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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Truchsess hatte sich ebenfalls umgewandt. Seine Miene spiegelte sein Entsetzen wider. »Mein Laird?«
    Talorc nickte, behielt aber seine Wolfsgestalt bei. Der Wolf neben ihm schien weißes Fell zu haben, doch im Mondlicht schimmerte es in einem matten Silberton.
    Guaire, der neben Abigail stand, zitterte. »Niall?«
    Der andere Wolf gab keine Antwort, sondern ging auf Guaire zu. Er blieb vor ihm stehen und drückte seinen großen Kopf gegen Guaires Hüfte. Der Schmerz, der sich noch vor wenigen Augenblicken auf Guaires Miene widergespiegelt hatte, verschwand und machte Verwunderung Platz.
    Guaire streckte eine Hand nach dem Wolf aus und fuhr mit den Fingern durch dessen Pelz. »Ist das in Ordnung?«, fragte er das Tier.
    Niall bellte. Guaire hockte sich neben ihn. Der weiße Wolf rieb seinen Kopf an Guaires Wange, und der Truchsess barg seinen Kopf im Fell des Wolfs. Der Leib des Tieres bebte, als werde es von tiefen Gefühlen überwältigt, und der Mann schlang sogleich die Arme um den Hals des Tieres.
    »Er hat keine Angst vor Nialls Wolf«, hörte Abigail Talorcs Stimme. Sie klang kalt.
    Abigail benutzte ihre Stimme, um zu ihm zu sprechen. »Hätte ich gewusst, dass du es bist, hätte ich auch keine Angst gehabt.«
    »Das weißt du so sicher?« Die Augen des Wolfs … Talorcs Augen … Sie schienen bis in ihr Herz zu blicken.
    »Ich habe dir stets meine Sicherheit anvertraut. Vom allerersten Moment an.«
    »Und trotzdem bist du weggelaufen.«
    »Du hast dich bei deinem König über mich beklagt. Du wolltest mich loswerden.« Jetzt kehrte ihr ganzer Kummer zurück und schloss sich wie ein eiserner Ring um ihr Herz.
    »Ich war betrunken, als ich den Boten zum König schickte. Und ich war ein Idiot. Ich will dich nicht loswerden. Das habe ich dir deutlich gezeigt, nachdem ich wieder nüchtern war.«
    Abigail wandte sich von ihm ab – und schaute entsetzt auf Nialls Wolf, der Guaire mit seinen Zähnen den Plaid vom Leib riss.
    »Er will sich doch nicht in seiner Wolfsgestalt mit ihm paaren, oder?«, fragte Abigail in Gedanken Talorc.
    Eine ungewollte Freude erfüllte sie, als er antwortete. Bis zu diesem Moment war sie nicht sicher gewesen, ob diese besondere Art der Verständigung zwischen ihnen wirklich möglich war. »Nein, natürlich nicht. Er wittert seinen Seelengefährten und nimmt ihn so in Besitz. Jetzt wird alle Welt wissen, dass Guaire zu Niall gehört.«
    Der große Wolf rieb seinen Kopf an jeder Körperstelle Guaires, die er erreichen konnte. Guaire lachte. Weil es ihn kitzelte oder weil er Freude darüber empfand, das vermochte Abigail nicht zu sagen. Auf jeden Fall wirkte ihr Freund in diesem Moment sehr glücklich.
    Sie wandte sich von dem Paar ab, um den beiden ihre Ungestörtheit zu lassen. »Ist das auch der Grund, warum du dein Gesicht an meinem reibst, wenn wir uns lieben?« Wenn wir uns einst liebten.
    »Ja. Ich sehne mich so sehr danach, dich als Wolf wittern zu dürfen.«
    »Aber du hast mir nicht genug vertraut, um mir von deiner wahren Natur zu erzählen – um dir diese Sehnsucht zu erfüllen.«
    »Ich wollte mich nicht in dich verlieben.«
    »Du hast bekommen, was du gewollt hast.«
    »Aye. Mit dir haben sich meine tiefsten und geheimsten Herzenswünsche erfüllt.« Die Worte hallten in ihr wider; er sprach aus, was auch sie dachte. »Du bist meine wahre Seelengefährtin.« Er näherte sich ihr langsam, als fürchtete er, sie könne vor ihm zurückschrecken. »Ich brauche es, dass du mich in dieser Gestalt akzeptierst, damit mein Wolf mit dir glücklich werden kann.«
    »Welche Bedeutung kann das für dich noch haben, nachdem du deinen König gebeten hast, unsere Ehe zu annullieren?«
    »Das habe ich nicht getan. Ich habe seinen Boten mit folgender Nachricht zurückgeschickt: Ich würde jeden Versuch, unsere Ehe zu annullieren oder dich von deinem Clan fortzubringen, als kriegerischen Akt begreifen.«
    »Du kannst doch nicht gegen deinen eigenen König Krieg führen!«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass die Clans der Highlands sich zur Rebellion erheben.«
    »Aber wir sind doch nur ein Clan.«
    »Ich habe Verbündete.«
    »Du willst mich wirklich nicht loswerden?« Konnte es denn so einfach sein? Nein. Es gab immer noch das Problem, dass er ihr nicht vertraut hatte. Aber erst jetzt, da sie Talorc fast verlassen hätte, war Abigail bewusst geworden, wie sehr sie dazu bereit war, um ihn und seine Liebe zu kämpfen.
    »Ich würde sterben, um dich zu beschützen. Und wenn es nötig ist,

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