Im Bannkreis der Lust 2. Probezeit
mehrere Jahre her, dass er seinen Charme beim anderen Geschlecht hatte spielen lassen, aber er musste sich zusammenreißen. Es stand einiges auf dem Spiel – wenn sie wollte, konnte sie seine Karriere mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde oder einem kurzen Zeitungsartikel von heute auf morgen beenden.
Nachdem Steffen den Brunnen halb umrundet hatte und bereits den Eingang zur Buchhandlung erblickte, entdeckte er auch Eva. Abrupt blieb er stehen. Sie saß auf einem der zahlreichen abgerundeten Steinquader, die um den Brunnen verteilt waren, und sah umwerfend aus. Ihr weinrotes Kleidchen bedeckte kaum ihren Po und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre langen Beine, die sie übereinandergeschlagen hatte. Der tiefe Ausschnitt betonte ihre Brüste – dennoch wirkte dieser Hauch von Stoff nicht billig an ihr, im Gegenteil. Schwarze Riemchensandaletten mit kleinen Absätzen schmückten ihre zierlichen Füße, ihr Haar war diesmal locker aufgesteckt, und einzelne Strähnen fielen auf ihre Schultern. Was für ein Engel. Ein sündhafter Engel.
Warum provozierte sie ihn dermaßen? Er hätte zu große Lust, sie über einen dieser Steinquader oder seinen Schoß zu legen, ihr das Kleid über den Po zu ziehen und sie dann …
Bei diesen Gedanken regte sich sein Schwanz, und Steffens Hände ballten sich zu Fäusten. O ja, ihm würde es Spaß machen, ihren prallen Hintern mit seinem Handabdruck zu verzieren. Eva würde zappeln, jammern und flehen und schließlich feucht für ihn werden, weil ihr die Behandlung in Wahrheit gefiel.
Als Eva ihn bemerkte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie stand auf, hängte sich ihre Handtasche über die Schulter und schlenderte zu ihm, noch immer dieses verruchte Lächeln auf den Lippen.
Gerade als Steffen sie begrüßen und sagen wollte: «Frau Hellmann, ich muss mit Ihnen reden», schaute sie sich verstohlen um, beugte sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr: «Ich habe kein Höschen an, Herr.»
Ein Adrenalinstoß durchzuckte ihn, und es zog bis tief in seinen Unterleib. Diese Frau! Wenn sie das doch nicht nur tun würde, um an eine Story zu kommen.
Unschuldig blinzelte sie ihn an. In der Öffentlichkeit fühlte sie sich wohl sicherer. Aber es war ja auch seine Absicht gewesen, sie nicht noch mehr einzuschüchtern. Ihre ängstlichen Blicke in der Villa hatten ihm einen Stich versetzt.
Doch dass Eva kein Höschen trug und sie ihm das so offen gestand – das schürte seine Phantasien.
Steffen räusperte sich. Er hatte bisher kein Wort gesagt.
«Warum treffen wir uns hier und nicht in der Villa?», fragte sie.
Jetzt musste er reinen Tisch machen, ihr erklären, wer er wirklich war. Stattdessen erwiderte er mit rauer Stimme: «Um Vertrauen aufzubauen.»
Verdammt, was schwafelte er da?
Er nahm allen Mut zusammen und wollte ihr nun wirklich erklären, was Sache war, da stellte sie bereits die nächste Frage. «Wann werde ich in den Zirkel aufgenommen, Herr?»
«Geduld.»
«Und wann lerne ich die anderen Sklavinnen kennen?» Offensichtlich kam nun die Reporterin in ihr zum Vorschein.
«Alles zu seiner Zeit.» Steffen atmete tief durch. Vielleicht war es noch nicht zu spät, das Spiel zu beenden. Er musste nachdenken, konnte jedoch kaum einen klaren Gedanken fassen. «Lass uns erst etwas essen und alles Weitere später besprechen.»
Eva nickte. Anschließend fragte sie ihm wieder Löcher in den Bauch, bis er ihr befahl, den Mund zu halten. Ihre Brauen hoben sich wie zum Protest, doch sie gehorchte und senkte demütig den Kopf.
Ob sie alles tun würde, was er verlangte? Seinem Schwanz schien die Idee zu gefallen, denn er stand in seiner Hose auf halbmast. Am liebsten hätte Steffen ihn in eine bequemere Lage gerückt.
Sie schlenderten durch das Karlstor, vorbei an zahlreichen Geschäften, die zu beiden Seiten der Fußgängerzone in den historischen Gebäuden untergebracht waren. Eva ging so dicht neben ihm, dass sich ab und zu ihre Hände berührten.
Um seine Begleiterin – und ihr tiefes Dekolleté – nicht ständig anzustarren, tat Steffen so, als würden ihn die Auslagen in den Schaufenstern interessieren. Offenbar spielte sein Unterbewusstsein ein altes Programm ab, denn plötzlich blickte er auf halbem Weg zum Marienplatz in ein Fenster, das mit schwarzen Herzen dekoriert war.
«Brauchen wir noch Spielzeug, Herr?», hörte er Evas Stimme dicht neben sich.
Eine Hitzewelle jagte durch seinen Körper, als Steffen erkannte, dass sie sich vor einem Beate-Uhse-Laden
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