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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Ketten nach innen, und ein weißgesichtiger Mann im zerrissenen melniboneischen Prunkgewand erschien zwischen zwei Wüstenkriegern. Anscheinend stützten sie ihn. Dann stießen sie ihn vorwärts - er stolperte einige Schritte auf dem steinernen Dammweg, der den Graben überbrückte, und stürzte hin. Erschöpft begann er mühsam weiterzukriechen.
    Mondmatt knurrte: »Was haben sie ihm angetan? Ich muß ihm helfen!« Aber Dyvim Tvar hielt ihn zurück.
    »Nein - es hat keinen Zweck, unsere Anwesenheit zu verraten. Laß ihn zuerst den Wald erreichen, dann können wir ihm helfen.«
    Auch die Männer, die Elric verwünscht hatten, spürten nun Mitleid mit dem Albino, der abwechselnd dahintorkelte und auf allen vieren kroch und sich langsam in ihre Richtung bewegte. Von den Zinnen der Festung wehte ein schrilles Lachen an die Ohren der Männer im Wald. Einige Worte waren zu verstehen.
    »Was jetzt, Wolf?« fragte die Stimme. »Was jetzt?«
    Mondmatt ballte die Fäuste und bebte vor Zorn, so erbärmlich war der Anblick des Freundes, der in seiner Schwäche noch verspottet wurde. »Was ist mit ihm geschehen? Was haben sie ihm angetan?«
    »Geduld!« mahnte Dyvim Tvar. »Wir finden es bald heraus.«
    Es war ein qualvolles Warten, bis Elric schließlich auf den Knien in das Unterholz kroch.
    Mondmatt stürzte vor, um dem Freund zu helfen. Er legte Elric einen stützenden Arm um die Schulter, doch der Albino fauchte ihn an und schüttelte ihn ab, das Gesicht verzerrt von einem schrecklichen Haß - der um so fürchterlicher wirkte, als er ohnmächtig war. Elric konnte nichts tun, um zu vernichten, was er haßte. Nichts.
    Dyvim Tvar sagte drängend: »Elric, du mußt uns erzählen, was geschehen ist. Wenn wir dir helfen sollen, müssen wir wissen, was passiert ist.«
    Elric atmete schwer und nickte. Sein Gesicht entspannte sich ein wenig; er beherrschte die Emotion, die ihn überschwemmte, und leise stammelte er seine Geschichte heraus.
    »Unsere Pläne sind also gescheitert«, brummte Mondmatt, »und du hast deine Kräfte für immer verloren.«
    Elric schüttelte den Kopf. »Es muß einen Ausweg geben«, keuchte er. »Es muß!«
    »Was denn? Wie denn? Wenn du einen Plan hast, Elric - heraus damit!«
    Elric schluckte schwer und murmelte: »Na schön, Mondmatt, du sollst ihn hören. Doch hör mir gut zu, denn ich habe nicht die Kraft, ihn zu wiederholen.«
    Mondmatt liebte die Nacht, doch nur wenn sie durch die Fackeln der Städte erhellt war. Weniger gefiel ihm die Nacht, wenn sie ihm in offenem Gelände begegnete, und er mochte sie auch nicht, wenn sie ein Bauwerk wie Nikorns Burg einhüllte, doch er schlich weiter und hoffte auf das Beste.
    Wenn Elric mit seiner Deutung recht behielt, war die Schlacht vielleicht noch zu gewinnen, dann konnte Nikorns Palast noch erobert werden. Aber das alles war mit Risiken für Mondmatt verbunden, und er war nicht der Typ, der sich leichtsinnig in Gefahr begab.
    Während er angewidert das stille Wasser des Burggrabens betrachtete, sagte er sich, daß ein solches Erlebnis ausreichte, eine Freundschaft bis auf das Äußerste zu beanspruchen. In philosophischer Gelassenheit ließ er sich in das Wasser sinken und begann durch den Graben zu schwimmen.
    Das Moos an der Burgmauer bot kaum Halt, doch es ging in Efeu über, an dem er sich besser festhalten konnte. Langsam stieg Mondmatt die Mauer hinauf. Er hoffte, daß Elric recht behielt, und Theleb K'aarna sich eine Zeitlang ausruhen mußte, ehe er neue Zaubereien bewirken konnte. Deshalb hatte Elric vorgeschlagen, er möge sich beeilen. Mondmatt kletterte weiter und erreichte schließlich das kleine vergitterte Fenster, auf das er es abgesehen hatte. Ein normal großer Mann hätte nicht hindurchklettern können, doch hier erwies sich Mondmatts kleine Gestalt als vorteilhaft.
    Vor Kälte zitternd, wand er sich durch die Öffnung und landete auf den harten Steinen einer schmalen Treppe, die an der Innenmauer der Festung hinauf- und hinabführte. Mondmatt zögerte und wandte sich dann nach oben. Elric hatte ihm eine ungefähre Vorstellung von dem Weg vermittelt, der zu seinem Ziel führte.
    Das Schlimmste erwartend, schlich er die Steinstufen hinauf. Er näherte sich den Gemächern Yishanas, der Königin von Jharkor.
    Eine Stunde später war Mondmatt zurück, zitternd vor Kälte und tropfnaß. In seinen Händen ruhte Sturmbringer. Er trug das Runenschwert mit großer Vorsicht - auf der Hut vor seiner bösen Intelligenz. Die Klinge lebte wieder; in ihr

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