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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Arbeit. Und vergeßt nicht meine Worte an den Boten, der nach Südwesten reiten und Dyvim Slorm finden soll.«
    »Ich vergesse es nicht«, sagte sie. »Obwohl ich mir Sorgen mache, daß du wieder deinen alten unheilvollen Gewohnheiten erliegst.«
    »Habe lieber Angst um den Augenblick - um mein eigenes Schicksal mache ich mir später Gedanken.«
    »Leb wohl, mein Herr, und viel Glück!«
    »Leb wohl, Zarozinia! Meine Liebe zu dir wird mir noch mehr Macht verleihen als diese üble Klinge.« Er trieb sein Pferd durch das Tor, und kurz darauf ritten sie auf die Weinende Wüste zu - einer unruhigen Zukunft entgegen.

2
    Winzig in der Weite der mit weichem Gras bedeckten Tränenwüste, ein Plateau ewigen Regens, trieben die beiden Reiter ihre erschöpften Tiere durch die nieselnde Feuchtigkeit.
    Ein frierender Wüstenkrieger, der sich schützend vom Wind abgewendet hatte, sah sie näherkommen. Er starrte durch den Regen und versuchte Einzelheiten zu erkennen, dann zog er sein stämmiges kleines Pony herum und ritt im Galopp in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
    Schon nach wenigen Minuten erreichte er eine größere Gruppe von Kriegern, die wie er Felle und quastenbesetzte Metallhelme trugen. Sie waren mit kurzen Knochenbögen und Köchern voller langer Pfeile bewaffnet, an denen Falkenfedern steckten. An den Hüften hingen Krummsäbel.
    Der Reiter wechselte einige Worte mit seinen Gefährten, und nach kurzer Zeit ritten sie alle auf die beiden Ankömmlinge zu.
    »Wie weit ist es noch bis zum Lager von Terarn Gashtek, Mondmatt?« Elric sprach kurzatmig, denn beide Reiter waren schon den ganzen Tag ohne Pause unterwegs.
    »Es ist nicht mehr weit, Elric. Wir müßten eigentlich - schau doch!«
    Mondmatt deutete nach vorn. Etwa zehn Reiter galoppierten herbei. Wüstenkrieger - die Männer des Flammenbringers. »Mach dich auf einen Kampf gefaßt - sie verschwenden keine Zeit auf Gerede.«
    Sturmbringer löste sich flüsternd aus der Scheide, und die schwere Klinge schien Elrics Handgelenk zu helfen, als er sie anhob, so daß sie sich beinahe gewichtslos anfühlte.
    Mondmatt zog beide Schwerter, das kurze in der Hand haltend, mit der er die Zügel seines Pferdes umfaßte.
    Die Krieger aus dem Osten schwärmten zu einem Halbkreis aus, als sie sich den Gefährten nä- herten, und begannen aufzuschreien. Elric zog sein Tier heftig auf die Hinterhand und begegnete dem ersten Reiter, indem er Sturmbringers Spitze in den Hals des Angreifers sinken ließ.
    Es stank nach Schwefel, als das Fleisch sich teilte, und der Krieger starb mit häßlichem Keuchen, die Augen aufgerissen, in voller Erkenntnis seines schrecklichen Schicksals - denn Sturmbringer trank nicht nur Blut, sondern auch Seelen.
    Mit heftiger Bewegung zielte Elric auf einen zweiten Wüstenkrieger, hieb ihm den Schwertarm ab und spaltete den verzierten Helm und den Schädel darunter. Regen und Schweiß liefen ihm über das angespannte weiße Gesicht und in die funkelnden roten Augen, doch er blinzelte die Feuchtigkeit fort und wäre beinahe aus dem Sattel gestürzt, als er sich umdrehte, um einen weiteren heranzischenden Krummsäbel abzuwehren; er parierte, ließ die Runenklinge an der Krümmung entlanggleiten, drehte den Stahl mit einer Handbewegung und entwaffnete den Krieger. Dann bohrte er dem Mann das Schwert ins Herz, und der Wüstenkrieger heulte wie ein Wolf unter dem Vollmond - ein langer bellender Ruf, bis Sturmbringer seine Seele in sich aufgesaugt hatte.
    Elrics Gesicht war voller Selbsthaß verzerrt, während er mit übermenschlicher Kraft weiterkämpfte. Mondmatt blieb stets außer Reichweite des Schwertes, wußte er doch nur zu genau, daß die Klinge es besonders auf das Leben von Elrics Freunden abgesehen hatte.
    Nach kurzer Zeit war nur noch ein Gegner übrig. Elric entwaffnete ihn und mußte sein gieriges Schwert vom Hals des Besiegten zurückhalten.
    Auf den Tod gefaßt, sagte der Mann etwas in einer gutturalen Sprache, die Elric nicht unvertraut vorkam. Er suchte in seiner Erinnerung und erkannte sie als eine Sprache in der Nachbarschaft eines der vielen alten Dialekte, die er vor Jahren als Zauberer hatte lernen müssen.
    Er sagte in derselben Sprache: »Ihr seid ein Krieger Gerarn Gashteks, des Flammenbringers.«
    »Das stimmt. Und du mußt der weißgesichtige Böse aus den Legenden sein. Ich flehe dich an, mich mit einer sauberen Klinge zu töten und nicht mit der da in deiner Hand.«
    »Ich möchte dich überhaupt nicht töten. Wir sind

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