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Im Bann des Voodoo

Im Bann des Voodoo

Titel: Im Bann des Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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stapeln sich an die fünfzig Becher mit eingetrockneten Teerändern. Das wird Stunden dauern, bis die sauber sind! Wieso hat Al keine Spülmaschine?«
    »Weil er sich dafür nicht interessiert«, antwortete Justus gleichgültig. »Die Kunst ist ihm wichtiger.«
    »Dann sollte ich ihn vielleicht mal in die Kunst des Geschirrspülens einführen.« Bob machte keinen zufriedenen Eindruck. Er hoffte inbrünstig, dass sofort etwas Unheimliches, Unvorhergesehens passieren möge, damit Action angesagt war und ihm diese Küchentortur erspart bliebe. Doch schließlich wanderten nach und nach neunundvierzig Becher durch Bobs Spülhände, ohne dass sich etwas Besonderes ereignete.
    Peter hatte in der Zwischenzeit die Scheinwerfer im Aufnahmeraum errichtet, während Justus im Studio für eine oberflächliche Ordnung sorgte. Der Erste Detektiv wollte in Al Parkers Nähe bleiben und wischte mal hier mit dem Staubtuch über die Lautsprecherboxen und ordnete mal dort einen Zeitschriftenstapel. Er bemerkte, dass der Produzent mittlerweile äußerst angespannt war: Er lächelte verkrampft, lief hektisch durch das Studio und war ständig auf der Suche nach irgendetwas.
    Al Parker schien den drei ??? zu vertrauen, denn er ließ ihnen freie Hand und schaute ihnen nicht ständig auf die Finger, während sie in seinen Arbeitsräumen Ordnung schafften. Der Produzent legte gerade einen neuen Film in seine Kamera ein, als er hörte, wie die angelehnte Haustür sachte ins Schloss fiel und sich vergnügte Stimmen näherten. Nervös eilte Al Parker auf den Flur. Auch Bob trat neugierig aus der Küche und erkannte die Wet Boys auf den ersten Blick. Das Hip-Hop-Trio sah genauso aus, wie er es aus dem Fernsehen und von den CD-Covern her kannte: Die Haare waren streichholzkurz geschnitten, die trainierten Körper muskulös und die Klamotten, die sie trugen, waren grell und zeitgemäß, aber nicht übertrieben. Nur die Gesichter – Bob konnte sich nicht helfen – blickten etwas altklug und unerfahren aus der Wäsche.
    Den drei jungen Männern hatte sich eine junge Frau angeschlossen, die einen handlichen Schminkkoffer bei sich trug und Al Parker überschwänglich die Hand schüttelte, als er seine Gäste begrüßte und in sein Studio führte. Mit einem großen Tablett, beladen mit Cola-Flaschen und frisch gespülten Gläsern, folgte der dritte Detektiv der schrillen Truppe, die sich um den Produzenten scharte und eifrig auf ihn einredete.
    »Der letzte TV-Gig in der Music-Hall war ein Hammer, Al!« Der blonde Junge, der eine enge Goldkette um seinen Hals und einen großen goldenen Ohrring trug, strotzte vor Selbstbewusstsein. »Die Teenies waren hysterisch und haben wie verrückt geschrien! Wir waren der Abräumer der ganzen Show. Die Aufzeichnung musst du dir am Wochenende unbedingt ansehen! Wir sind die Größten!«
    »Hank hat recht, Al! Die Stimmung im Saal war unbeschreiblich!« Der Kleinste des Trios, dessen auffälligstes Merkmal seine buschigen Augenbrauen waren, zog seine Kunstfelljacke aus und warf sie auf das Ledersofa. »Ich garantiere dir: Der neue Remix wird weggehen wie warme Semmeln! Gibt es schon einen Veröffentlichungstermin?«
    Al Parker tippte mit seinem Finger auf den Terminplaner. »Montag in vier Wochen, Billy. Deswegen habe ich euch ja so zu diesem Fototermin gedrängt. Die Plattenfirma braucht die Abzüge spätestens morgen.«
    »Fotosession. Verdammter Mist!« Das dritte Mitglied des Hip-Hop-Trios strich sich mit der Hand besorgt über die Wange. »Und gerade heute habe ich einen dicken Pickel im Gesicht!«
    »Keine Sorge, Jeffrey!« Die junge Frau deutete mit ihren knallroten Fingernägeln auf den kleinen Schminkkoffer. »Keiner deiner Fans wird auf dem Cover erkennen können, dass auch du mit kleinen Schönheitsfehlern zu kämpfen hast. Ein bisschen Puder und Make-up und fertig ist das Popidol!«
    »Kann ich euch vielleicht etwas zu trinken anbieten?« Bob hielt noch immer das volle Tablett in seinen Händen und sah die Gäste fragend an.
    »Oh, entschuldigt vielmals! Ich habe euch einander noch gar nicht vorgestellt! Warte, ich mache Platz.« Mit einer hastigen Bewegung schob Al Parker einen Stapel Papiere zur Seite, sodass Bob das Tablett auf dem Tisch absetzen konnte. »Darf ich vorstellen, meine … äh …«, der Produzent stockte verlegen. Fieberhaft rief er sich in sein Gedächtnis zurück, welche Vereinbarung die drei ??? mit ihm getroffen hatten.
    »Schulpraktikanten!«, kam Peter Al Parker zu Hilfe und streckte

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