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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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eines Elwheriten hat. Kommt ihr aus dem Osten oder dem Westen?«
    »Aus dem Westen«, antwortete Elric. »Wir sind frei reisende Krieger, die ihre Schwerter an alle vermieten, die gute Beute geben oder versprechen.«
    »Sind alle Krieger des Westens so geschickt wie ihr?« Terarn Gashtek konnte die plötzliche Erkenntnis nicht verhehlen, daß er seine künftigen Gegner vielleicht unterschätzt hatte.
    »Wir sind ein wenig besser als die meisten«, log Mondmatt, »aber nicht viel.«
    »Wie steht es mit der Zauberei - gibt es hier viel starke Magie?«
    »Nein«, sagte Elric, »diese Kunst ist den meisten verlorengegangen.«
    Die dünnen Lippen des Barbaren verzogen sich zu einem Grinsen, das zur Hälfte Erleichterung, zur Hälfte Triumph anzeigte. Er nickte, griff unter sein buntes Seidengewand und holte eine kleine schwarz und weiß gefleckte Katze hervor, die Fesseln trug. Behutsam streichelte er ihr den Rücken. Das Tier wand sich, konnte seinen Herrn aber nur anfauchen. »Dann brauchen wir uns keine Sorgen zu machen«, sagte er.
    »Aber warum seid ihr hier? Ich könnte euch für eure Tat tagelang foltern lassen - zehn meiner besten Kundschafter zu töten!«
    »Wir sehen unsere Chance, reich zu werden, wenn wir dir mit unseren Klingen zur Seite stehen, Lord Flammenbringer«, sagte Elric. »Wir könnten dir die reichsten Städte zeigen und Wege zu schlecht verteidigten Burgen, die einem Angriff sehr schnell nachgeben würden. Nimmst du uns bei dir auf?«
    »Ich brauche solche Männer wie euch, das stimmt. Ich nehme euch gern auf - aber denkt daran, ich werde euch erst trauen, wenn ihr euch loyal verhalten habt. Sucht euch nun eine Unterkunft - und kommt heute abend zu dem großen Fest. Bei der Gelegenheit kann ich euch dann etwas von der Macht zeigen, die ich ausübe - die Macht, die die Kraft des Westens zerschmettern und ihn auf zehntausend Meilen in eine Wüste verwandeln wird.«
    »Vielen Dank«, sagte Elric. »Ich freue mich auf heute abend.«
    Die beiden Männer verließen das Zelt und wanderten durch das bunte Durcheinander von Zelten und Kochfeuern, Wagen und Tieren. Es schien nur wenig zu essen zu geben, dafür war reichlich Wein vorhanden, mit dem die hungrigen Mägen der Barbaren nur mangelhaft zufriedengestellt wurden.
    Sie hielten einen Krieger an und erzählten ihm von den Befehlen, die sie von Terarn Gashtek erhalten hatten. Mürrisch führte der Kämpfer sie zu einem Zelt.
    »Hier - das gehörte drei von den Männern, die ihr umgebracht habt. Nach dem Recht des Kampfes gehört es jetzt euch - wie auch die Waffen und die Beute, die sich darin befinden.«
    »Schon sind wir reicher als vorher«, sagte Elric mit gespieltem Entzücken.
    In der Abgeschlossenheit des Zelts, in dem es noch schmutziger war als bei Terarn Gashtek, besprachen die Männer ihre Lage.
    »Mir ist sehr unbehaglich zumute«, gestand Mondmatt, »inmitten dieser gefährlichen Horde. Wenn ich mir vorstelle, was diese Leute aus Eshmir gemacht haben, juckt es mir in den Fingern, noch mehr dieser Kerle umzubringen. Was jetzt?«
    »Wir können im Augenblick nichts tun - laß uns heute abend sehen, was sich tut.« Elric seufzte. »Was wir vorhaben, scheint mir unmöglich zu sein. Eine so große Armee habe ich noch nie gesehen.«
    »Sie ist einfach unbesiegbar«, stellte Mondmatt fest. »Selbst ohne Drinij Baras Zauberei, mit der die Mauern der Städte zum Einsturz gebracht werden, könnte keine einzelne Nation dieser riesigen Horde widerstehen, und da die Nationen des Westens untereinander zerstritten sind, können sie sich niemals rechtzeitig zusammenfinden. Die Zivilisation als Ganzes ist bedroht. Hoffen wir auf eine Inspiration - deine finsteren Götter sind wenigstens gebildet, Elric, hoffen wir, daß ihnen das Eindringen des Barbaren so zuwider ist wie uns.«
    »Sie spielen seltsame Spielchen mit ihren menschlichen Figuren«, erwiderte Elric. »Wer weiß, was sie vorhaben?«
    In Terarn Gashteks rauchgefülltem Zelt leuchteten zusätzliche Binsenfackeln, als Elric und Mondmatt eintraten. Die große Feier, bei der vordringlich Wein gereicht wurde, war bereits im Gange.
    »Seid willkommen, meine Freunde!« rief der Flammenbringer leutselig und schwenkte seinen Krug. »Dies sind meine Hauptleute - kommt, setzt euch zu ihnen.«
    Noch nie hatte Elric eine so abstoßende Gruppe von Barbaren gesehen. Sie waren alle sturzbesoffen und hatten sich wie ihr Anführer mit einer Vielzahl erbeuteter Kleidungsstücke behängt. Nur die Schwerter waren ihr

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