Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Eigentum.
    Auf einer der Bänke wurde Platz gemacht, und Elric und Mondmatt bekamen Wein vorgesetzt, von dem sie nur zurückhaltend tranken.
    »Bringt unseren Sklaven!« rief Terarn Gashtek. »Holt Drinij Bara, unseren kleinen Zauberer!« Vor ihm auf dem Tisch lag die sich windende gefesselte Katze, daneben eine Stahlklinge.
    Grinsende Krieger zerrten einen mürrisch dreinblickenden Mann zum Feuer und zwangen ihn vor dem Barbarenhäuptling auf die Knie. Er war hager und starrte Terarn Gashtek und die kleine Katze ernst an. Dann fiel sein Blick auf die Klinge, und er wandte den Kopf ab.
    »Was wollt ihr von mir?« fragte er beklommen.
    »Ist das die Art, mit deinem Herrn zu sprechen, Zauberer? Ach, egal. Wir haben heute Gäste, die unterhalten werden wollen - Männer, die versprochen haben, uns zu reichen Handelsstädten zu führen. Wir möchten, daß du ihnen ein paar kleine Tricks vorführst.«
    »Ich bin kein Zirkuskünstler. So etwas kannst du von einem der größten Zauberer der Welt nicht verlangen!«
    »Wir verlangen nicht nur - wir befehlen es dir! Komm schon, bring uns ein bißchen Abwechslung! Was brauchst du für deine Zaubereien? Ein paar Sklaven - das Blut von Jungfrauen? Wir sorgen dafür!«
    »Ich bin kein Mummenschanz-Schamane - ich brauche solche Hilfsmittel nicht.«
    Plötzlich fiel der Blick des Zauberers auf Elric. Der Albino spürte, wie der mächtige Geist des Mannes zögernd den seinen erkundete. Er war seinerseits als Zauberer erkannt worden. Würde Dinij Bara ihn verraten?
    Angespannt wartete Elric darauf, entlarvt zu werden. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und machte dabei mit der Hand ein Zeichen, das für jeden Zauberer aus dem Westen eindeutig gewesen wäre - ob der Mann aus dem Osten es kannte?
    Er kannte es. Einen Augenblick lang zögerte er, den Blick auf den Barbarenführer gerichtet. Dann wandte er sich ab und begann Zeichen in die Luft zu malen, wobei er vor sich hin murmelte.
    Die Zuschauer japsten verblüfft, als sich eine goldene Rauchwolke unter der Zeltplane formte und zur Gestalt eines großen Pferdes wurde, darauf ein Reiter, den alle als Terarn Gashtek erkannten. Der Barbarenführer beugte sich vor und starrte düster auf das Abbild.
    »Was soll das?«
    Unter den Pferdehufen schien sich eine Landkarte mit riesigen Land- und Meeres gebieten zu entrollen. »Die Länder des Westens!« rief Drinij Bara. »Ich schaue in die Zukunft.« »Was soll das?«
    Das gespenstische Pferd begann die Karte zu zertrampeln. Sie zerriß und zerfiel in tausend rauchige Stücke. Dann zerfiel das Bild des Reiters ebenfalls in Bruchstücke.
    »So wird der mächtige Flammenbringer die reichen Nationen des Westens zerreißen!« rief Drinij Bara.
    Die Barbaren jubelten laut, doch Elric lächelte dünn. Der Zauberer aus dem Osten machte sich über Terarn Gashtek und seine Männer lustig.
    Der Rauch bildete einen goldenen Globus, der aufflammte und verschwand.
    Terarn Gashtek lachte. »Ein guter Trick - Zauberer - und eine wahre Prophezeiung. Du hast gute Arbeit geleistet. Bringt ihn in sein Gehege zurück!«
    Als Drinij Bara fortgezerrt wurde, warf er Elric einen fragenden Blick zu, sagte aber nichts.
    Als sich die Barbaren später bis zur Besinnungslosigkeit betrunken hatten, verließen Elric und Mondmatt verstohlen das Zelt und suchten den Ort auf, an dem Drinij Bara gefangengehalten wurde.
    Sie erreichten die kleine Hütte und sahen vor dem Eingang einen Krieger Wache stehen. Mondmatt hob eine Weinhaut, spielte den Betrunkenen und torkelte auf den Mann zu. Elric hielt sich zurück.
    »Was willst du, Ausländer!« knurrte der Wächter.
    »Nichts, mein Freund, wir versuchen unser Zelt zu finden, das ist alles. Weißt du, wo es ist?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Das stimmt - woher sollst du es wissen? Trink etwas Wein - er ist gut - aus Terarn Gashteks eigenem Vorrat.«
    Der Mann streckte die Hand aus. »Her damit!«
    Mondmatt trank einen Schluck. »Nein, ich hab's mir überlegt. Der Wein ist zu gut, um ihn an gewöhnliche Krieger zu verschwenden.«
    »Ach?« Der Krieger machte einige Schritte auf Mondmatt zu. »Das wollen wir mal feststellen, ja? Und vielleicht mischen wir ein bißchen von deinem Blut hinein, damit er noch besser schmeckt, mein kleiner Freund!«
    Mondmatt wich zurück. Der Krieger folgte ihm.
    Lautlos lief Eric auf das Zelt zu, ging geduckt hinein und sah Drinij Bara auf einem Haufen ungegerbter Felle sitzen; man hatte ihm die Handgelenke gefesselt. Der Zauberer hob den

Weitere Kostenlose Bücher