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Im Bann seiner Macht (German Edition)

Im Bann seiner Macht (German Edition)

Titel: Im Bann seiner Macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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er sich zu fragen, ob sie betru n ken war.
                  „Environ! Klar! Ich heiße Environ. Wie Umwelt oder so.“ Sie kicherte und er hörte auf zu lachen.
                  „Ich heiße John Baxter und komme aus New York.“
                  „Ach so? Sie sind kein Arzt von hier?“
                  „Nein, ich bin kein Arzt und nicht von hier. Ich bin Geschäftsmann und zu B e such bei Dr. Carmesin, der dort drüben steht. Er hat mir einmal das Leben gerettet und seitdem tre f fen wir uns immer wieder hier in Wien. Meist auf ein Essen, dieses Mal allerdings auf diesem Ball.“ Silke hob erstaunt ihre Auge n brauen, während ihre Füße wie von alleine über das Parkett schwebten. Er hatte sein Tempo gedrosselt und eine einfachere Schrit t folge gewählt, sonst wäre eine Unterhaltung auch mit höchster Konzentration nicht möglich gew e sen.
                  „Kein Arzt, Mist!“ Ui, hatte sie das wirklich laut gesagt? Verlegen biss sie sich auf die Unterlippe und hätte am liebsten die letzten fünf Sekunden zurüc k gespult.
                  „Wieso? Ist das ein Problem?“, fragte er und zeigte plötzlich doch wieder ein fr e ches L ä cheln. Silke kam sofort aus dem Takt. „Ganz ruhig!“, flüsterte er und fing sie geschickt auf, um sie wieder auf Kurs zu bringen.
                  „Meine Freundin und ich wollten heute hier einen Arzt finden. Am besten gleich fürs Leben und so, aber das ist bei all den alten Herrschaften wohl ein ziemlicher Flopp.“ Noch eine Idiotie! Verdammt, warum kamen diese verrüc k ten Sachen aus ihrem Mund? War sie geistesgestört, selbstzerstörerisch, dumm? Der attraktive Mann stutzte ein wenig, schien es ihr aber nicht übel zu nehmen.
                  „DAS ist allerdings recht witzig“, lachte er arrogant und Silke fühlte sich ein w e nig veräppelt. Gut, sie r e dete wirr, aber lustig machen brauchte er sich über sie nicht. Irgendwie lief das mit der Kommunikation nicht so gut zwischen ihnen. D a bei war sie von dem Mann fasziniert.
                 
    Die Musik erstarb und beide kamen am Rand der Tanzfläche zu stehen. Silke f ä cherte sich ein wenig Luft zu.
                  „Puh, ich brauche eine Pause. Sie haben aber auch ein Tempo!“ Es war ihre Ta k tik um zu flüchten, weil sie sich für ihr Benehmen schämte und über sein arroga n tes Lachen geärgert hatte. Dass sie ihn für seinen ausgefallenen Tanzstil, seine Ausdauer und sein sicheres Auftreten bewunderte, kehrte sie lieber unter den Tisch.
                  „Sicher nicht! Als nächstes kommt einen Tango und den tanze ich nur mit I h nen!“ So schnell konnte Silke gar nicht reagieren, hatte er sie wieder fest im Griff und in eine neue Umarmung gewirbelt. Nur dieses Mal war es nicht nur eine Tan z umarmung, sondern die Umarmung eines Liebhabers. Silke hätte über seine B e vormundung ebenso empört sein sollen, wie über die dreiste Körpernähe, doch aus irgendeinem Grund imp o nierte er ihr damit. Er ließ sich nicht so leicht abspeisen, zeigte was er wollte und ... brachte sie mit dem ersten Takt des Liedes sofort in en t sprechende Tanzposition. Silke hatte den Eindruck, dass er den festen Körperko n takt als Einstimmung benutzt hatte, um das Feuer zu schüren und den Tango mit ganzer Leidenschaft zu beginnen. Seine Präsenz schien sich zu vervielfachen und er steigerte sich mit einer Intensität in den Tanz, die mehr war als reines Schauspiel. Dieser John Baxter lebte die Musik, war durch und durch Tango. A n ders konnte Silke es nicht beschreiben. Jede Bewegung, jeder Atemzug und jeder Blick passte genau zur Musik, war pures Feuer und Ausdruck eines leidenschaftlichen Liebh a bers, der seine Frau mit Lust und Stärke zu verführen wusste. Silke war wie gefa n gen von seinem Anblick und passte sich an diesen Mann und seinen Stil an. Ihr Herz war in abs o lutem Aufruhr und ihre Fußsohlen so beansprucht, dass sie kurz vorm K o chen standen. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte Silke so richtig Feuer im Blut und verfiel dieser Einheit aus Musik, Leidenschaft und Tanz. Sie war rege l recht infiziert von diesem dram a tischen Auftreten und dem Mann, der sie lehrte, sich komplett neu zu fühlen und zu präsenti e ren. Der Rest der Tanzfläche und die Menschen verschwanden im Nichts, die Musik wurde lauter und ihr Herzschlag so intensiv, dass sie nur noch aus Melodie und ra

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