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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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man spöttischerweise in einen Sessel gesetzt hatte.
    »Du bist also Elric von Melnibone, der Wolf des brodelnden Meeres, Abenteurer, Pirat und Frauentöter. Es will mir scheinen, als könntest du im Augenblick kaum ein Kind umbringen. Doch will ich sagen, daß es mich bekümmert, einen Menschen in einer solchen Situation zu sehen - besonders einen Mann, der so aktiv gewesen ist wie du. Stimmt es, was der Zauberwirker sagt? Bist du von meinen Feinden geschickt worden, um mich zu töten?«
    Elric machte sich Sorgen um seine Männer. Was würden sie tun? Abwarten - oder weiterziehen? Wenn sie den Palast jetzt stürmten, waren sie verloren - und er mit ihnen.
    »Stimmt es?« beharrte Nikorn.
    »Nein«, flüsterte Elric. »Meine Feindschaft gilt allein Theleb K'aarna. Ich habe eine alte Rechnung mit ihm zu begleichen.«
    »Alte Rechnungen interessieren mich nicht, mein Freund«, sagte Nikorn nicht unfreundlich. »Es interessiert mich vielmehr, mein Leben zu schützen. Wer hat dich geschickt?«
    »Theleb K'aarna lügt, wenn er euch gesagt hat, man habe mich geschickt«, log Elric. »Mir ging es nur darum, die alte Schuld zu begleichen.«
    »Leider hat mir nicht nur der Zauberer davon erzählt«, sagte Nikorn. »Ich habe viele Spione in der Stadt, und zwei von ihnen haben unabhängig voneinander von einer Verschwörung durch Kaufleute aus dem Ort berichtet, die dich anwerben wollten, mich zu töten.«
    Elric lächelte schwach. »Na schön«, sagte er. »Es stimmt, doch ich hatte nicht die Absicht, ihre Forderungen zu erfüllen.«
    »Ich könnte dir glauben, Elric von Melnibone«, sagte Nikorn. »Doch jetzt weiß ich nicht, was ich mit dir tun soll. Ich möchte niemanden der Gnade Theleb K'aarnas ausliefern. Gibst du mir dein Wort, daß du keinen Versuch mehr machst, mich zu töten?«
    »Ist das ein Angebot, Herr Nikorn?« fragte Elric schwach.
    »Ja.«
    »Und was erhalte ich für mein Wort, Herr?« »Dein Leben und deine Freiheit, Lord Elric.« »Und mein Schwert?«
    Nikorn zuckte bedauernd die Achseln. »Tut mir leid - dein Schwert nicht.«
    »Dann nimm mein Leben«, sagte Elric gebrochen.
    »Ich bitte dich - mein Angebot ist gut. Wähle Leben und Freiheit und gib mir dein Wort, daß du mich nicht mehr belästigst.«
    Elric atmete tief ein. »Also gut.«
    Nikorn trat zurück. Theleb K'aarna, der sich im Schatten gehalten hatte, legte dem Kaufmann eine Hand auf den Arm. »Du willst ihn freilassen?«
    »Ja«, sagte Nikorn. »Er stellt für uns beide keine Gefahr mehr dar.«
    Elric spürte ein gewisses Maß Freundschaft in dem Verhalten Nikorns. Er empfand ähnlich. Hier sah er einen Mann, der sowohl mutig als auch klug war. Aber Elric kämpfte gegen den Wahnsinn - wie sollte er ohne Sturmbringer dagegen ankommen?
    Die zweihundert imrryrischen Krieger lagen im Unterholz versteckt, als die Abenddämmerung in die Nacht überging. Sie beobachteten und wunderten sich. Was war aus Elric geworden? War er im Schloß, wie Dyvim Tvar vermutete? Der Drachenherr beherrschte in Grundzügen die Kunst des Zweiten Gesichts, wie alle Angehörigen des königlichen Blutes von Melnibone. Seine schwachen Zauberkräfte schienen ihm anzudeuten, daß sich Elric innerhalb der Burgmauern befand.
    Doch ohne Elrics Kraft gegen Theleb K'aarnas Macht - wie sollten sie das Schloß erobern?
    Nikorns Palast war zugleich eine Festung, kahl und abweisend. Sie war umgeben von einem tiefen Graben, angefüllt mit dunklem, stillstehendem Wasser. Das Bauwerk erhob sich hoch über den Wald ringsum, eher in den Fels hineingebaut als darüber hinaus. Riesige Bäume mußten aus dem Stein herausgemeißelt worden sein. Die weitläufige Burg bedeckte ein großes Gebiet und war gesäumt von natürlichen Wehrmauern. Das Gestein war stellenweise sehr porös, und in unteren Regionen rann schleimiges Wasser daran herab, sickerte durch dunkles Moos. Von außen beurteilt, war es kein angenehmer Ort, aber die Feste war mit ziemlicher Sicherheit nicht uneinnehmbar. Allerdings konnten dies zweihundert Mann ohne die Hilfe von Zauberkräften nicht erreichen.
    Einige melniboneische Krieger wurden unruhig. Sie murrten, Elric habe sie schon wieder verraten. Dyvim Tvar und Mondmatt glaubten nicht daran. Sie hatten die Spuren des Kampfes im Wald gesehen - und seine Geräusche gehört.
    Wartend hofften sie auf ein Signal aus dem Schloß.
    Sie beobachteten das mächtige Hauptportal der Burg - und ihre Geduld wurde endlich belohnt. Das mächtige Tor aus Holz und Metall bewegte sich auf

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