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Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition)

Titel: Im Bann des Vampirs: Fever Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mich zu ihrem Meister zurückzubringen. Möglicherweise würde mir ja sogar Barrons selbst nachjagen.
    »Sie Bastard«, flüsterte ich. Bevor er mich von einem bizarren »Spieler« zum nächsten gezerrt hatte, bevor er mich dazu gebracht hatte, einen Vampir und einen Mafioso zu beklauen, hatte ich noch eine Chance. Mittlerweile war das Spiel ein ganz anderes und ich tappte im Dunkeln, während alle anderen Nachtsichtbrillen hatten und im Gegensatz zu mir die Regeln kannten. Ich hatte den Verdacht, dass das Barrons’ Plan von Anfang an gewesen war – er wollte meine Möglichkeiten verringern, eine nach der anderen ausschalten, bis mir nur noch eines blieb – sein Schutz, um zu überleben.
    Ich war wütend auf ihn und auf mich selbst. Wie dumm ich gewesen war! Und ich sah keinen Ausweg. Trotzdem war ich nicht ganz und gar hilflos. Ich brauchte ihn? Wenn es sein musste, konnte ich das schlucken, weil er mich genau so brauchte, und ich würde dafür sorgen, dass er das niemals vergaß.
    »Gut, Barrons«, sagte ich, »aber das hier behalte ich.Und das ist nicht verhandelbar.« Ich hob den Speer hoch. Vielleicht konnte ich damit keine Vampire und Mafiosi abwehren, aber zumindest den Feenwesen konnte ich einen guten Kampf liefern.
    Er betrachtete den Speer einen Moment mit unergründlichem Blick, dann sagte er: »Er war ohnehin für Sie gedacht, Miss Lane. Ich schlage vor, Sie nehmen den Schaft ab, dann ist er handlicher. Es ist sowieso nicht der Originalschaft und nur auf die Spitze an sich kommt es an.«
    Ich blinzelte. Der Speer war für mich gedacht? Das Relikt muss ein Vermögen wert sein und außerdem war Barrons auch ein Sidhe -Seher und könnte sich selbst damit schützen. Trotzdem überließ er ihn mir? »Wirklich?«
    Er nickte. »Gehorchen Sie mir, Miss Lane«, sagte er, »und ich werde dafür sorgen, dass Sie am Leben bleiben.«
    »Ich würde Ihre Hilfe gar nicht brauchen, wenn Sie mich nicht in diesen Schlamassel hineingezogen hätten«, fauchte ich.
    »Sie haben es darauf angelegt, Miss Lane. Sie sind hier hereinspaziert und haben in Ihrer Naivität und Dummheit Fragen nach dem Sinsar Dubh gestellt, schon vergessen? Ich habe Ihnen eindringlich geraten, nach Hause zu fliegen.«
    »Ja, gut, aber das war, bevor ich wusste, dass ich Dinge für Sie finden kann. Jetzt würden Sie mich womöglich fesseln und unter Drogen setzen, um mich hierzubehalten«, beschuldigte ich ihn.
    »Schon möglich«, bestätigte er. »Allerdings hätte ich keine Probleme, effektivere Methoden zu finden.«
    Ich sah ihn scharf an. Er scherzte nicht. Und ich wollte nie erfahren, was diese »effektiveren Methoden« waren.
    »Aber da halb Dublin hinter Ihnen her ist, brauche ich mir keine Mühe zu geben, nicht wahr, Miss Lane? Das führt uns zu unserem Ausgangspunkt zurück: Gehen Siein Ihr Zimmer und kommen Sie unter keinen Umständen heraus, bis ich Sie hole. Haben Sie mich verstanden?«
    Mom sagt, Demut gehöre nicht zu meinen Stärken, und sie hat Recht. Eine Antwort hätte zu stark nach Kapitulation gerochen oder zumindest nach Zustimmung, und auch wenn er diese Schlacht gewonnen hatte, würde ich den Teufel tun, das zuzugeben, deshalb starrte ich den Speer in tödlichem Schweigen an. Die Speerspitze schimmerte wie silbriges Alabaster im hellerleuchteten Vorraum. Wenn ich den Schaft abnahm, war die Waffe nur etwa dreißig Zentimeter lang. Die Spitze war scharf wie ein Rasiermesser, die Basis ungefähr zehn Zentimeter breit. Sie würde in meine größte Handtasche passen, wenn mir etwas einfiel, wie ich verhindern konnte, dass die todbringende Spitze das Leder durchbohrte.
    Als ich wieder aufschaute, war ich allein.
    Barrons war weg.

Siebzehn
    Meine Eltern haben einige komische Sprichwörter. Sie waren in einer anderen Zeit, einer anderen Generation geboren, für die »Fleiß Lohn genug ist«. Zugegeben, ihre Generation hat ihre Probleme, aber meine, die »Anspruch-Generation«, ist auch nicht frei davon.
    Wir sind Kinder, die glauben, dass sie allein, weil sie geboren sind, das Beste von allem verdienen, und wenn die Eltern sie nicht mit jedem nur möglichen Vorteil ausstatten, verurteilen sie ihre Sprösslinge zum Scheitern und setzen ihr eigen Fleisch und Blut der Verachtung anderer aus. Wir sind mit Computerspielen, Satellitenfernsehen, Internet und den modernsten elektronischen Geräten aufgewachsen, während sich unsere Eltern krummlegen, um sich das alles leisten zu können, und wenn wir irgendwelche Probleme haben, dann ist

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