Im Bann des Voodoo
Allerletzte! Wie kann man nur so arrogant und oberflächlich drauf sein und dann noch so einen Erfolg haben? Will mir das mal einer erklären?«
»Das Leben ist oft ungerecht«, gab Justus trocken von sich und goss eine Cola in sein Glas.
Bob rollte drei Bürosessel vor das Mischpult und nahm mit seinen beiden Detektivkollegen darauf Platz. Durch die Scheibe konnten sie sehen, wie Al Parker die aufgestellten Scheinwerfer anknipste und die Lichtkegel justierte. Jeffrey schien sich noch immer nicht beruhigt zu haben. Erregt redete er auf den Produzenten ein und gestikulierte wild mit den Händen. Neugierig beobachteten die drei ??? das Geschehen, ohne jedoch ein Wort verstehen zu können.
»Wie gerne würde ich dadrin jetzt Mäuschen sein und hören, was die da gerade zu besprechen haben«, sagte Peter leise.
»Nicht verzagen – Bob Andrews fragen! Die Funktion eines Mischpults hat mir Sax Sandler schon vor Jahren beigebracht.« Der dritte Detektiv warf einen raschen Blick über die vielen Knöpfe und Regler. »Die Mikrofone im Aufnahmeraum müssten meines Erachtens nach angeschlossen sein.« Unauffällig drückte Bob auf einen kleinen Schalter und schob vorsichtig zwei Regler nach oben. Leise, aber dennoch verständlich, erklang aus dem Lautsprecher die gereizte Stimme von Al Parker.
»Ich habe langsam die Schnauze gestrichen voll, Jeffrey! Keiner gibt euch so viel wie ich. Das wisst ihr alle!«
»Darum geht es nicht«, antwortete Jeffrey scharf. »Wir tragen ein großes Geheimnis mit uns herum. Was meinst du, wie leicht ich mich mal verplappern könnte.«
»Das würdest du nicht wagen!« Entsetzt blickte der Produzent in Jeffreys Gesicht.
»Soll das etwa eine Drohung sein?« Jeffrey lachte.
»Hör jetzt endlich auf!« Joan stampfte energisch mit ihrem Fuß auf den Boden.
»Warum denn?«, fragte Jeffrey provozierend. »Wir sitzen doch alle im selben Boot. Und ich wiederhole mich nur ungern: Entweder du legst noch mal einen Batzen auf den Tisch – und zwar hunderttausend für jeden von uns dreien – oder ich packe aus!«
Justus, Peter und Bob waren vor Entsetzen wie gelähmt. Sie wagten nicht zu atmen. Al Parker begann zu zittern und griff nervös nach seinem Tabaksbeutel, um sich erneut eine Zigarette zu drehen.
»Leute, wir können über alles reden. Aber nicht jetzt. Das ist doch Wahnsinn! Seht ihr denn nicht, dass da meine Praktikanten sitzen?!«
Joan warf einen kurzen Blick durch die Scheibe zu Justus, Bob und Peter hinüber und lächelte scheinheilig. Der Zweite Detektiv lächelte verkrampft zurück.
Plötzlich stockte die Maskenbildnerin. »Al.« Ihre Stimme zischte und war eiskalt. Dann deutete sie unauffällig auf Peter. »Sieh dir sein Gesicht an. Dieser Junge macht mir nichts vor. Ihr könnt sagen, was ihr wollt. Die drei hören uns ab!«
Weich gekocht
Bob zog den Regler des Mischpultes schnell, aber unauffällig nach unten. Die Visagistin riss die Verbindungstür zum Studio auf, stürzte in den Raum und baute sich direkt vor den zwei großen Lautsprecherboxen auf, aus denen jetzt kein Ton mehr zu hören war.
»Ist was …?«, fragte Justus. Die drei ??? zwangen sich, möglichst unbeteiligt dreinzuschauen.
Joan lächelte gezwungen und entblößte dabei das Zahnfleisch ihres Oberkiefers. »So gut wie ihr möchte ich es auch mal haben. Nur so vor der Scheibe sitzen und gar nichts tun.«
»Nichts tun ist nicht der richtige Ausdruck, Joan«, klärte der Erste Detektiv die Visagistin auf. »Wir betreiben Studien, versuchen von den Lippen zu lesen. Wir haben euch beobachtet und uns gefragt, was ihr wohl so Wichtiges zu besprechen habt, dass ihr die Tür hinter euch zumacht. Gibt es irgendwelche Geheimnisse, die nicht nach außen dringen sollen?«
Für einen Moment stand Joan nur da. Sprachlos und mit offenem Mund.
»Warum kommst du denn hier so reingestürzt?« Bob blickte sie fragend an. »Braucht ihr dadrinnen Hilfe?«
Die Maskenbildnerin ging gezielt auf Peter zu und tippte mit ihrem Finger auf seine Brust. »Warum hast du eben so komisch geguckt?«
Peter starrte sie entgeistert an. »Meinst du mich?«
»Wen denn sonst? Du kannst mich nicht für dumm verkaufen. Also raus mit der Sprache!«
Justus rollte mit dem Bürosessel auf Joan zu. »Könntest du dich bitte etwas präziser ausdrücken?«
Die Visagistin verschränkte die Arme vor ihrer Brust. »Ich habe euch von Anfang an misstraut! Gehört das Mithören von privaten Gesprächen im Tonstudio zu eurem Aufgabenbereich als
Weitere Kostenlose Bücher