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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hatte vernichten wollen. Nun bedauerte Theleb K'aarna sein Handeln aus vollem Herzen. Und schon war es zu spät.
    Im Gegensatz zu Elric hatte der Zauberer keine Kontrolle über die mächtigen Windgiganten. Seine einzige Hoffnung bestand darin, ein Element mit dem nächsten zu bekämpfen. Er mußte die Feuergeister rufen und zwar schnell. Theleb K'aarnas ganze pyromantischen Kräfte waren erforderlich, um die tobenden übernatürlichen Winde abzuwehren, die nun die Luft und die Erde erschütterten. Selbst die Hölle mochte jetzt von dem Geräusch und dem Donnern der zürnenden Windgiganten erbeben.
    Hastig sammelte Theleb K'aarna seine Gedanken und begann mit zitternden Händen seltsame Gesten in die Luft zu malen und allen Elementargeistern des Feuers, die ihm aus dieser Lage helfen konnten, lästerliche Bündnisse zu versprechen. Gegen einige weitere Jahre Leben lieferte er sich der ewigen Verdammnis aus.
    Mit der Zusammenkunft der Windgiganten kamen Donner und Regen. Blitze zuckten da und dort, doch noch ohne gefährliche Auswirkung. Die Erscheinungen berührten die Erde nicht. Elric, Mondmatt und die Imrryrer spürten die aufwühlende Bewegung in der Atmosphäre, doch nur Elric bekam mit seinem Hexengesicht ein wenig von dem mit, was da geschah. Die Lasshaar-Giganten waren für andere Augen unsichtbar.
    Die Kriegsmaschinen, die von den Imrryrern aus vorgefertigten Teilen zusammengesetzt wurden, waren winzig im Vergleich zur Macht der Windgiganten. Dennoch hing der Sieg letztlich von diesen Maschinen ab, da der Kampf der Lasshaar sich gegen das Übernatürliche wenden würde und nicht gegen die normalen Streitkräfte.
    Rammen und Sturmleitern nahmen unter den flinken Händen der Krieger rasch Form an. Die Stunde der Erstürmung rückte näher, der Wind nahm zu. Donner grollte durchdringend. Der Mond wurde von gewaltig wogenden, schwarzen Wolken verhüllt, und die Männer arbeiteten im Licht der Fackeln. Bei dem Angriff, wie er jetzt geplant war, spielte die Überraschung keine Rolle.
    Zwei Stunden vor Morgengrauen war man bereit.
    Die Imrryrer ritten, stolz geführt von Elric, Dyvim Tvar und Mondmatt, auf Nikorns Schloß zu. Dabei erhob Elric die Stimme zu einem unheimlichen Schrei - und Donner grollte zur Antwort. Ein mächtiger Blitzstrahl zuckte aus dem Himmel auf den Palast herab, und die ganze Umgebung erbebte und zitterte, als urplötzlich ein Ball aus fliederfarbenem und orangerotem Feuer über dem Schloß erschien und den Blitz verzehrte! Der Kampf zwischen Feuer und Luft hatte begonnen.
    Die Landschaft ringsum war angefüllt von einem unheimlichen und bösen Kreischen und Stöhnen, das den Aufmarschierenden das Gehör zu rauben drohte. Die Männer spürten den Konflikt der Elemente ringsum, doch nur wenig war wirklich zu sehen.
    Über dem größten Teil des Schlosses hing ein unirdischer Schimmer, stärker aufflackernd und wieder schwächer werdend, die Verteidigung eines elenden, zaudernden Zauberers, der genau wußte, daß er verloren war, wenn die Herren der Flammen den tobenden Windgiganten auch nur ein einziges Mal nachgaben.
    Elric lächelte humorlos, während er den Kampf verfolgte. Auf der übernatürlichen Ebene hatte er kaum noch etwas zu befürchten. Ihm blieb der Kampf um das Schloß, und hier verfügte er über keine zusätzliche übernatürliche Hilfe. Die Schwertkunst und Geschicklichkeit im Kampf waren die einzige Hoffnung gegen die wilden Wüstenkrieger, die sich auf den Zinnen drängten, bereit, die zweihundert Männer zu vernichten, die gegen sie anrannten.
    Hoch zuckten die Drachenstandarten, deren golddurchwirktes Tuch im unheimlichen Licht funkelte. Ausgefächert rückten die Söhne Imrryrs langsam in den Kampf. Zugleich hoben sich die Sturmleitern, gelenkt von Hauptleuten, die mit ihren Kriegern den Angriff einleiteten. Die Gesichter der Verteidiger waren bleiche Flecken vor dem dunklen Mauerwerk, und dünnes Geschrei tönte herab; es war jedoch unmöglich, die Worte zu verstehen.
    Zwei große Rammen, die man am Tag zuvor gebaut hatte, wurden an die Spitze der vorrückenden Krieger geholt. Der schmale Dammweg war ein gefährliches Pflaster, doch es gab keine andere Möglichkeit, den Graben in Bodenhöhe zu überqueren. Je zwanzig Mann trugen die beiden mit Stahlköpfen versehenen Rammen und rannten nun los, während ringsum Pfeile niederprasselten. Durch Schilde vor den Geschossen geschützt, erreichten die Krieger den Dammweg und eilten darüber. Jetzt berührte die erste Ramme das

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