschlossen sah
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