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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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Schmiede erreichten, ging Abigail weiter. Guaire stellte keine Fragen, sondern begleitete sie schweigend. Sie gingen durch das Burgtor, ohne dass der Torwächter sie aufhielt.
    Erst als sie ein gutes Stück von der Burgmauer entfernt waren, blieb Abigail stehen. »Welchen Weg muss ich nehmen?«
    »Wohin?«, fragte Guaire.
    »Zum Clan meiner Schwester. In welcher Richtung liegt Balmoral Island?«
    »Was hat der Bote des Königs gesagt?«, fragte Guaire. Das Gefühl des Verlassenseins ließ seine sonst so strahlend grünen Augen düster wirken.
    Sie sagte es ihm.
    Guaire war ehrlich erstaunt. »Talorc hat tatsächlich einen Boten geschickt, um sich bei seinem König über dich zu beklagen?«
    »Ja.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    »Ja, schon, aber …«
    »Der Bote hat gesagt, der König werde sich so oder so um mich kümmern.«
    Aus Guaires blassem Gesicht wich auch das letzte bisschen Farbe. Er zeigte Richtung Nordost. »Balmoral Island ist dort.«
    Mit Guaire an ihrer Seite machte sich Abigail auf den Weg. Als die Sonne hoch am Himmel stand, legten sie an einem kleinen Fluss eine Rast ein.
    »Unser Clan besitzt einige Ruderboote. Sie befinden sich in einer Höhle direkt am Wasser. Wir können eines davon nehmen, um zur Insel überzusetzen«, sagte Guaire. »Allerdings werden wir damit bis morgen warten müssen, weil wir die Küste erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen werden.«
    »Wir können in der Höhle mit den Booten übernachten.«
    »Aye.«
    Sie setzten ihren Marsch fort und machten bis zum späten Nachmittag keine Pause mehr. Wie alle Krieger trug auch Guaire Streifen aus Trockenfleisch in einem kleinen Beutel am Gürtel mit sich. Sie aßen das Trockenfleisch zusammen mit Beeren und Kräutern, die Abigail sammelte. Es war kein Festmahl, aber danach fühlten sie sich gestärkt und setzten ihren Weg durch den dichten Wald fort.
    Der Mond stand schon hell und hoch am Himmel, als sie die Küste erreichten.
    Abigail starrte auf das schwarze Wasser, und für einen magischen Moment verdrängte der Anblick den Schmerz in ihrer Brust. »Es ist so gewaltig. Und wunderschön.«
    »Aye. Tagsüber kannst du von hier aus Balmoral Island sehen.«
    »Emily ist vor Angst wie versteinert, wenn sie Wasser sieht. Zumindest war das so, bis Lachlan ihr das Schwimmen beigebracht hat. Wie ihr wohl zumute war, als sie dieses Wasser zum ersten Mal überquert hat?«
    »Du hast keine Angst vor Wasser?«
    »Nein. Aber ich habe mich vor wilden Tieren gefürchtet.«
    »Das hat sich geändert, nachdem du erfahren hast, dass dein Mann auch ein Wolf ist?«
    »Nein, schon nachdem ich seinem Wolf das erste Mal begegnet bin. Hätte ich es damals schon gewusst …« Sie schlang die Arme um ihren Leib, aber die Kälte in ihrem Herzen wurde dadurch nicht weniger. »Er kam zu mir, als ich in der Nähe der heißen Quellen spazieren ging. Er hat mich zu Tode geängstigt, wenn ich ehrlich bin, aber zugleich war sein Anblick auch so aufregend. Niall hat mir versprochen, der Wolf werde mir niemals etwas antun.«
    Guaire verzog beim Namen des Mannes, den er liebte, das Gesicht.
    Sie legte eine Hand auf seine Schulter. »Es tut mir leid.«
    »Dein Schmerz ist größer als meiner.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Guaire fuhr sich mit einer Hand über die Augen, und Abigail tat so, als bemerke sie es nicht. »Meine Liebe konnte niemals gut enden. Aber solange es niemand anderen für ihn gab, ließ ich mein dummes Herz hoffen, wir könnten doch zusammenkommen.«
    »Zerstörte Hoffnungen schmerzen am meisten, glaube ich.« Ihre zerstörten Hoffnungen ließen sie zerschunden zurück.
    »Weil Hoffnungen Wünsche des Herzens sind.«
    Sie nickte stumm, weil sie glaubte, an ihren Gefühlen zu ersticken. Talorc hatte die tiefsten Wünsche ihres Herzens erfüllt. Zumindest hatte sie das bisher geglaubt.
    »Wird der Mann deiner Schwester mir erlauben, bei den Balmorals zu leben? Was denkst du?«, fragte Guaire besorgt.
    »Natürlich. Du wärst für jeden Clan eine Bereicherung.«
    Guaire lächelte traurig. »Ich danke dir.«
    »Du wirst nicht nach Balmoral Island gehen. Ich habe meinem eigenen König mit Krieg gedroht, wenn er dich mir wegnimmt. Ich werde auch keinem anderen Laird erlauben, dich mir zu nehmen – ob er ein Chrechterudel anführt oder nicht.«
    Als Talorcs Stimme ihr Bewusstsein füllte, wandte sich Abigail abrupt um. Zwei riesige Wölfe standen nur einige Schritte weit von ihr und Guaire entfernt.
    Der

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