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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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gekommen, um uns Terarn Gashtek anzuschließen. Bring uns zu ihm.«
    Der Mann nickte hastig und stieg in den Sattel.
    »Wer bist du, der du die Hochsprache unseres Volkes kennst?«
    »Ich heiße Elric von Melnibone. Kennst du den Namen nicht?«
    Der Krieger schüttelte den Kopf. »Nein, aber die Hochsprache ist seit Generationen nicht mehr gesprochen worden - nur noch bei Schamanen. Dabei bist du kein Priester, sondern scheinst deiner Kleidung nach ein Krieger zu sein.«
    »Wir sind beide Söldner. Aber reden wir nicht weiter. Den Rest erkläre ich deinem Anführer.«
    Sie hinterließen den Schakalen eine blutige Mahlzeit und folgten dem bebenden Ostländer.
    Nach kurzer Zeit tauchte der tief hängende Rauch zahlreicher Lagerfeuer auf, und wenig später kam das ausgedehnte Lager der mächtigen Armee des barbarischen Kriegers in Sicht.
    Das Lager erstreckte sich gut eine Meile weit auf dem mächtigen Plateau. Die Barbaren hatten auf runden Gestellen Lederzelte errichtet; ihr Lager wirkte wie eine große primitive Stadt. Ungefähr im Zentrum erhob sich ein viel größerer Bau, verziert mit einem Gemisch aus bunten Seiden- und Brokatstoffen.
    Mondmatt sagte in der Sprache des Westens: »Das dürfte Terarn Gashteks Unterkunft sein. Sieh, er hat die halb gegerbten Felle mit zahlreichen östlichen Kriegsflaggen bedeckt.« Sein Gesicht wurde ernst, als er die zerrissene Standarte Eshmirs gewahrte, die Löwenflagge Okaras und die blutdurchtränkten Wimpel des trauernden Changshai.
    Der gefangene Krieger führte sie durch die Reihen am Boden hockender Barbaren, die gelassen zu den Reitern emporstarrten und miteinander tuschelten. Vor Terarn Gashteks geschmacklosem Zelt stand seine mächtige Kriegslanze, an der die grausigen Trophäen seines Siegeszuges hingen -die abgeschlagenen Schädel östlicher Prinzen und Könige.
    Elric sagte: »Ein Mann wie der darf auf keinen Fall die neugeborene Zivilisation der Jungen Königreiche vernichten.«
    »Junge Königreiche sind widerstandsfähig«, bemerkte Mondmatt. »Erst wenn sie alt sind, gehen sie unter - und oft werden sie durch Männer wie Terarn Gasthek zum Einsturz gebracht.«
    »Solange ich lebe, wird er Karlaak nicht vernichten - oder Bakshaan erreichen.«
    Mondmatt sagte: »Meiner Meinung nach wäre er in Nadsokor genau richtig. Die Stadt der Bettler hat Besucher wie den Flammenbringer verdient.
    Wenn wir Pech haben, wird erst das Meer ihn aufhalten - und vielleicht nicht einmal das.«
    »Mit Dyvim Slorms Hilfe, werden wir ihn aufhalten. Wollen wir hoffen, daß Karlaaks Bote meine Krieger recht bald findet.«
    »Wenn nicht, haben wir bald alle Hände voll zu tun, uns gegen eine halbe Million Krieger zu stellen, mein Freund.«
    »Oh, Eroberer, mächtiger Flammenbringer!« rief der Barbar. »Hier sind Männer, die dich zu sprechen wünschen!«
    Eine undeutliche Stimme fauchte: »Bring sie rein!«
    Sie betraten das übelriechende Zelt, das von einem Feuer in einem Ring von Steinen erleuchtet wurde. Ein hagerer Mann, achtlos in kostbare eroberte Kleidung gehüllt, lag zurückgelehnt auf einer Holzbank. Mehrere Frauen hielten sich in dem Zelt auf, eine von ihnen goß Wein in einen schweren goldenen Kelch, den er ihr hinhielt.
    Terarn Gashtek stieß die Frau so heftig zur Seite, daß sie rücklings zu Boden fiel, und betrachtete die Besucher. Sein Gesicht war beinahe so fleischlos wie die Schädel, die vor seinem Zelt hingen. Seine Wangen waren eingesunken und seine schrägen Augen unter den schweren Brauen eng zusammengezogen.
    »Was sind das für Leute?«
    »Herr, ich weiß es nicht - aber diese beiden haben zehn von unseren Männern getötet und hätten mich wohl auch noch umgebracht.«
    »Etwas Besseres hast du auch nicht verdient, wenn du dich hast entwaffnen lassen. Raus hier! Und besorg dir schnellstens ein neues Schwert, sonst weise ich die Schamanen an, deine Eingeweide als Orakel zu verwenden.« Der Mann schlich fort. Terarn Gashtek setzte sich wieder auf die Bank.
    »So, ihr habt also zehn von meinen Blutkriegern getötet und wollt nun hier vor mir damit prahlen? Mit welcher Erklärung?«
    »Wir haben uns nur gegen deine Krieger verteidigt - wir suchten keinen Streit mit ihnen.« Elric stellte sich auf die einfachere Sprache um, so gut er es vermochte.
    »Ihr habt euch ziemlich gut verteidigt, das gebe ich zu. Normalerweise rechnen wir drei verweichlichte Stadtbewohner auf einen von uns. Du bist ein Mann aus dem Westen, das merke ich, obwohl dein stummer Freund das Gesicht

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