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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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um meine Bemühungen zunichtezumachen.“
    „Seid Ihr sicher? Ich weiß, Ihr nehmt an, dass er Euch vorsätzlich auf den Pfingstrosen hat Platz nehmen lassen ... Aber vielleicht war es doch keine Absicht. Möglicherweise hat er die Blumen ja wirklich nicht gesehen, als er die Decke ausgebreitet hat. Und vielleicht hat er gar nicht gehört, als Eure Tante Lord Templetun erzählt hat, dass Ihr keine Pfingstrosen vertragt.“
    „Aye, und vielleicht schmeckt ihm das scheußliche Bier ja tatsächlich, das ich ihm vorgesetzt habe, und er hält es für eines der besten, das er je getrunken hat“, murmelte Helen.
    „Das hat er gesagt?“ Ducky blickte bestürzt drein und biss sich auf die Unterlippe. „Was meint er denn dazu, dass es in seiner Kammer nicht genügend Decken und kein Feuer gibt?“
    Helen verzog den Mund. „Er empfindet die frische Brise als belebend.“
    „Und die Flöhe?“, fragte Ducky beinahe hoffnungsvoll.
    „Er muss mit einer harten Pelle gegen die kleinen Biester gefeit sein. Jedenfalls hat er sie nicht erwähnt.“
    Schweigend flocht Ducky ihr bunte Bänder ins goldfarbene Haar. „Mir ist aufgefallen, dass er die Speisen, die wir ihm vorsetzen, mit großem Appetit verdrückt“, warf sie schließlich unfroh ein.
    „Aye. “ Helen bekam Kopfschmerzen, wenn sie daran zurückdachte, wie sehr sie dies aufgebracht hatte. „Er behauptet, mein Koch sei der beste in der gesamten christlichen Welt.“
    „Oh.“ Das schien Ducky zutiefst zu erschüttern. Aber ihre Enttäuschung konnte kaum größer sein als Helens, die aufrichtig überzeugt davon gewesen war, dass Lord Holden den lächerlichen königlichen Heiratsbefehl in den Wind schlagen werde. Das jedoch hatte er nicht getan, und nun war ihr Hochzeitstag gekommen.
    Großer Gott, mein Hochzeitstag, dachte sie verzweifelt. Vater Purcell wartete wahrscheinlich schon in der Kapelle. Die Zeremonie würde stattfinden, sobald Helen fertig hergerichtet war.
    Und ihr blieb nichts anderes übrig, als Lord Templetun zu gehorchen. Zudem gab es leider nichts, womit sie das Unvermeidliche noch hätte hinauszögern können. Alles war bereit. Helens Gesinde war tüchtig und leistete hervorragende Arbeit. Obwohl sie selbst, Tante Nell und Ducky alles darangesetzt hatten, dieser Farce ein Ende zu bereiten, hatte Helen zugleich die Hochzeit, an deren Verwirklichung sie nicht geglaubt hatte, vorbereiten lassen.
    Schmuck, Festmahl - alles war so weit. Helen hatte die Vorkehrungen hauptsächlich getroffen, um ihre Gäste in Sicherheit zu wiegen. Nun würde das Veranlasste tatsächlich benötigt werden. Die Vermählung war nicht abgesagt worden. Trotz all des Aufwands, den sie betrieben hatte, wirkte Lord Holden ungemein zufrieden mit dem Arrangement.
    Helen zuckte zusammen, weil Ducky sie aus Versehen mit dem Haarschmuck gestochen hatte.
    „Tut mir leid“, murmelte die Kammerfrau und bemühte sich um mehr Gewissenhaftigkeit.
    „Genug, das reicht!“, stieß Helen unwirsch aus, scheuchte Ducky mit einer Geste fort und erhob sich. Sie streckte eine Hand aus. „Hast du den Knoblauch und ...?“
    „Aye, aber Ihr sagtet doch, er mag ihn.“ Ducky holte die Knoblauchzehen und einen Becher mit dem grässlichen Gebräu für Mundgeruch. „Weshalb wollt Ihr Euch damit quälen, wenn es doch keinerlei Wirkung zeitigt?“
    „Weil ich mir nicht so sicher bin, dass es ihn tatsächlich kalt lässt.“ Helen schüttelte den Kopf. „Mir geht sein Gebaren bei seiner Ankunft nicht aus dem Kopf. Ich könnte schwören, dass der Gestank ihn fast umgebracht hat.“
    „Aber wieso behauptet er dann, der Geruch gefalle ihm ? “, fragte Ducky verwirrt. „Und wie kann er eine Frau heiraten wollen, die so sehr gegen diese Ehe ankämpft?“
    Helen zuckte nur hilflos mit den Schultern, nahm den Knoblauch und pellte einige Zehen. „Womöglich steht es ihm ebenso wenig wie mir frei, sich über die Verfügung des Königs hinwegzusetzen. Vielleicht haben wir seinen Einfluss überschätzt.“
    „Dann glaubt Ihr, dass ihm nicht mehr an dieser Ehe gelegen ist als Euch? Dass auch er keine Wahl hat?“
    „Das bringt es wohl auf den Punkt“, murmelte sie ergeben und hob die erste Zehe an den Mund.
    „Nicht!“, kreischte Tante Nell von der Tür aus. Helen fuhr herum und starrte ihre Tante verblüfft an, die vorstürzte und ihr den Knoblauch entriss.
    „Was ist?“, fragte Helen verstört und sah mit großen Augen zu, wie ihre Tante den Knoblauch aus dem Fenster in den Hof warf. „Aber was

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