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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Gestank hervorzurufen, der ihn jedes Mal bestürmte, wusste er nicht. Aber der Knoblauch war bei Weitem das Übelste, und dagegen war er nunmehr gewappnet.
    „Gehen wir hinunter. Sie sollte bald fertig sein“, sagte er zu William. Während der den Knoblauch geholt hatte, hatte Hethe sich Hosen sowie seine sauberste Tunika angelegt. An der Tür drehte er sich noch einmal um und sah, dass William sich empört umschaute. „Bei dir ist ja gar keine Bespannung vor dem Fenster.“
    Hethe zuckte mit den Achseln. „Sie wird gereinigt.“
    „Aber hier drinnen zieht’s. Du hättest Feuer machen lassen sollen. Und diese Kammer ist nur halb so groß wie meine. Selbst Templetuns Gemach ist..."
    „Aye, aber diese Kammer war ja nur für eine Nacht gedacht. Niemand hat damit gerechnet, dass sich die Zeremonie verzögert. Lady Helen hat es für klüger gehalten, mich für eine Nacht hier unterzubringen anstatt dich, nur um dich anschließend in einem komfortableren Gemach einzuquartieren. Ich habe ihr zugestimmt“, log er, wobei er die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorpressen musste. „Gehen wir, sonst komme ich noch zu spät zu meiner eigenen Hochzeit.“
    „Aye. “ William gesellte sich zu ihm, wirkte jedoch verstimmt. „Bist du sicher, dass du dir das antun willst? Bezaubernd mag sie ja sein, aber sie ist und bleibt die Tyrannin von Tiernay.“
    Hethe verzog das Gesicht, als er diesen Beinamen hörte. Sie war in der Tat eine kleine Tyrannin. Eine hinterhältige kleine Tyrannin. Eine schöne hinterhältige kleine Tyrannin mit einer lieblichen Stimme, einem betörenden Lächeln und dem ergötzlichsten Leib, den er seit Langem gesehen hatte. Er räusperte sich und schob diese Gedanken beiseite. „Als Lord habe ich zwar einigen Einfluss, William, aber einem unmissverständlichen Befehl des Königs kann ich mich nicht ohne guten Grund verweigern.“
    „Aye, aber wenn du ihm erklärst, wie sehr sie dich in den letzten Jahren getriezt und gekränkt hat...“
    „Das weiß er doch“, erinnerte Hethe ihn leise. „Ich habe dir genügend Botschaften an ihn diktiert, in denen ich ihn davon in Kenntnis gesetzt habe.“
    „Wohl wahr.“ William blickte finster drein. „Sicherlich.“ „Komm schon.“ Hethe schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter und schob ihn aus der Kammer. „Hab ein wenig Vertrauen in mich. Schließlich bin ich dein Lehnsherr und ein Krieger. Meinst du nicht, dass ich da mit einem solch zierlichen Weibsbild fertig werde?“
    „Das hoffe ich“, erwiderte William vorsichtig.
    Dass sein Ranghöchster ihm so wenig zutraute, quittierte Hethe mit einer Grimasse. Leider hegte er selbst so manchen Zweifel. Die Kleine hatte sich als überaus gewieft erwiesen - und es gab nichts Gefährlicheres als ein gewieftes Frauenzimmer.

8. Kapitel
    Ihr dürft die Braut nun küssen.“
    Unglücklich und wie erstarrt sah Helen, dass ihr frischgebackener Gemahl sich zu ihr umwandte, um ihr den Brautkuss zu geben. Dies war der schlimmste Tag ihres Lebens, dessen war sie gewiss.
    Steif ließ sie den Kuss über sich ergehen, ohne ihn zu erwidern. Helen hatte eine flüchtige Berührung erwartet, doch es war weit mehr als das. Sie spürte seine Lippen die ihren streifen, ehe er mit der Zunge vorstieß und Helen dazu brachte nachzugeben. Sofort glitt er mit der Zunge in ihren Mund, und ihre Augen weiteten sich, als sie den durchdringenden Geschmack bemerkte.
    „Oh, Ihr ...!“, stieß sie anklagend hervor und wich zurück. Der Kerl war so dreist, sie auch noch selbstgefällig anzulächeln!
    „Auge um Auge“, raunte er ihr zu und verwirrte damit alle Umstehenden, die nahe genug waren, es zu hören. Er neigte sich vor, legte ihr einen Finger unters Kinn, schloss ihr den Mund und küsste sie erneut, aber dieses Mal hauchzart und weit anständiger. Danach richtete er sich auf und wandte sich dem Priester zu, damit dieser die Zeremonie beschließen konnte.
    Helen drehte sich nicht zu dem Priester um. Sie stand einfach da und starrte den Unhold neben ihr an. Das siegesgewisse Funkeln in seinen Augen war ihr nicht entgangen. Er bekam, was er wollte - und er wollte diese Ehe, dämmerte ihr allmählich. Die Erkenntnis versetzte ihr einen Stich. Sie hatte diesen Krieg in der Annahme angezettelt, dass Lord Holden der Hochzeit gleichgültig gegenüberstehe und sie ihm lediglich vor Augen führen müsse, wie unangenehm eine Ehe mit ihr wäre. Doch nichts war wie geplant gelaufen. Zuerst hatte er behauptet, Gefallen an

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