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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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wieder sein?
    »Eine Sidhe -Seherin. Sie können die Feenwesen sehen.«
    Ich brach in schallendes Gelächter aus.
    »Das ist nicht zum Lachen«, wies er mich harsch zurecht. »Das ist eine Sache auf Leben und Tod, Sie Dummkopf.«
    Ich lachte noch lauter. »Was, die verdammten kleinen Feen wollen mir ans Leder?«
    »Was meinen Sie, was diese Schatten waren?«
    »Schatten«, antwortete ich prompt, aber jetzt fand ich das Ganze auch nicht mehr so lustig. Dafür keimte Wut auf. Ich würde mich nicht zum Narren halten lassen. Diese dunklen Flecken hatten keine Substanz. Es gab keine Feenwesen, Menschen konnten sie nicht sehen und es gab auch keine eine Million Jahre alte Bücher über schwarze Magie.
    »Die Schatten hätten Sie ausgesaugt und nur ein Häufchen Haut auf dem Gehsteig zurückgelassen, das der Wind wegweht«, erklärte Barrons eisig. »Ihre Eltern könnten nicht einmal Ihren Leichnam bestatten und würden nie erfahren, was Ihnen zugestoßen ist. Sie wären lediglich eine weitere Touristin, die im Ausland verschollen ist.«
    »Ja, klar«, gab ich zurück. »Und welchen Quatsch wollen Sie mir sonst noch auftischen? Dass dieses shi-sadu tatsächlich ein Buch ist, das sich mit schwarzer Magie befasst? Dass es der König der Finsternis vor einer Million Jahren geschrieben hat? Für wie dumm halten Sie mich? Ich wollte lediglich wissen, was das Wort bedeutet, um vielleicht der Polizei einen Hinweis auf den Mörder meiner Schwester geben zu können …«
    »Wie ist sie gestorben, Miss Lane?« Barrons’ Stimme klang seidenweich, aber die Frage traf mich wie ein Vorschlaghammer.
    Ich biss die Zähne zusammen und wandte mich ab. Nach einer Weile erwiderte ich: »Ich möchte nicht darüber reden. Das geht Sie nichts an.«
    »War es ein ungewöhnlich grausamer Mord? Eine scheußliche Tat? Sah ihr Leichnam aus, als hätten sich wilde Tiere über ihn hergemacht?«
    Ich wirbelte herum. »Halten Sie den Mund – ich hasse Sie«, fauchte ich.
    Unmut blitzte in seinen Augen auf. »Wollen Sie auch so sterben?«
    Ich funkelte ihn an. Auf keinen Fall würde ich in seinem Beisein in Tränen ausbrechen. Ich wollte nicht an den Anblick denken, der sich mir geboten hatte, als ich Alinas Leiche identifizieren musste. Nicht in meinen schlimmsten Alpträumen wollte ich so sterben.
    Er las die Antworten von meinem Gesicht ab und verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Das dachte ich mir. Miss Lane, hören Sie mir gut zu und lernen Sie, dann werde ich Ihnen helfen.«
    »Und warum sollten Sie das tun?«, fragte ich spöttisch. »Sie sind kaum ein guter Samariter. Um genau zu sein, denke ich, dass neben dem Stichwort ›Söldner‹ eine Abbildung von Ihnen im Lexikon zu sehen ist. Ich habe kein Geld.«
    Sein Lächeln wurde breiter, doch er bekam sich rasch wieder unter Kontrolle und setzte seine übliche weltmännische Miene auf.
    Wow, dachte ich, da muss ich einen Nerv getroffen haben. Irgendetwas hatte seine Elefantenhaut durchbohrt und mir schien, es war das Wort »Söldner«.
    »Ich kann Sie wohl kaum tatenlos dem Tod überlassen. Das würde mein Gewissen belasten.«
    »Sie haben doch gar kein Gewissen, Barrons.«
    »Sie wissen nichts über mich, Miss Lane.«
    »Und das wird auch so bleiben. Ich werde zur Polizei gehen und sie dazu bringen, die Ermittlungen im Fall meiner Schwester wiederaufzunehmen. Sie oder irgendwelche Schatten sehe ich nie wieder. Ich frage Sie nicht einmal mehr, was dieses shi-sadu wirklich ist, denn Sie wollen mich doch nur täuschen. Halten Sie sich fern von mir, sonst erzähle ich der Polizei von Ihnen, Ihren verrückten Ideen und den Drohungen.« Ich schnappte mir meine Handtasche und die Einkaufstüte und ging zur Tür.
    »Sie machen einen großen Fehler, Miss Lane.«
    Ich schob die Riegel zurück. »Den großen Fehler habe ich gestern gemacht, als ich Ihnen glaubte. Und diesen Irrtum werde ich nicht noch einmal begehen.«
    »Treten Sie nicht über diese Schwelle. Wenn Sie durch diese Tür gehen, sind Sie dem Tode geweiht. Ich gebe Ihnen bestenfalls noch drei Tage.«
    Ich ersparte mir eine Antwort, riss die Tür auf und ließ sie hinter mir ins Schloss fallen.
    Ich glaube, er rief mir noch etwas nach – etwas wie Bleiben Sie im Licht  –, aber das konnte ich nicht mit Sicherheit sagen und es war mir auch egal.
    Jericho Barrons und ich waren fertig miteinander.
    Zumindest dachte ich das. Wie sich herausstellen sollte, war dies ein weiterer Punkt, in dem ich mich gründlich täuschte. Schon bald

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