Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
Elric. »Hier haben wir uns festgesetzt.«
    »Es ist doch genug Platz für das, was ich will«, antwortete der Mann grinsend und begann seine Hose zu öffnen.
    Da reagierten Elrics verkrampfte Muskeln beinahe ohne eigenes Zutun. Die rechte Hand fuhr zur linken Hüfte hinüber, die langen Finger legten sich um Sturmbringers schwarzen Griff. Die Klinge sprang aus der Scheide, als Elric vortrat. Seine roten Augen versprühten angeekelten Haß, als er das Schwert in den Körper des Mannes fahrenließ. Überflüssigerweise schlug er ein zweitesmal zu und hieb den Barbaren auf diese Weise in zwei Teile. Die Frau blieb reglos liegen, obwohl sie bei Bewußtsein war.
    Elric zerrte ihren schlaffen Körper hoch und schob sie zu Mondmatt hinüber. »Bring sie zu den anderen nach oben«, sagte er brüsk.
    Nachdem das Töten so gut wie vorüber war, hatten die Barbaren Teile der Stadt in Brand gesteckt. Jetzt ging es ihnen um die Beute. Elric trat vor die Tür.
    In Gorjhan gab es erbärmlich wenig zu erbeuten, doch hungrig nach Gewalt verschwendeten die Barbaren ihre Energie darauf, Einrichtungsgegenstände zu zerschmettern und die zerstörten, ausgeplünderten Häuser anzustecken.
    Sturmbringer lag lose in Elrics Hand, während er sich in der brennenden Stadt umsah. Sein Gesicht war eine Maske von Schatten und zuckendem Licht, erzeugt von den Flammen, die immer höher zum dunstigen Himmel emporzüngelten.
    Ringsum stritten sich Barbaren um die jämmerliche Beute, und von Zeit zu Zeit erhoben sich die schrillen Schreie vergewaltigter Frauen über die anderen Geräusche, vermengt mit lauten Rufen und dem Klirren von Metall.
    Dann vernahm Elric Stimmen, die anders klangen als die Töne, die er aus der unmittelbaren Umgebung hörte. In die Stimmen der Räuber mischte sich ein neuer Klang - ein Jammern und Flehen. Eine von Terarn Gashtek geführte Gruppe tauchte aus dem Rauch auf.
    Terarn Gashtek hielt etwas Blutiges in der Hand - eine menschliche Hand, die am Gelenk abgetrennt worden war - und ihm auf dem Fuß folgten mehrere seiner Hauptleute, die einen nackten alten Mann zwischen sich schleiften. Blut lief über seinen Körper und strömte in mattem Schwall aus seinem Armstumpf.
    Terarn Gashtek runzelte die Stirn, als er Elric erblickte. Dann rief er: »Ostmann, jetzt sollst du sehen, daß wir unsere Götter mit besseren Geschenken zufriedenstellen als mit Speisen und saurer Milch, wie es dieses Schwein bisher getan hat. Bald wird er einen hübschen Tanz aufführen, würde ich sagen - oder nicht, Oberpriester?«
    Das Jammern wich aus der Stimme des alten Mannes, und mit fieberhellen Augen starrte er Elric an. Die Stimme erhob sich zu einem ekstatischen, schrillen Schrei, der seltsam abstoßend klang.
    »Ihr Hunde könnt über mich heulen!« fauchte er. »Aber Mirath und T'aargano werden gerächt werden für die Vernichtung ihres Priesters und ihres Tempels. Ihr habt das Feuer gebracht und werdet am Feuer sterben!« Mit dem blutenden Armstumpf deutete er auf Elric. »Und du - du bist ein Verräter, bist ein Verräter gewesen in vielen Dingen, das sehe ich in dir geschrieben. Jetzt allerdings... bist du...« Der Priester holte Atem.
    Elric fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »Ich bin, was ich bin«, sagte er. »Und du bist nichts anderes als ein alter Mann, der bald sterben wird. Deine Götter können uns nicht schaden, und wir erweisen ihnen keinen Respekt. Ich werde mir dein dummes Gebrabbel nicht weiter anhören!«
    Auf dem Gesicht des alten Priesters stand das Wissen um seine vergangene Qual und den Schmerz, der noch kommen würde. Er schien darüber nachzudenken und schwieg dann.
    »Spar dir den Atem fürs Schreien!« sagte Terarn Gashtek zu dem Priester, der aber gar nicht auf ihn achtete.
    Dann sagte Elric: »Es bringt Pech, einen Priester zu töten, Flammenbringer!«
    »Du scheinst einen schwachen Magen zu haben, mein Freund. Sein Opfer vor unseren Göttern wird uns Glück bringen, sei unbesorgt.«
    Elric wandte sich ab. Als er in das Haus zurückkehrte, stieg ein durchdringender Schmerzensschrei in die Nacht empor, und das nachfolgende Lachen war noch schlimmer.
    Später - die brennenden Häuser erleuchteten die Nacht - begaben sich Elric und Mondmatt an den Rand des Lagers - sie trugen schwere Säcke über den Schultern, hatten jeder eine Frau im Arm und spielten die Betrunkenen. Mondmatt ließ die Säcke und die Frauen bei Elric zurück und drehte um; nach kurzer Zeit kehrte er mit drei Pferden zurück.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher