Im Bann des stolzen Griechen
sind auch da und fungieren eins der Schlafzimmer zum Kinderzimmer um. Alle freuen sich darauf, die beiden kennenzulernen, und meine Eltern können es kaum erwarten, ihre jüngsten Enkel ins Herz zu schließen.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
„Gabi?“ Seine geröteten Augen waren verdächtig feucht geworden. „Mir ist klar, wie sehr Sie und Ihre Eltern die beiden lieben. Es muss sehr schwer für Sie alle sein.“
„Das stimmt. Aber Sie sind der Vater. Die Zwillinge brauchen Sie mehr als wir sie. Je eher Sie sie nehmen, desto schneller werden Sie sich aneinander gewöhnen.“
„Sie sind uns jederzeit willkommen.“
„Ich weiß. In zwei Monaten werde ich meine Eltern für eine Woche besuchen. Bis dahin wird Kris sich von seiner Operation erholt haben, und wir können uns alle wiedersehen.“
„Darauf freue ich mich. Ich werde dann meine ganze Familie zu einem Fest einladen.“
Gabi fragte sich, wie sie es so lange ohne die Jungen und Andreas aushalten sollte. „Richten Sie Ihrem Bruder bitte meinen Dank aus. Es war sehr schön hier.“
„Er ist der beste Freund, den man haben kann.“
Ich weiß.
Zusammen packten sie die Sachen der Zwillinge zusammen und verstauten sie in seinem Wagen, in dem er bereits zwei Kindersitze installiert hatte. Dann holten sie die Jungen und schnallten sie an.
Die beiden schliefen die ganze Zeit, nicht ahnend, dass sie das nächste Mal ihren Vater sehen würden, wenn sie aufwachten. Bei ihm würden sie nun die nächsten Jahre verbringen. Und Andreas als ihr Onkel würde sie immer lieben …
Sosehr Gabi sich für die beiden freute, so schmerzlich war für sie der Verlust. Doch sie riss sich zusammen und rief sich ins Gedächtnis, warum sie Andreas aufgesucht hatte.
Nun kam Leon um den Wagen herum und nahm sie in die Arme. „Sie waren die ganze Zeit der Schutzengel der beiden. Ich werde das nie vergessen. Lassen Sie uns noch unsere Handynummern austauschen. Wahrscheinlich werde ich Sie noch eine ganze Weile nerven, bis ich in meine Vaterrolle hineingewachsen bin. Außerdem werden die Kinder Sie vermissen.“
„Für ein paar Tage vielleicht.“
Sie eilte ins Haus zurück, um ihr Mobiltelefon zu holen. Nachdem sie ihre Nummern ausgetauscht und diese gespeichert hatten, stieg Leon ein. Ein letztes Mal drückte er ihre Hand, bevor sie die Tür schloss und er den Motor anließ.
Fahren Sie endlich, bevor meine beiden Schätze wach werden.
Sie winkte ihm nach, bis ihr alles vor den Augen verschwamm.
Kaum hatte der Hubschrauber auf dem kleinen Landeplatz hinter der Villa auf Milos aufgesetzt, sprang Andreas hinaus. Er hatte gerade eine Aussprache mit Irena hinter sich, denn sie hatte es verdient, von den Zwillingen und den seltsamen Umständen zu erfahren, denen er die Begegnung mit Gabi zu verdanken hatte.
Selbst in ihrem Schmerz hatte sie die Fassung bewahrt, bevor er sich von ihr verabschiedet hatte. Nun musste er unbedingt mit seinem Bruder sprechen. Die anderen aßen vermutlich gerade auf der Terrasse zu Abend. Sobald Leon fertig wäre, würde er sich mit ihm zurückziehen.
Als Andreas sich dem Swimmingpool näherte, hörte er die anderen reden. Es ging lauter zu als sonst, und er fragte sich nach dem Grund dafür. Während er die letzte Treppe hinunterging, sah er, dass alle sich um Leon und seine Eltern versammelt hatten. Sie hielten Kris und Nikos auf dem Arm, wie er schockiert feststellte, doch die Kleinen weinten beide.
Sein Herz begann schneller zu klopfen, und er hielt nach Gabi Ausschau, konnte sie allerdings nirgends entdecken. Es kam ihm vor, als hätte er sie seit Wochen nicht gesehen.
Sobald Leon ihn bemerkte, kam er auf ihn zu und zog ihn zur Mauer.
„Wie du siehst, weiß unsere Familie jetzt alles.“
Andreas musste zugeben, dass er erleichtert war, denn nun musste er die Last nicht mehr allein tragen. „Hat Deline die Zwillinge schon kennengelernt?“
„Ja, heute Nachmittag. Dann ist sie nach Athen zurückgeflogen. Ich bekomme bald die Scheidungspapiere.“
Das hatte er befürchtet. „Und wo ist Gabi?“
„Auf dem Weg nach Hause.“
„Ins Ferienhaus, meinst du.“
„Nein, in die USA. Sie sagte, sie würde ihre Eltern in zwei Monaten besuchen. Dann möchte ich unsere Familien miteinander bekannt machen.“
In zwei Monaten?
Andreas erstarrte. „Heißt das, sie hat Milos schon verlassen?“
Überrascht blickte Leon ihn an. „Soweit ich weiß, ja.“
„Und du hast sie nicht zurückgehalten?“
Sein Bruder blinzelte verwirrt.
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