Im Bann seiner Macht (German Edition)
hatte.
17. Kapitel
John klingelte das zweite Mal. Ein Blick auf seine teure Ar m banduhr zeigte ihm, dass es kurz nach 23 Uhr war und er vermutlich alle Grenzen des guten Bene h mens überschritt , wenn er so spät noch auftauchte . Vor allem hatte er keine A h nung, was er Silke übe r haupt sagen wollte. Sicherheitshalber klopfte er noch etwas lauter an und wartete . Doch statt Silkes Tür wurde die am anderen Ende geöffnet . Ei ne Frau mit Lockenwicklern lugte heraus. Zuerst war ihr Blick unfreundlich, doch als sie John genauer b e trachtete, hoben sich ihre Mundwinkel. Schnell zupfte sie ihren Morgenmantel zurecht und verfluchte sich vermutlich gerade für ihre dämlichen Wickler am Kopf.
„Oh, hallo! Die Nachbarin ist nicht da. Die Polizei war heute hier und hat Fragen g e stellt. Scheinbar ist Frau Environ verschwunden.“ John s Haltung versteifte sich sofort.
„Verschwunden? Haben die Beamten denn Genaueres gesagt?“, fragte er eine Spur zu forsch, doch die Dame war sowieso mehr mit ihrem Morgenmantel beschä f tig, als mit dem pa s senden Umgangston eines Fremden .
„Ich glaube einmal haben sie von Entführung gespr o chen“, antwortete sie und wagte nun doch einen Schritt weiter auf den Gang . Der Mann war zwar ein Riese, aber so a t traktiv und gepflegt wie er aussah, konnte er kein Gangster sein. Das war s i cher nicht die klügste Schlussfolgerung, aber auch nicht die dümmste. Auffällige Menschen eigneten sich nun einmal nicht für unau f fällige Jobs.
„Entführung? Und ... ich meine, weiß die Polizei schon mehr?“
„Nein, aber vielleicht diese Erika . Sie wissen schon , Silkes Freundin. Ihren Nachnamen weiß ich a l lerdings nicht.“
„Vielen Dank! Das war sehr nett von Ihnen.“ John ging auf sie zu, reichte ihr die Hand und verabschiedete sich. Er wusste wie er auf Frauen wirkte und der leise Seufzer, den die Dame von sich gab, bestätigte ihm, dass sie heute schöne Dinge von ihm träumen würde. Er lächelte souverän, nickte ihr noch einmal zu und ve r ließ das Haus. Auf der Straße klingelte bereits sein Tel e fon.
„Dennis, verflucht, wo bist du? Ich war gerade bei Silkes Wohnung und habe e r fahren, dass sie entführt wurde!“ John ging die Straße entlang und klang so w ü tend, dass sich ein entgegenkommendes Pärchen erschrocken zu ihm umdrehte. Er dämpfte seine Stimme, doch in ihm brodelte es so derart, dass er Dennis am lieb s ten Auge in Auge gege n über gestanden wäre, um ihn zur Verantwortung zu ziehen. Schließlich war es seine Aufgabe, ihn stets auf dem Laufenden zu halten. Der beichtete ihm dann noch, dass er bereits von der Entführung wusste und John brüllte vor Wut in den Himmel. Bei allen Gö t tern!
„Du weißt davon? Verflucht, wieso hast du mich nicht informiert und wo zum Teufel steckst du überhaupt?“ John blieb stehen und hatte das Gefühl explodieren zu müssen. Sein ganzer Körper stand unter Strom und war seit der Information von Silkes Entführung auf Kampf eingestellt. In seinen Ohren rauschte es und sein Handy stand kurz davor zerquetscht zu we r den. Mit einer Hand lehnte er sich an eine Laternenmast und schloss für einen Moment die Augen. Es brachte nichts, sich vor Wut zu zerfleischen. Sein Kampfmodus war durchaus in Ordnung, doch die Stärke der Wut musste er dämpfen, um einen klaren Kopf zu bekommen. B e wusst atmete er ein und stieß die Luft extrem langsam wieder aus. Hatte Silkes Entführung etwas mit ihm zu tun? Wer hatte sie und wie ging es ihr? Dieses U n wissen um ihr Schicksal zerriss ihm regelrecht das Herz . Dabei ha t te e r diese Frau noch nicht einmal geküsst ... außer in Gedanken vielleicht. Noch ein tiefer Ate m zug. Er musste endlich klar denken und überlegen, ob sein Erzfeind dahinter st e cken konnte und warum. Der Zeitrahmen für eine derart durchtriebene Aktion war eigen t lich zu kurz. Niemand konnte so schnell eine Entführung inszenieren, wenn er gerade mal dabei war die Fühler nach einer Frau auszustr e cken.
John wollte gerade nach der Adresse von Erikas Wohnung fragen, als etwas Ha r tes gegen seinen Schädel knallte. Sterne explodierten in seinem Kopf, das Ha n dy flog davon und der Riese von einem Mann ging mit einem Ächzen zu B o
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