Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)
Sie sind. Mallucé ist superstark. Er ist ein Vampir.«
»Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Seine Anhänger scheinen zu glauben, dass er tot ist.«
»Oh, was für eine schöne Nachricht«, rief ich begeistert. »Einer weniger.« Waren nur noch schätzungsweise tausend übrig oder, wie ich fürchtete, noch wesentlich mehr.
»Feiern Sie noch nicht, Miss Lane. Glauben Sie nie, dass etwas tot ist, bevor Sie es verbrannt, in der Asche herumgestochertund noch ein, zwei Tage abgewartet haben, ob sich da nicht noch etwas aus der Asche erhebt.«
»Sie machen Witze. Manches ist so schwer zu töten?«
»Ja, Miss Lane, manches«, bestätigte er und begann mit der zweiten Lackschicht auf meinen Nägeln, »kann man nicht töten. Allerdings bin ich nicht sicher, ob Mallucé dazugehört. Das bleibt abzuwarten.«
Ich feuerte meine nächste Frage ab. »Warum lassen die Schatten Sie unbehelligt durch die dunkle Zone gehen, Barrons?«
Er malte meinen Zeigefingernagel an. Dann besaß er die Dreistigkeit, mich böse anzufunkeln, als hätte ich diese Vorschrift verletzt.
»Verdammt, Barrons, sie haben gut ausgesehen, bis Sie das gemacht haben!«Ich entriss ihm meine Hand. »Träufeln Sie etwas von dem hier auf einen Wattebausch.« Ich drückte ihm ein Fläschchen Nagellackentferner in die Hand.
Er nahm das Fläschchen und sah mich dabei streng an. »Sie haben mir nachspioniert, Miss Lane.«
»Zufall, Barrons. Ich hab einen Blick aus dem Fenster geworfen, gerade als Sie die ruchlose Tat begingen, und für mich stellt sich die Frage, was Sie sonst noch so machen, wenn ich nicht aus dem Fenster schaue. Wo ist der Maybach?«
Ein echtes Lächeln kräuselte seine Lippen; das kurze, stolze Lächeln eines Mannes, der ein neues Spielzeug bekommen hat. »O’Bannion braucht ihn nicht mehr. Die Polizei nimmt die – wie nennen Sie das? – dunkle Zone nicht einmal zur Kenntnis. Er hätte bis in alle Ewigkeiten dort gestanden. Was für eine Verschwendung.«
»Oh, Sie sind wirklich eiskalt«, hauchte ich. »Der Mann war noch nicht einmal einen Tag tot.«
»Kriegsbeute, Miss Lane.«
»Hätten Sie nicht wenigstens auch diese Kleiderhaufen entfernen können, wenn Sie schon dabei waren?«
Er zuckte mit den Schultern. »Mit der Zeit sehen Sie die gar nicht mehr.«
Ich hoffte nicht. Das würde bedeuten, dass ein Teil von mir ebenso tot wäre wie er. »Was für einen Deal haben Sie mit den Schatten, Barrons?«
Ich rechnete damit, dass er mir auswich oder eine Gegenfrage stellte, aber auf so einen Gegenschlag war ich nicht gefasst. »Warum haben Sie mir nicht von Ihrer Begegnung mit V’lane erzählt?«, erkundigte er sich.
Ich zuckte zusammen. »Wie haben Sie davon erfahren?«
»V’lane hat es mir gesagt.«
»Woher kennen Sie V’lane?«, wollte ich voller Empörung wissen.
»Ich weiß alles, Miss Lane«, entgegnete er.
»Ach, wirklich?«, fragte ich honigsüß. »Dann sagen Sie mir, wer und was der Lord Master ist. Sagen Sie mir das.« Kein Feenwesen, das war sicher. Aber er war mir auch nicht … ganz menschlich vorgekommen.
»Der Freund Ihrer Schwester«, gab er ungerührt zurück, »und da ich das weiß, frage ich mich, was ich von Ihnen halten soll.« Da ich ihn nur fassungslos anstarrte, fügte er hinzu: »Ich hab die Fotos in Ihrer Jackentasche gefunden.«
Ich hätte mir fast mit der flachen Hand an die Stirn geschlagen. Die Bilder! Ich hatte die Sachen, die ich im Haus des Lord Masters erbeutet hatte, ganz vergessen. »Wo haben Sie die anderen Sachen aus meiner Jacke hingetan?« Ich konnte mich nicht erinnern, die beiden Alben oder den Terminkalender in meinem Zimmer gesehen zu haben. Dabei musste ich mir die Einträge in dem Kalender gründlichdurchsehen. Sie könnten wertvolle Informationen enthalten: Namen, Adressen, Daten.
»Sonst war nichts in Ihrer Jacke.«
»O doch«, protestierte ich.
Er schüttelte den Kopf.
»Sind Sie sicher?«
»Ganz sicher.«
Ich forschte in seinem Gesicht. Sagte er die Wahrheit? Waren mir die Sachen bei dem Kampf aus der Tasche gefallen? Oder hatte er sie aus irgendeinem Grund an sich genommen? Niedergeschlagen machte ich mir bewusst, dass ich wohl oder übel noch einmal in die 1247 LaRuhe musste, um mir Gewissheit zu verschaffen. »Ich wusste nicht, dass er der Freund meiner Schwester war, Barrons«, verteidigte ich mich. »Und sie wusste nicht, dass er der Lord Master ist. Erinnern Sie sich an ihre Telefonnachricht? Sie hat gesagt, dass er sie die ganze Zeit belogen hat. Dass er einer
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